Nibelungen Kurier: Leichter Sommerkick

12.05.2024

Von Marcus Diehl › Es war jetzt nicht das Fußballfest, das die Wormatia abgeliefert hat, aber sie haben wieder geliefert. Sie halten sich an ihr Versprechen, die Saison mit einer positiven Serie zu beenden. Beim vorletzten Heimspiel der Saison wurde der Tabellenfünfte SV Auersmacher mit 2:0 besiegt. Schon zur Pause stand das Endergebnis fest. Eigentlich schon nach 14. Minuten.

Hoffnung auf Kantersieg

Viele im Stadion hatten sicherlich die Hoffnung auf einen Kantersieg. Es wäre möglich gewesen. Zahlreiche Torchancen wurden erspielt, nur bei der Ausführung fehlte teilweise die notwendige Anspannung. Das letzte Prozent war nicht vorhanden. Wenn es in der Partie ganz komisch gelaufen wäre, hätte es am Ende auch ein Remis sein können.

Doch die Gäste zeigen, dass sie jetzt in fünf Partien keinen Treffer mehr erzielt hat. Sie waren an Umständlichkeit im Angriff nicht mehr zu übertreffen. Co-Trainer Benny Früh: „Das frühe Tor war gegen eine solch tief stehende Defensive eigentlich optimal. Aber auch verständlich, dass einige Prozente runtergefahren werden, wenn keine große Gegenwehr kommt.“

Erfolgsrezept aus der Vorrunde

Das Spiel dauerte ein paar Minuten, bis es so richtig Fahrt aufgenommen hat. Durch die Rückkehr in die Startelf von Maximilian Fesser war klar, was die Order sein wird. Das Erfolgsrezept von der Vorrunde endlich wieder einmal umzusetzen. Lange Diagonalbälle hinter die Defensive, ob von rechts oder von links und ab geht die Post.

In der 11. Minute war es ein kurzer Pass zu Younes Azahaf. Mit seiner Aktion, die die Fans sehr gerne öfters von ihm sehen möchten, war er nicht mehr zu bremsen. In vollem Lauf setzte er seine Flanke in Richtung Jan Dahlke. Durch das falsche Stellungsspiel der Gästedefensive konnte Jan den Ball in Ruhe herunterpflücken und gekonnt in die Ecke setzen. Eine schnelle Führung.

Geduldig ausgespielt

Drei Minuten später ein Spielzug, der das Herz eines Trainers höher schlagen lässt. Sie haben sich ihren Gegner zurechtgelegt. Angefangen mit einem Rückpass zu Torhüter Luca Pedretti, weiter über die linke Seite, Spielverlagerung nach rechts und Pascal Nicklis war alleine im Strafraum, Winkel zwar etwas ungünstig, egal – 2:0 für die Wormatia. „Das war ein Spielzug, den wir nicht oft in dieser Saison gesehen haben. Sehr geduldig ausgespielt, ein super Tor“, freute sich Benny Früh.

Viel Gefahr über Außen

Jeder Angriff über die Außen bewirkte große Gefahr im Auersmacher Strafraum. Maximilian Fesser scheiterte am Pfosten. Eine Ecke brachte hingegen die erste Torchance für die Gäste. Doch Pascal Nicklis köpfte den Ball von der Torlinie.

Nach der Pause war der VfR weiterhin das spielbestimmende Team. Nur die letzte Konsequenz war abhandengekommen.

Dass die Gäste das Toreschießen nicht erfunden haben, zeigten sie in der 57. Minute eindrucksvoll. Eigentlich gut herausgespielt, zerlegten sie eine Großchance selbst. Zuerst völlig frei an den Pfosten und der Nachschuss sogar am Tor vorbei. Es kam nie das Gefühl auf, diese Partie könnte noch kippen.

Großchancen vergeben

In der 60. Minute war dann die Wormatia an der Reihe, sich nicht gerade clever anzustellen. Bei einem Kopfball von Jan Dahlke kam Gästetorhüter gerade noch so die Finger an den Ball, trotzdem wäre das Spielgerät über die Linie geflogen. Der im Abseits stehende Ivan Smiljanic gibt, etwas übermotiviert, dem Ball noch einen Kontakt. Kein Tor, Abseits. In manchen Szenen wäre etwas mehr Mut wünschenswert gewesen. Über die rechte Seite war viel Platz, um öfters den sogenannten „tödlichen Pass“ zu spielen. Julian Marquardt überraschte mit genauso einem Zuspiel. Völlig frei stand Umut Sentürk vor dem Tor, doch er vergab seine Großchance.

Starke Rückkehr von Fesser

Benny Früh: „Super Steckpass von Julian, Super Laufweg von Umut, nur der Abschluss war nicht so super.“ Es stand zwar nur 2:0, doch von den Gästen kam in der Offensive nicht mehr viel.

Wer sollte vor allem Maximilian Fesser stoppen? Wenn er den Turbo anschmeißt, war Torgefahr vorprogrammiert. Doch kein Oberligafußballer ist vollkommen. Jeder hat seinen Schwachpunkt und bei Maximilian ist es der Torabschluss. Ob mit rechts oder mit links, beide Male am Tor vorbei. Solche Dinger müssen mindestens auf das Tor kommen, wenn der Torhüter den Ball hält, ist es halt so. Er glänzt halt eher als Vorlagengeber. So kamen keine Treffer mehr hinzu. Ein leichter Sommerkick brachte die nächsten Punkte.

Verdienter Sieg

Tolle Spielzüge mit großen Chancen wechselten sich mit kleinen Ruhephasen ab. Auf jeden Fall ein sehr verdienter Sieg.

Nächstes Spiel gegen Diefflen

Am Freitagabend geht es um 19.30 Uhr gegen Diefflen. Wormatia und Pirmasens sind jetzt punktgleich sechs Punkte hinter Gonsenheim. Der VfR hat gegen beide Teams das schlechtere Torverhältnis. „Alle sagen, es geht ja um nichts mehr, nein, wir wollen die restlichen Spiele jetzt durchziehen, wir wollen mit einem guten Gefühl in die neue Saison“, sprach Benny Früh.