Nibelungen Kurier: Das Halbfinale ist erreicht
02.11.2023Von Marcus Diehl › Während des Bitburger Verbandspokales ist nur das Weiterkommen wichtig. Wie so oft in den letzten Wochen wird auch das Quäntchen Glück benötigt. Im Elfmeterschießen besiegte der VfR Wormatia Worms seinen Ligakonkurrenten Alemannia Waldalgesheim mit 6:4 (1:1,0:1) und steht nun im Halbfinale. Trainer Peter Tretter: „Gegen einen so tief stehenden Gegner mussten wir einen riesigen Aufwand betreiben. Die Moral meiner Mannschaft war wieder einmal enorm.“ So richtig Glück hatte das Team eigentlich nur in der 81. Minute. Pierre Merkel, sechsundzwanzigmal für Braunschweig in der 2. Liga aktiv, setzte sich gegen Vincent Haber durch und hatte freie Bahn auf das Wormatia-Tor. In zwei Versuchen scheiterte er an Luca Pedretti. In der zweiten Hälfte beschäftigungslos, war er im richtigen Moment auf der Höhe.
Spielfluss gestört
Die nächste Spielminute zeigte wieder einmal, wie grausam der Fußball sein kann. Da standen die Gäste unmittelbar vor dem entscheidenden Treffer und kassierten im Gegenzug den Ausgleich. Umut Sentürk spielte den Ball zu Alexander Shehada und der knallte mit dem linken Fuß den Ball unter die Latte. Endlich durften die Fans jubeln. Reihenweise wurden die besten Chancen versiebt, entweder war der beste Gästespieler, Torhüter Andrej Juric, zur Stelle oder auch das eigene Unvermögen war schuld, dass die Wormatia nicht schon früher einen Treffer erzielen konnte. Die Gäste präsentierten sich genau so schwach wie in der Meisterschaft. Trainer Peter Tretter: „ Es war das zu erwartende zähe Spiel. Wir konnten unser Kombinationsspiel nicht durchdrücken. Die standen mit neun Mann im Sechszehner. Da ist es schwer durchzukommen.“ Die großen Spieler in der Innenverteidigung hatten gegen die Bälle der Wormatia keine Probleme. Kämpferisch legten sie alles in die Waagschale. Nur das ständige Liegenbleiben nach den Zweikämpfen haben die Gäste übertrieben. Diese Unsitte ist leider mittlerweile im Fußball schon Standard. Der Spielfluss wurde damit ständig gestört.
Ideen und Tempo fehlten
Der VfR machte es den Gästen auch einfach, die Ideen und das benötigte Tempo fehlten. Dies alles hätte Jannik Marx in der vierten Minute verhindern können. Völlig frei vor dem Gästetor kam bei seinem Schussversuch nur ein Kullerball heraus. Das war einfach zu wenig. Vincent Haber scheiterte kurz darauf ebenfalls am Gästetorhüter. Mit dem ersten Vorstoß in den Wormatia-Strafraum brachte Tawfeeq Johnson die Gäste in Führung. Ohne große Gegenwehr kam es von der Strafraumlinie zum Abschluss. Kurz darauf prüfte Ivan Smiljanic seinen eigenen Torhüter mit einem misslungenen Kopfball. Jetzt baute der VfR den Druck weiter auf. Der erste gute Angriff mit Stationen über Sandro Loechelt, Umut Sentürk und Daniel Kasper endete mit einer starken Reaktion von Torhüter Juric. Vor allem Kapitän Sandro Loechelt versuchte das Spiel an sich zu reißen.
1:1 nach der regulären Spielzeit
In der zweiten Hälfte das gleiche Bild: Pascal Nicklis, Julian Marquardt, Daniel Kasper zielten zu ungenau und Umut Sentürk kam bei einem Abpraller den einen Schritt zu spät. Belebend im Spiel der Wormatia waren die Einwechslungen von Alexander Shehada und vor allem von Luca Manganiello. Das junge Eigengewächs scheute sich nicht in das direkte Duell zu gehen und riss einige Löcher in die Gästeabwehr. Nach der regulären Spielzeit stand es 1:1.
Nadelstiche verpufften
Die Verlängerung bot das gleiche Spielgeschehen wie zuvor. Wormatia im Angriff und die Alemannia nur in der Defensive. Ihre Nadelstiche verpufften allesamt. Für die einzige gefährliche Situation der Gäste sorgte Torhüter Luca Pedretti. Nach einem Querschläger von Nicklis wehrte er den hohen Ball auf der Torlinie mit dem Fuß ab, statt ihn zu fangen. Einige Chancen vom VfR wurden liegen gelassen. In der 118. Minute hätte fast jeder der 621 Zuschauer Luca Manganiello den Siegtreffer gegönnt. Doch der Ball ging knapp über die Latte. So musste das ungeliebte Elfmeterschießen herhalten. Nicht gerade die Spezial Disziplin der Wormatia.
Halbfinale im neuen Jahr
Den Auftakt machte Umut Sentürk und verwandelte sicher. Zum Protagonisten der Partie wurde Pierre Merkel. Sein Elfer ging über die Latte. Danach wurden alle Bälle vom Punkt verwandelt. Bei der Wormatia waren es Sandro Loechelt, Ivan Smiljanic, Luca Manganiello und Daniel Kasper mit dem entscheidenden Ball. „Luca hat sich freiwillig gemeldet, bei Ivan brauchten wir eine kleine Überredungskunst. Umso mehr freut es uns, dass sie getroffen haben “, war Tretter froh, dass der Plan aufging. Nach 120 Minuten ein verdientes Weiterkommen im Pokal.
Jetzt wird mit Spannung auf die verschobene Auslosung gewartet. Das Halbfinale wird im neuen Jahr stattfinden. Bisher liegen der TSV Schott Mainz und der Verbandsligist SV Hermersberg im Lostopf. Dazu wird der Sieger aus Büchelberg und Gonsenheim kommen.