Nibelungen Kurier: Eine nicht alltägliche Partie

03.03.2024

Von Marcus Diehl › Was kann eine Mannschaft in einer kompletten Spielzeit alles verkraften? Oder besser gefragt: Was kann alles gegen eine Mannschaft laufen?  Das Spiel gegen den FV Engers zeigte die Antworten. Der VfR Wormatia Worms verlor seine Heimpartie mit 0:3 Toren. Nur wer im Stadion anwesend war, kann diese Fragen beantworten. Die Gäste wissen wahrscheinlich auch nicht, wie sie hier gewonnen haben. Mit ihren einfachen spielerischen Mitteln hatten sie nicht viel für das Resultat getan. Um es gleich vorweg zu nehmen: Vor allem die Spieler der Wormatia hatten  Schuld an der Niederlage. Sie arbeiteten sich gute Torchancen heraus, nur ins Netz trafen sie nicht. Getreu dem Motto eines ehemaligen Bundesligaspielers: „Zuerst hatten wir kein Glück, dann kam das Pech hinzu.“

Rote und Gelbe Karte

Mit Pech kann aber nicht alles erklärt werden. Kein Glück hatte das Team bei zwei Entscheidungen des Schiedsrichter Marco Niebergall. „Das hat natürlich das Spiel mehr als beeinflusst“, so VfR-Trainer Peter Tretter.  Ab der zehnten Spielminute nahm das Unheil seinen Lauf. Das erste Foul im Spiel eines Wormaten endete mit einer Roten Karte. Zur Überraschung aller, war das Spiel für Kapitän Sandro Loechelt früh beendet. Der Schiri wollte zuerst die Gelbe Karte aus seiner Brusttasche ziehen, nach einem kurzen Blick zu seinem Assistenten und durch eine Beeinflussung des vor Schmerzen schreienden Sören Klappert entschied er sich noch um. Trainer Peter Tretter: „Diese Arroganz der jungen Schiedsrichter heutzutage. Man bekommt keine Antwort, wenn man ruhig nachfragt, warum er so entschieden hat. Dann habe ich noch die Gelbe Karte bekommen – übrigens meine erste als Trainer.“ Die zweite falsche Entscheidung kam in der 24. Minute. Der sonst starke Torhüter Stefan Djordjevic konnte den Ball nicht festmachen und Daniel Kasper stocherte den Ball ins Tor. Der Ball war frei, der Torhüter hatte nicht die Hand auf dem Ball.

Gelegenheiten liegen gelassen

Die Wormatia war mit einem Mann weniger die bessere Elf. Die Gäste waren nur auf Verteidigung eingestellt. Von der Einstellung und dem Auftreten kann man den Wormser Spielern nichts vorwerfen. Sie hatten es in der Hand bzw. auf dem Fuß. Beste Gelegenheiten wurden zu einfach liegen gelassen. Die größte hatte Daniel Kasper. Mit einem berechtigten Foulelfmeter scheiterte er am Torhüter. Zu schwach war der Abschluss. Als der nächste Ball von ihm an den Pfosten knallte, war die Körpersprache schon nicht mehr die Beste. Er haderte zu sehr mit den vergebenen Chancen. Dies zog sich über die komplette Spielzeit.

„Probleme Standards zu verteidigen“

Das erste Gegentor war nicht alleine die Schuld vom Eigentorschützen Simon Ludwig. Die komplette Defensive hatte zu schnell abgeschaltet und dachte, der Ball wäre im Toraus. War er aber nicht. Das war so kurz vor der Pause der erste Nackenschlag und gleich nach der Pause kam der zweite Schlag. Jonathan Kap köpfte einen Eckball zum 2:0 ein. Die Zuteilung stimmte wieder einmal nicht. „Wir haben Probleme Standards zu verteidigen“, so Tretter. Noch war eine komplette Hälfte Zeit, das Spiel zu drehen. Chance über Chance. Dahlke aus wenigen Metern über das Tor, Kasper zuerst an den Pfosten per Kopf, den Abpraller an die Latte, auch aus wenigen Metern, Fesser frei vor dem Torhüter, scheitert beim Umspielen. Das waren jetzt schon 1.000-prozentige Torchancen.

Dass die Entscheidung mit einem direkt verwandelten Eckball fiel, zeigte im vollen Maße den gebrauchten Tag der Wormatia. Philipp Sonn ließ den Ball durchrutschen. Torhüter Luca Pedretti hatte keine Abwehrchance mehr. Trainer Peter Tretter: „Philipp Sonn hat sich von einem gegnerischen `Leo` beeinflussen lassen.“ Am Sonntagmorgen war schon das nächste Training angesetzt, welches mit viele Gesprächen stattfand. Bereits am Mittwoch, dem 6. März, um 19.30 Uhr, kommt der SV Gonsenheim.