wormatia.de: Spiel gedreht in den Schlussminuten

20.03.2022

Trotz guter 1. Halbzeit und einigen Chancen gelingt in Koblenz kein Tor, stattdessen gehen zunächst die Gastgeber in Führung. Am Ende sorgen Biedermann und Kiefer doch noch für drei Punkte.

Die steigenden Corona-Zahlen in Worms machen sich auch beim VfR Wormatia bemerkbar. So musste die Mannschaft ohne die erkrankten Ricco Cymer, Adrian Kireski und Fatih Köksal zum Auftakt der Meisterrunde nach Koblenz reißen. Dadurch gab Ugur Can Tayar sein Debüt im Tor, bekam während der insgesamt 100 Minuten Spielzeit allerdings nicht viel zu tun.

Beim ersten Eckball der TuS Koblenz verschätzte sich der Schlussmann etwas (3.), danach kamen die Gastgeber aber kaum in Strafraumnähe. Die Wormaten konnten mit einigen Balleroberungen auf dem schlecht bespielbaren Platz früh die Kontrolle an sich reißen und suchten geduldig den Weg nach vorne. Torwart Djordjevic vertändelte den Ball fahrlässig gegen Luis Kiefer, den folgenden Torschuss vom Gibriel Darkaoui hatte er aber sicher (8.).

Vor allem Mitte der 1. Halbzeit zeigte sich eine klare Überlegenheit mit einer Serie von Eckbällen und drei guten Chancen. Jean-Yves M’voto stocherte in Rücklage aus kurzer Distanz drüber (26.), schön durchkombiniert scheiterte Lennart Grimmer mit einem Schuss in die kurze Ecke (29.) und Kiefer traf aus spitzem Winkel nur das Außennetz (33.).

Wenig später forderte die Bank energisch einen Foulelfmeter, immerhin hatte Sandro Loechelt beim Kontakt mit Torwart Djordjevic sogar einen Schuh verloren (35.). Vergeblich. Spätestens Noel Eichinger hätte, als sich Djordjevic bei einer Flanke verschätzte, die Halbzeitführung erzielen müssen. Statt ins offene kurze Eck köpfte er jedoch aus zwei Metern ans Außennetz (45.+3).

Nach der Pause zeigten sich die Wormaten nicht mehr so dominant, auch weil Koblenz nun mutiger agierte. Trotzdem wäre es wohl eine souveräne Angelegenheit geworden, hätte man nach einer Stunde die bis dahin klarste Chance genutzt. Von links kam der Ball durch, Darkaoui hatte unbedrängt freie Schussbahn und ballerte aus wenigen Metern weit drüber. Wer solche Chancen nicht verwandelt, macht den Gegner stark.

Als der Koblenzer Sawaneh aus der Drehung über das Tor zielte (67.), war auch das Publikum auf der Haupttribüne zur Stelle und die TuS bekam Rückenwind. Zwei Minuten später brannte es erneut im Wormser Strafraum, die ansonsten sichere Hintermannschaft musste zu Befreiungsschlägen greifen. Nach langem Ball konnte sich dann Jion auf der Außenbahn durchsetzen, seine Hereingabe versenkte Qenaj aus dem Rückraum rechts unten zum in dieser Phase nicht überraschenden 1:0 (75.).

Lennart Grimmer antwortete sofort mit einem Flachschuss, knapp links vorbei (77.). Weil Unterbrechungen immer wieder den Spielfluss störten, teils hing das Geschehen vor lauter Einwürfen an einer Stelle fest, wollte zunächst aber kein Schwung in die Angriffsbemühungen kommen. Als die Wormaten sich wieder auf das Fußballspielen konzentrierten, gelangen dann doch noch die entscheidenden Kombinationen auf der rechten Außenbahn. Der eingewechselte Aleksandar Biedermann hielt den Kopf in eine Grimmer-Flanke und traf zum Ausgleich (85.), in der Schlussminute fand Eichinger auf dem gleichen Weg den Fuß von Kiefer zum erlösenden Siegtreffer.

Dass wir in der Schlussphase diese zwei Tore noch gemacht haben, war eine Willensleistung. Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment zollen, dass sie daran geglaubt hat. Wenn man die Chancen zusammenrechnet, war es ein verdienter Sieg.

Trainer Kristjan Glibo

Damit haben die Wormaten ihre Tabellenführung zurückgeholt, die sich Eintracht Trier am Tag zuvor erobert hatte. Am nächsten Wochenende kann es zur gleichen Konstellation kommen. Dann muss der VfR Wormatia sonntags um 14:30 Uhr zu Alemannia Waldalgesheim. Ähnlich bescheidene Platzverhältnisse sind dann nicht zu erwarten: gespielt wird auf Kunstrasen.