Mannheimer Morgen: Wormatia: Mit Pedretti raus aus dem Tal
05.10.2023Worms nach Abstieg in die Oberliga wieder oben dabei
Worms. Nach dem Abstieg aus der Fußball-Regionalliga im Juni hatte Wormatia Worms im Grunde keine Mannschaft mehr. Nur ganz wenige Spieler blieben bei den Rheinhessen. Einer von ihnen war Luca Pedretti. Der aktuelle Wormser Stammkeeper stammt aus Schwetzingen. Er begann in der Jugend bei der SG Oftersheim, bevor er 2013 zum SV Waldhof wechselte und dort diverse Jugendteams durchlief. 2020 rückte Pedretti in den Kader der U 23 bei den Blau-Schwarzen.
Maximilian Mehring, der damalige Co-Trainer beim Waldhöfer Drittliga-Team, nahm ihn im August 2022 mit nach Worms zum damaligen Regionalligaaufsteiger. Mehring musste wegen Erfolglosigkeit allerdings schon ein halbes Jahr später gehen. Die Wormser stiegen dennoch im Sommer nach nur einem Jahr in der 4. Liga wieder ab. „Es war eine knappe Sache, dieser Abstieg“, sagt Pedretti: „Ich hatte gute Gespräche im Sommer, habe ja noch in der Regionalliga-Saison gespielt. Ich fühle mich hier wohl und wollte bleiben.“
Peter Tretter, der das Team Anfang des Jahres als Trainer von Mehring übernommen hatte, hörte es gerne. Der Coach, der in Pirmasens wohnt und in der Woche vier- bis fünfmal nach Worms pendelt, musste um seinen jungen Torhüter ein neues Team aus dem Boden stampfen. Schwierig, zumal auch die beiden bis dahin sportlich Verantwortlichen Norbert Hess und Ibrahim Kurt zu Saisonbeginn hinwarfen.
Doch nach zwölf absolvierten Spielen fällt die Zwischenbilanz der Wormatia besser aus, als vor der Saison erwartet. In der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz sind die Wormser noch ungeschlagen und liegen mit 28 Punkten auf Rang drei. Spitzenreiter Eintracht Trier führt die Tabelle ebenfalls noch ungeschlagen an und hat 15 Punkte Führung auf die Wormatia, allerdings auch schon drei Spiele mehr als die Nibelungenstädter absolviert. „Es läuft wirklich sehr gut, wir haben auch das harte Programm mit den englischen Woche bislang gut gemeistert. Wir haben als einziges Team in der Liga gegen Trier gepunktet. Dann sind wir im Südwest-Pokal weitergekommen mit einem 1:0-Sieg gegen Pirmasens und haben zuletzt Siege gegen den 1. FC Kaiserslautern II (4:1) und den Fünften FC Karbach (3:0) gefeiert. Das ist super. Aber es hat Kraft gekostet“ gibt Pedretti zu.
Topspiel gegen Pirmasens
Am Samstag steht das nächste Topspiel für die Wormatia an. Zu Hause empfangen Pedretti und Co. um 14 Uhr den Zweiten FK Pirmasens. Die Südwestpfälzer haben bei drei Spielen mehr derzeit sieben Punkte Vorsprung auf die Wormser und wollen Revanche für das Pokalaus nehmen. Doch Pedretti macht klar: „Wir wollen dem FKP Paroli bieten.“ Der Tabellenzweite bestreitet am Saisonende wieder die Aufstiegsspiele.
An einen Wiederaufstieg dachte bei der Wormatia nach dem Ende der vergangenen Saison die wenigsten. Jetzt sagt Coach Tretter: „Wenn die Entwicklung bis zur Winterpause weiter so positiv läuft, dann werden wir uns den zweiten Platz auf jeden Fall als Saisonziel vornehmen.“