wormatia.de: Wenig Erwärmendes bei Nullnummer gegen Engers
02.04.2022Im Duell jüngste Offensive gegen älteste Defensive behielt Letztere beim torlosen Unentschieden die Oberhand.
Trainer Kristjan Glibo musste auf die nicht einsatzfähigen Henrique, Gibriel Darkaoui und Justin Smith verzichten, bei den angeschlagenen Adrian Kireski und Aleksandar Biedermann reichte es zumindest für die Bank. Dafür kamen Aaron Asamoah und Daniel Kasper zu einem Startelfeinsatz.
Knapp 600 Zuschauer hatten sich bei bitterer Kälte in die EWR-Arena aufgemacht und sahen in den 90 Minuten wenig Erwärmendes. Die Wormaten begannen zwar flott und hatten nach Hereingabe von Lennart Grimmer gleich eine gefährliche Szene (4.), auf nach jüngster Witterung schwierigem Geläuf und bei Gegenwind taten sie sich im weiteren Verlauf aber schwer. Die Gäste aus Engers verteidigten mit ihrer erfahrenen Defensive souverän und standen gut, sodass die Wormaten im Zweifelsfall zu langen Bällen griffen – die meist auch dank des Windes prompt zurück kamen.
Engers hatte dann auch die gefährlicheren Möglichkeiten. Nach einem Freistoß griff Ricco Cymer im Luftkampf mit Lukas Klappert daneben (8.), Brahajs Distanzsschuss ging einen Meter links vorbei (9.) und Kesikcis Flachschuss konnte Cymer parieren (33.). Der VfR erspielte sich dagegen lediglich Beinahe- und Halbchancen. Eine gute Gelegenheit gab es dann auch erst durch einen Eckball. Erst reklamierten die Wormaten einen Handelfmeter, dann sah Torwart Husic bei der Flanke gar nicht gut aus und Luis Kiefer schoss ein gutes Stück über das verwaiste Tor (39.).
Riesiges Glück danach für die Gäste, dass Schiri Schilirò bei Lukas Klapperts Bodycheck gegen Noel Eichinger die eigentlich fällige Gelb-Rote Karte stecken ließ (43.). Glück aber auch auf der anderen Seite, dass nach Missverständnis zwischen Jean-Yves M’voto und Cymer nichts passierte (45.+1).
Der zweite Durchgang begann erneut mit engagierten Wormaten, die im Spiel nach vorne aber weiter zu oft die falschen Entscheidungen trafen. Und dann kam auch noch Pech dazu. Kiefer hatte sich über rechts gut durchgesetzt, an seiner flachen zweimal aufspringenden Hereingabe trat der freistehende Lennart Grimmer aber vorbei (52.). Eine absolute Großchance! Eine Minute später scheiterte Kiefer selbst aus der Drehung an Husic.
Hinten ließen M’voto und Tevin Ihrig nicht mehr viel zu, Kesikci hatte bei seinem von Cymer beendeten Alleingang allerdings etwas viel Freiraum (61.). Das war zugleich auch die letzte nennenswerte Szene der Gäste. Nach zwanzig Minuten Leerlauf roch es bereits nach einer Nullnummer, dann kamen die Wormaten aber nochmal auf. Nach einem Eckball schoss auch Grimmer über das verwaiste Tor (80.), bei Jannik Marx‘ finalem Pass auf den eingewechselten Biedermann rettete Kraemer mit einer Grätsche (81.) und Sandro Loechelt traf nach einer in den Rückraum gespielten Ecke die Latte (82.). Der zwanzigste Alu-Treffer in dieser Saison! Die letzte Chance hatte Biedermann in der Nachspielzeit, seinen Schuss parierte Husic reaktionsschnell in der kurzen Ecke. Es blieb am Ende beim insgesamt gerechten 0:0.
Damit stand nach fünf Heimspielen hinten mal wieder die Null, das letzte Mal selbst zuhause torlos geblieben waren die Wormaten am 1. Spieltag. Die letzte Nullnummer daheim, damals gegen den 1.FC Saarbrücken, ist fast auf den Tag genau sogar drei Jahre her. Es endet auch eine besondere Serie, denn seit 1950 wurde alle bisher elf Heimspiele gegen den FV Engers gewonnen.
Am nächsten Sonntag kommt es nun zum Gipfeltreffen gegen Eintracht Trier, hoffentlich bei angenehmerer Witterung. „In diesem Spiel musst du von Anfang an deinen Mann stehen und gute Lösungen haben“, weiß Kristjan Glibo, was auf seine Mannschaft zukommt. Egal wie es ausgeht, entschieden ist danach noch lange nichts.
Das wird ein Marathon, wir müssen konstant punkten. Es sind enge Kisten, auch für andere Teams. Die Konstanz wird am Ende den Ausschlag geben.
Trainer Kristjan Glibo zur Meisterrunde