Nibelungen Kurier: „Wir hatten einen starken Gegner“

12.10.2023

Von Marcus Diehl › Was macht eine Spitzenmannschaft aus? Sie gewinnt auch die schwächeren Partien. Der TuS Mechtersheim wurde nach hartem Kampf von der VfR Wormatia mit 2:1 bezwungen. Die Gäste verkauften sich recht achtbar. Gästetrainer Yusuf Kasal konnte zurecht Stolz auf sein Team sein, dennoch zählen nur die Punkte. Bei den entscheidenden Szenen war der VfR einfach cleverer.

Gäste spielten eine gute Partie

Mancher Fan rieb sich wahrscheinlich verwundert die Augen, denn die Gäste spielten eine sehr gute Partie und der VfR Wormatia hinkte leicht gegenüber den letzten Partien zurück. Dass der TuS besser als sein Tabellenstand ist, konnte auch jeder im Stadion sehen. „Wir hatten einen starken Gegner. Sie haben mit den besten Spielaufbau in der Liga“, wusste Trainer Peter Tretter schon vor dem Spiel und rätselte, warum der TuS so weit hinten in der Tabelle steht. Die 1.234 Zuschauer konnten teilweise miterleben, warum das so ist. Die Chancenverwertung ist eines der Probleme. Bis zum Wormatia-Strafraum spielten die Gäste einen sehr ansehnlichen Fußball. Dann war, es zum Glück für den VfR, mit der Herrlichkeit vorbei.

Torchancen herausgespielt

Den erste Hochkaräter gab es schon in der 9. Spielminute. Der Schuss von Maximilian Krämer konnte von Simon Ludwig im letzten Augenblick noch geblockt werden. Weitere Gelegenheiten hatte Everest Sulejmani und Mert Özkaya. Beide scheiterten an Torhüter Luca Pedretti, der selten in dieser Saison so viel Arbeit hatte. Das Spiel des VfR war geprägt von einigen Unsicherheiten. Die einfachsten Pässe wurden zu ungenau gespielt. Auch die Dynamik in den Zweikämpfen war nicht so vorhanden, wie in den letzten Wochen. Nur der Wille konnte keinem Wormatia-Spieler abgesprochen werden. Das Team quälte sich in die Begegnung. Mitte der ersten Hälfte wurde es besser und die Wormatia übernahmen sofort etwas die Spielkontrolle. Torchancen wurden herausgespielt, ein paar Halbchancen und ein Großchance von Jannik Marx waren der Ertrag. Einfache Dinge wurden zur schweren Aufgabe, wie bei Maximilian Fesser: Wegen einer schlechten Ballannahme brachte er sich selbst um einen erfolgreichen Torschuss.

Verdienter Ausgleich

In dieser guten Phase ging der VfR in Führung. Nach einer Ecke kam der Ball zu Simon Ludwig und er ließ ihn einfach in das Tor prallen. Das der TuS seine Schwierigkeiten hatte, Tore zu erzielen, kam durch Josip Saravanja ans Licht. Kurz vor der Pause und gleich nach Wiederanpfiff musste er den Ausgleich erzielen. In bester Schussposition jagte er den Ball gefühlt aus dem Stadion. Trotzdem kamen die Gäste zum verdienten Ausgleich. Schön ausgespielt traf Tufan Kelleci zum 1:1, in einer Phase, in der der VfR nur hinterher rannte.

Der schönste Spielzug der Gastgeber

Der schönste Spielzug der Gastgeber endete mit der erneuten Führung. Pascal Nicklis setzte Maximilian Fesser mit einem klugen Zuspiel in Szene. Fesser passte von der Grundlinie zurück zu Kasper. Umringt von einigen Gegenspielern musste er ein paar Anläufe nehmen, um im richtigen Moment abzuschließen. Mit seiner großen Gier, Tore zu erzielen, traf Kasper zum 2:1. Ruhe und Sicherheit brachte das Tor nicht in das Spiel der Wormaten. Auch die Gelb-Rote Karte für Kelleci wurde im Spiel kaum wahrgenommen. Die Gäste wehrten sich im Sinne der Verzweiflung. Von der fehlenden Qualität im Abschluss sprach am Ende der Gästetrainer und spielte auf die Szene kurz vor dem Ende an. Etwas mehr Cleverness und Selbstvertrauen in die eigene Aktion und der VfR hätte den Ausgleich kassieren müssen. Trainer Peter Tretter sprach vom vorhanden Spielglück und das seine Jungs langsam die Körner ausgehen.

„Ich hatte ein ungutes Gefühl“

Bis Anfang Dezember sind noch zehn Spiele zu absolvieren. Dabei ist nur eine Pokalrunde eingerechnet. „Schon im abgebrochenen Spiel hatten wir gegen den TuS unsere Probleme. Wir wussten, was auf uns zukommt. Ich hatte vor dem Spiel ein ungutes Gefühl. Trotzdem bin ich nicht unzufrieden“, sagte Tretter und ergänzte, dass langsam die Rotationsmaschine gestartet werden müsse. Am Samstag, dem 14. Oktober, steht der schwere Gang nach Auersmacher auf der Agende. Anpfiff ist um 15.30 Uhr gegen den Tabellenfünften. Am nächsten Mittwoch geht es dann beim FSV Offenbach im Pokal weiter.