Nibelungen Kurier: Kampf und Leidenschaft wurden belohnt
07.09.2023Von Marcus Diehl › Nach dem Schlusspfiff musste jeder, ob Trainer, Spieler oder Zuschauer, erst einmal durchatmen. Ein 3:2 Heimsieg gegen Cosmos Koblenz war eigentütet. Aber eine Menge, Menge Arbeit lag hinter der Wormatia. Eins sollte zuerst erwähnt werden: mit dem FC Cosmos Koblenz hat sich bisher die stärkste Mannschaft in der EWR-Arena vorgestellt. Von Beginn an stellten die Gäste die Wormatia vor einer schweren Aufgabe. Versteckt haben sie sich zu keiner Zeit. Zeitweise zeigten sie ein gutes Pressing nach vorne und auch spielerisch konnten sie mit der Wormatia mithalten. Vielleicht auch, weil die Wormatia in der ersten Hälfte etwas zu phlegmatisch war. Vielleicht war die Wormatia auch etwas überrascht wegen des Offensivdrangs der Gäste.
Spielerisches lässt zu wünschen übrig
Es dauerte eine Weile, bis das Team von Peter Tretter in die Gänge kam. Der Kampf war nach 20. Spielminuten vorhanden, das Spielerische ließ zu wünschen übrig. Viele kleine einfache Abspielfehler im Aufbau sorgten dafür, dass die Gäste mehrmals gefährlich nach vorne kamen. In der 7. Minute kam die frühe Führung für Koblenz. Ein Freistoß aus dem Halbfeld geschlagen landete im Strafraum. Zu unentschlossen wirkte die VfR-Abwehr in dieser Situation. So traf Tchadjei aus dem Gewühl heraus zum 0:1. Zuvor konnte Torhüter Luca Pedretti einen Schuss gerade noch an die Latte lenken. Der erste Vorstoß, der hätte Erfolg bringen können, war nach einer Viertelstunde. Der Kopfball von Umut Sentürk war dann doch zu harmlos.
Unentschieden zur Pause
In der 32. Minute der Ausgleich. Ein Freistoß von Sandro Loechelt landete in der Mauer. Den Abpraller schoss Umut Sentürk in die rechte Torecke. Der Koblenzer Torhüter stand etwas orientierungslos noch in der anderen Ecke. Ein gerechtes Unentschieden zur Pause. Bei der Wormatia war noch genug Luft nach oben. Nach der Pause hatten die Gäste wiederum die erste gute Torchance. Doch mit vielen Abwehrbeinen konnte der Schuss geblockt werden.
Kurz danach zwei Schockmomente für den VfR. Zuerst musste Kapitän Sandro Loechelt den Platz verlassen. Kurz darauf Handelfmeter für die Gäste. Ivan Smiljanic sprang der Ball aus kurzer Entfernung an die Hand. Marko Zivanovic verwandelte den Elfmeter, den Luca Pedretti fast noch entschärfen konnte. Nun begann ein wahrer Sturmlauf der Wormatia. Mit zunehmender Spielzeit schwanden die Kräfte vom Aufsteiger. Mit ihrem Konter waren sie stets gefährlich. Trainer Peter Tretter probierte alles und brachte mit Alexander Shehada für den defensiven Pascal Nicklis einen weiteren Stürmer.
Kasper schießt entscheidendes Tor
Eine Einzelleistung von Younes Azahaf brachte das 2:2. Gekonnt durchgesetzt gegen seinen Kontrahenten, knallte er den Ball aus spitzen Winkel in das lange Eck. Sofort war die Stimmung im Stadion wieder da. Die 812 Zuschauer peitschten ihr Team nach vorne. Die Mannschaft war absolut gewillt, dieses Spiel noch zu gewinnen. Wer sorgte dann für das goldene Tor? Natürlich Torjäger Daniel Kasper. Im Strafraum sah er die entscheidende Lücke. Er fackelte nicht lange und drosch den Ball in die Maschen. Bei dem Flatterball sah der Koblenzer Torhüter nicht gut aus. Danach war Ekstase pur angesagt. Wenige Minuten musste noch gezittert werden, dann war die Begegnung zu Ende. Das Spiel war gedreht und das gegen eine wirklich gute Koblenzer Mannschaft.
„Heute bin ich sehr stolz auf mein Team. Dieser Sieg bedeutet mit sehr viel, gegen einen gut eingestellten Gegner. Mit welcher Intensität wir heute gefightet haben und das Spiel gegen eine starke Mannschaft gedreht haben, alle Achtung“, war Trainer Peter Tretter begeistert von seinem Team.