FuPa.net: Wormatia erzielt keine Tore, aber holt einen Punkt

03.04.2022

Ideenlose Wormatia enttäuscht bei torlosem Unentschieden gegen Engers +++ Kapitän Loechelt spricht Klartext

WORMS. Die Szene stand symbolhaft für das gesamte Spiel der Wormatia beim 0:0 gegen Engers. Pass auf die rechte Seite zu Simon Joachims und Noel Eichinger. Die Worms-Spieler schauen sich kurz an, glauben beide, der andere geht zum Ball und Sekunden später ist der Gegner im Ballbesitz. Missverständnis. Es wollte nicht viel klappen, an diesem bitterkalten Wormser Samstagnachmittag, an dem sich die 572 Zuschauer die Chancen der Wormser an einer Hand abzählen konnten. Und weil sich auch der Gegner aus der Koblenzer Ecke selten vor das Tor der Wormatia spielte, hielt sich der Unterhaltungswert der Begegnung in Grenzen.

Wormatia-Kapitän Sandro Loechelt ärgerte sich nach der Nullnummer über den mauen Auftritt des Oberliga-Spitzenreiters. Für den Mittelfeldspieler war klar: „Es muss sich was ändern in unserem Spiel.“ In der Tat war der Worms-Auftritt für die großen Ziele der ambitionierten Mannschaft ein kleiner Dämpfer. Loechelt sagt: „Wir brauchen mehr Ruhe am Ball. Wir müssen einfacher und klarer spielen.“ Zwar hatte die Mannschaft von Kristjan Glibo das Spiel jederzeit unter Kontrolle, selber gefährlich vor das Tor der Gäste kam die Mannschaft um Kapitän Loechelt allerdings kaum. Die größte Chance zur Führung hatte Torjäger Luis Kiefer in der 41. Minute, als ihm im Strafraum ein Ball des Gäste-Torwarts vor der Füße fiel, Kiefer den Ball aber im Getümmel über den Kasten setzte. Weitere Abschlüsse hatten Grimmer (17. Minute ans Außennetz) und Daniel Kasper mit einem harmlosen Kopfball nach einer Freistoß-Flanke von Noel Eichinger. Die Gäste konnten eine Unsicherheit von Wormatia-Torwart Ricco Cymer nicht nutzen (10.), schossen aus der Distanz knapp am linken Pfosten vorbei (12.) und setzten einen aussichtsreichen Freistoß aus 20 Metern weit über das Tor. Das Offensivspiel der beiden Mannschaften? Kaum der Rede wert.

Im letzten Drittel fehlt die Genauigkeit

Aaron Asamoah, der für den verletzten Geovane Damaceno (muskuläre Probleme) von Beginn an ran durfte und ein gutes Spiel auf der rechten Seite der Viererkette machte, sagte: „Der letzte Pass war zu ungenau heute. Im vorderen Bereich müssen wir kreativer sein und mehr Durchbrüche erzielen.“ Das gelang der Wormatia nicht, die zudem Pech hatte, dass der bereits verwarnte Gäste-Verteidiger Lukas Klappert für ein taktisches Foul nicht die zweite Seite gelbe Karte vom ansonsten souveränen Schiedsrichter Luca Schiliro gezeigt bekam.

In Halbzeit zwei dasselbe Bild. Die Wormatia im Ballbesitz gegen einen Gegner der sich zurückzog und ein Spiel, das weiter keine torgefährlichen Aktionen zu bieten hatte. Asamoah schlug deswegen nach dem Abpfiff in die gleiche Kerbe wie sein Kapitän. „Vorne muss einfach mehr passieren bei uns.“

Viele Chancen werden liegengelassen

Kurz nach Wiederanpfiff dribbelte sich der aktive Lennart Grimmer in den Strafraum, Ablage, unsauberer Schuss von Kasper, drüber. Zehn Minuten später köpfte Innenverteidiger Tevin Ihrig eine Eichinger-Ecke am langen Pfosten vorbei. Dann wieder viel Leerlauf. In Minute 81 ist der eingewechselte Biedermann frei durch, wird im letzten Moment aber per Grätsche gestoppt. Die nächste der wenigen Chancen vertan. Dann die gefährlichste Aktion des Spiels. Kurz ausgeführte Ecke auf Sandro Loechelt, der den Ball direkt nimmt und ihn gegen die Latte hämmert. Wieder nichts. Eine letzte Chance in der Nachspielzeit vergibt Biedermann, als er den Ball nach einer Joachims-Ablage nicht gefährlich auf das Tor bringen kann.

Was die Wormser Verantwortlichen nach dem enttäuschenden Offensivauftritt ihrer Mannschaft positiv stimmen dürfte: Erstmal nach fünf Partien spielten die Wormser mal wieder zu null. Die Hintermannschaft um Abwehrchef Jean-Yves Mvoto stand sicher und ließ keine einzige klare Gästechance zu. Kann die Defensive gegen Trier im Topspiel in der kommenden Woche diese Leistung bestätigen, ist die Chance auf Punkte gut, zumal sich im Topspiel wohl auch mehr Räume für die eigene Offensive bieten dürften.

Die Vorfreude beim Wormatia-Team ist trotz der Engers-Nullnummer jedenfalls groß. Die Frage nach dem Favoriten im Topspiel beantwortet Loechelt ohne großes Überlegen. „Wir sind Tabellenerster, also wir.“