Nibelungen Kurier | Es geht doch!

07.05.2023

Von Marcus Diehl › Im Gästeblock standen ca. 40 unentwegte Wormatia-Fans, die ihre Mannschaft, trotz der enttäuschenden Leistungen in den letzten Wochen, wiederholt unterstützen wollten. Die Treue zu ihrer Wormatia musste nicht bereut werden. Nein, diesmal wurden sie belohnt!

Beim VfR Aalen schaffte der VfR Wormatia Worms einen 4:1 Sieg. Mit dem zweiten Sieg in diesem Jahr wurden gleichzeitig die Gastgeber wieder in den Abstiegskampf mit hinein gezogen. Punktemäßig wurde der Rückstand auf das rettende Ufer zwar nicht verkleinert, denn Kontrahent Hessen Kassel holte ebenfalls einen Sieg Zuhause gegen die Mainzer. Doch die Wormatia bleibt weiterhin im Rennen um den Nichtabstieg. Drei Spiele bleiben noch Zeit. Zweimal in der EWR-Arena und einmal in der Fremde.

Nach den Leistungen betrachtet in den letzten Spielen, dürfte es kein Vorteil sein. Momentan ist es für das Team von Peter Tretter einfacher, auswärts aufzutreten. In Aalen zeigte das Team vor allem eine Reaktion auf die Kritik von letzter Woche. Das Spiel war kein Leckerbissen, darauf kommt es in dieser Situation auch nicht an. Die Mannschaft muss den Willen und das gewisse Engagement zeigen, dann kann der Erfolg auch erzwungen werden und das Glück kommt zurück.

Treffer der Marke Glück

Die erste Hälfte in Aalen war von beiden Seiten nicht berauschend. Mehr Spielanteile hatte der VfR und der Ballbesitzanteil war auf Seiten der Wormatia. Nur Akzente in der Offensive wurden noch keine gesetzt. Jannik Marx versuchte aus der Ferne mehrmals sein Glück, dabei musste Torhüter Maurice Brauns einmal eingreifen. Beide Teams überboten sich mit ungenauen Abspielen. Der VfR hatte vor allem mit dem letzten Ball ihre Probleme. Es war ein reiner Sommerkick. Ein Tor lag auf beiden Seiten nicht in der Luft. Bis zur 38. Minute. Ein abgewehrter Ball kam zu Leon Volz. Sein Schuss senkte sich hinter Torhüter Luca Pedretti, unter der Latte ins Tor. Eher ein Treffer der Marke Glück.

Der Wechsel im Tor, Ricco Cymer saß auf der Bank, dürfte ein weiterer Fingerzeig sein, dass Trainer Peter Tretter vermehrt auf junge Spieler setzen möchte. „Diese Entscheidung haben wir zusammen mit dem Torwarttrainer getroffen. Ich war absolut zufrieden mit seiner Leistung. Außer bei einer Szene war er beim Abfangen einiger Flanken und auf der Linie ein sicherer Rückhalt. Luca hat auch eine schnellere Spieleröffnung.“

Wormatia steigerte den Druck

Nach dem Seitenwechsel steigerte der VfR noch einmal den Druck. Es war auch richtig Zug Richtung Aalener Tor dabei. Das Risiko wurde immer mehr erhöht. Doch Gefahr im Strafraum bleibt weiterhin Fehlanzeige. Die Gastgeber wollten nur noch das Spiel verwalten und hatten eigentlich auch nichts zu befürchten. Doublette zur ersten Hälfte, ein Tor zeichnete sich nicht ab. Wenn, der gegnerische Torhüter nicht den entscheidenden Fehler gemacht hätte. Eine Flanke von Anil Gözütok hatte er eigentlich sicher abgefangen, im Fallen glitt der Ball aus der Hand. Nils Fischer sagte Danke schön und schob zum Ausgleich ein. So ein einfaches Tor brauchte der VfR.

„Jetzt hatten wir einmal das nötige Glück gehabt. Dieses Tor war für uns ein Knotenlöser, nicht nur bei Nils, sondern für das gesamte Team“, freute sich Trainer Peter Treffer, das sich Nils Fischer endlich einmal belohnt hat. Sie legten nach und wollten mehr. Nach einem Eckball köpfte Ramzi Ferjani überlegt gegen die Laufrichtung des Torhüters, zur Führung ein. Ein Spiel wurde endlich einmal zugunsten vom VfR, gedreht. Wenn der Anfang erst einmal gemacht ist, agiert es sich viel leichter. Wie aufgedreht agierte vor allem Nils Fischer. Er zeigte eine ganz andere Körpersprache. Viele Dinge, die in letzter Zeit in die Hosen gegangen sind, funktionierten von nun an spielend leicht.

Tore bis zur Schlussminute

In der 89. Minute ein langer Ball in den Strafraum. Er landet direkt auf den Fuß von Nils Fischer. Gut angenommen, verarbeitet, kurz gedreht, flach in die Ecke. Tore schießen kann so einfach sein, wenn das Selbstvertrauen vorhanden ist. Noch ein Beweis in der Nachspielzeit. Befreiungsschlag der Wormatia von Lennart Grimmer, kommt wieder zu Nils Fischer. Die Gegenspieler konnten nur noch Spalier stehen. Aalens Torhüter war auch kein Hindernis und es stand 1:4. Jeder freute sich mit Nils Fischer über seine drei Tore. Über sein Kämpferherz und sein läuferisches Engagement konnte nie etwas Negatives gesagt werden.

„Immer wieder aufstehen, niemals aufgeben“, mit diesem Slogan hatte sich das Team unter der Woche auf den Rest der Saison eingeschworen. „Wir hatten schon eine sehr gute Trainingswoche. Als Team haben wir unsere Leistung über 90 Minuten gebracht. Es wurde auch viel gesprochen untereinander. Das Spiel zeigte auch, dass wir absolut fit sind.“ Hoffentlich kommt dies alles nicht zu spät. Neun Punkte sind noch zu vergeben. Der Abstand beträgt immer noch vier Punkte. Egal was für ein Gegner auf dem Platz steht, es müssen Punkte her. Mit Eintracht Trier steht der erste Absteiger jetzt fest.

Der VfR muss seine Hausaufgaben für den Rest der Saison erledigen. In der eigenen Hand haben sie es nicht mehr. Trotz der miserablen Resultate in den letzten Heimspielen muss am Freitag gegen die TSG Balingen das ganze Stadion hinter der Wormatia stehen. Anpfiff ist um 19 Uhr.