Die Rheinpfalz | FSV Offenbach nach Pokalaus gegen Hermersberg

19.10.2023

Daniel Jahnke, Trainer des Fußball-Verbandsligisten FSV Offenbach, überraschte, indem er auf einige Stammkräfte verzichtete. „Nach einigen englischen Wochen zuletzt ging es mir darum, eine gewisse Rotation an den Tag zu legen“, sagte er nach der 0:5 (0:1)-Niederlage im Verbandspokal gegen den VfR Wormatia Worms. Vor 350 Zuschauern lenkte der Oberligist das Spiel nach der Pause entscheidend in seine Bahnen.

Fünf Minuten waren gespielt, da bekam Offenbach mit mehreren Versuchen den Ball nicht aus der Gefahrenzone, was der Wormser Kapitän Sandro Loechelt zur Führung nutzte. Schon im nächsten Angriff gab es per Kopf die Möglichkeit zum zweiten Tor. Kurz darauf die nächste Großchance: Worms hatte mehrere Möglichkeiten, den Ball im Tor unterzubringen, spielt jedoch so lange hin und her, bis der Torschütze im Abseits stand. „Da stellen wir uns blöd an, das Spiel hätte da schon entschieden sein können“, sagte Gästetrainer Peter Tretter. Was nach 20 Minuten folgte, kommentierte er so: „Die standen kompakt, wir sind eingeschlafen.“

Zwar kamen die Platzherren weiterhin kaum über die Mittellinie, die Wormaten aber ließen Tempo und Zielstrebigkeit vermissen. Offenbach stand eng am Mann, ging aggressiv in die Zweikämpfe und ließ bis zur Pause keine Großchance mehr zu. Das lasche Pressing der Wormser beschrieb deren Trainer als „überheblich ohne Ende“. Er wurde in der Kabine laut: „Ich war mit der Art und Weise nicht zufrieden. Tempo und die Intensität waren nicht so, wie wir uns das vorgenommen haben.“

Rotation umgesetzt

Daniel Jahnke setzte die geplante Rotation weiter in die Tat um, brachte Sven Glaser, Jonas Dörrzapf, Silas Wagner, Daniel Szadorf und Lukas Manger. Die brachten auch gleich neuen Schwung, was schon zwei Minuten nach der Pause fast im Ausgleich mündete: Linksverteidiger Steven Knoblauch erkämpfte sich den Ball in der eigenen Hälfte und spielte in den Lauf zu Daniel Szadorf, der zwei Gegenspieler abschüttelte und den aus seinem Tor kommenden Luca Pedretti umkurvte. Zwei Abwehrspieler klärten in letzter Sekunde. Mittlerweile war es ein echter Pokalfight mit rassigen Zweikämpfen und Chancen auf beiden Seiten. Der Wormser Philipp Sonn traf mit einem Linksschuss den Außenpfosten, sein Teamkollege Maximilian Fesser verfehlte knapp. Nach 63 Minuten parierte Offenbachs Florian Theobald noch stark gegen Jannik Marx, eine Minute später schien die Partie entschieden: Nach individuellem Fehler der Offenbacher Hintermannschaft sorgte Marx mit überlegtem Flachschuss für das 0:2.

Wenig später bekamen die Hausherren die letzte Möglichkeit, den Anschluss herzustellen: Jonas Dörrzapf zwang Luca Pedretti zu einer Glanztat. Dörrzapf verletzte sich bei dieser Aktion, musste nach mehreren Minuten Behandlung aufgeben. Offenbach spielte zu zehnt weiter.

„Schweres Spiel“ am Sonntag

Fast im Gegenzug gelang dem starken Maximilian Fesser mit einem Flachschuss das 0:3. In der 78. Minute erhöhte Fesser aus ähnlicher Position auf 0:4, Luca Manganiello setzte in der 83. Minute den Schlusspunkt.

Peter Tretter war schlussendlich zufrieden: „Nach dem 2:0 hatten wir noch Glück, dass nicht der Anschlusstreffer fällt. Danach haben wir es souverän runtergespielt.“ Daniel Jahnke ordnete realistisch ein: „Im Großen und Ganzen haben wir es ganz gut gemacht. Spieler aus der zweiten Reihe haben die Chance bekommen, der ein oder andere hat sie auch genutzt. Das Hauptaugenmerk liegt aber klar auf dem Sonntag.“ Dann spielt der elftplatzierte FSV in der Verbandsliga gegen den 13. SV Hermersberg (17 Uhr). Die Südwestpfälzer zogen ins Pokal- Viertelfinale ein. Sie kassierten in der Nachspielzeit den Ausgleich beim Tabellenzweiten SC Idar-Oberstein und konterten ihn mit dem 3:2-Siegtreffer. Jahnke: „Das wird ein schweres Spiel, aber die Marschroute gegen einen direkten Konkurrenten heißt ganz klar Sieg.“