Nibelungen Kurier: Souveräner Sieg
01.10.2023Von Marcus Diehl › Es war die Partie des Tabellenvierten gegen den Tabellenfünften. Beide trennten drei Punkte vor der Partie. Auch wenn die Wormatia zwei Spiele weniger ausgetragen haben. Auf dem Platz waren Welten dazwischen. Dass die Partie so einseitig verlaufen würde, damit war im Vorfeld nicht zu rechnen. Der FC Blau-Weiß Karbach verlor völlig verdient mit 0:3 bei der Wormatia.
Das einzig Positive für Karbach vorneweg, es waren nur drei Gegentore. Ein Klassenunterschied war vor allem in der ersten Hälfte festzustellen. Die Gäste starteten mit einer sehr defensiven Ausrichtung. Die Fünferkette positionierte sich zehn Meter hinter der Mittellinie, kurz davor eine Viererkette. Für den Gästetrainer Philipp Frank letztendlich die falsche Ausrichtung.
„Am Ende ist man immer schlauer. Das Grundgerüst in der ersten Hälfte war zu defensiv und nicht unser gewohntes System.“ Dazu sagte Peter Tretter: „Wir wussten aufgrund der Aufstellung, dass wir auf eine fünfer, vierer Kette treffen werden und es ein zähes Spiel werden kann. Zum Glück konnten wir früh das erste Tor machen.“ Die Wormatia konnte mit langen Bällen über die Kette hinweg, die Defensive immer wieder aushebeln.
Schnelles Tor für Worms
Der erste Angriff der Partie legte das Dilemma offen. Langer Ball von Sandro Loechelt auf Younes Azahaf. Freie Bahn in Richtung Tor, beim Abschluss zieht der Ball über den Spann, darüber. Kurz darauf das erste Tor. Ohne jeglichen Körperkontakt kann die Wormatia den Ball durch das Mittelfeld treiben. Der entscheidende Pass kommt von Maximilian Fesser auf Daniel Kasper. Sein Kontrahent steht völlig falsch und der ansonsten gute Torhüter Reifenschneider war ohne Abwehrchance.
Wormatia spielerisch und kämpferisch überlegen
Eine halbe Torgelegenheit hatten die Gäste zu bieten. Aus 25 Metern ging der Schuss von Florian Jannke knapp am Tor vorbei. Ansonsten spielte nur der VfR. Nichts war zu sehen von der Belastung, die den Spielern vom Verband aus, aufgelegt werden. In allen Belangen war der VfR den Gästen überlegen. Spielerisch, technisch und in den Zweikämpfen konnte Karbach nicht mithalten. Auch beim zweiten Tor konnte der VfR kombinieren, wie sie wollten. Sandro Loechelt spielte den Ball nach außen. Pascal Nicklis konnte ohne Druck flanken. Im Strafraum waren einige Karbacher zur Stelle, nur bei Daniel Kasper fühlte sich keiner zuständig. Ohne Gegenwehr musste Kasper nur noch den Fuß hinhalten.
Eigentlich hätten noch mehr Tore in der ersten Hälfte fallen müssen. Etwas dagegen hatte Torhüter Marc Reifenschneider, er visierte zum besten Spieler der Karbacher. Zu oft musste er Kopf und Kragen riskieren, um die Fehler seiner Vorderleute auszubügeln. Er bestach durch gute Strafraumbeherrschung und sicher auf der Linie. Sekunden vor der Pause lenkte er im letzten Moment ein Schuss von Pascal Nicklis über die Latte. Davor hatte die Offensive der Wormatia in Person von Daniel Kasper einen Konter schlampig ausgespielt. In Überzahl wählte er die falsche Entscheidung.
„Zum richtigen Zeitpunkt haben wir den zweiten Treffer gemacht. Das beruhigt sehr. Wir haben die komplette Spielzeit dominiert“, war Trainer Peter Tretter so richtig zufrieden.
Eigene Defensive kaum gefordert
Nach der Pause wurde die Abwehr vor Luca Pedretti einmal in diesem Spiel richtig gefordert. Drei Versuche der Gäste wurden allesamt abgeblockt. Das war es dann auch. Einbahnstraßenfußball im Wormatia-Stadion. Die wenigen Karbacher Versuche, um vor das Tor der Wormatia zu kommen, scheiterten allesamt.
Während die Gäste wegen Personalproblemen nur vier Feldspieler auf der Bank sitzen hatten, konnte Trainer Peter Tretter aus dem Vollen schöpfen. Er hatte den Luxus, einige Stammspieler zu schonen und frische Kräfte zu bringen. Dem Spielfluss brachte es keinen Abbruch. Die Gäste schwanden die Kräfte immer mehr.
Drittes Tor aus zwölf Metern
Beim dritten Tor ging alles sehr schnell. Zu schnell für Karbach. Luca Manganiello stibitzte seinem Gegenspieler den Ball. Julian Marquardt treibt das Spielgerät durch das Mittelfeld. Zum richtigen Zeitpunkt der Pass auf Umut Sentürk und aus zwölf Meter traf er zum Endstand von 3:0.
Der VfR schaltete zwei Gänge zurück. Die Konzentration war nicht mehr so hoch, schlampig gespielte Pässe oder zu verspielt, waren die Gründe, dass keine Tore mehr gefallen sind. „Chapeau an mein Team, was die jede Woche abliefern“, sprach Peter Tretter in der Pressekonferenz.