Nibelungen Kurier | Eine typische VfR-Niederlage

30.05.2024

Von Marcus Diehl › Die Serie ist gerissen. Nichts wurde es mit dem Versprechen der Mannschaft, die Saison mit einem positiven Ausklang zu beenden. Beim FV Diefflen verlor das Wormatia-Team mit 3:1(0:1). Für die Rückrunde war es ein typisches Spiel der Wormatia. Viele kleine negativen Dinge kamen zusammen. Kurzfristig sind Luca Pedretti, Leon Guth, Jannik Marx und Umut Sentürk, krankheitsbedingt ausgefallen. Genauso konnte Co-Trainer Benjamin Früh nach einem Unfall das Team nicht betreuen.

In der 37. Minute wurde Younes Azahaf mit einer Fraktur am Arm ins Krankenhaus eingeliefert. Das Dilemma richtig ins Rollen brachte Maximilian Fesser in der 72. Minute. Innerhalb zwei Minuten kassierte er jeweils eine Gelbe Karte wegen Undiszipliniertheiten, also Gelb-Rot. Für Trainer Peter Tretter der Knackpunkt im Spiel. „Das hat uns den Sieg gekostet. Bis dahin hatten wir das Spiel im Griff.“

Wormatia zunächst in Führung

Zu diesem Zeitpunkt führte die Wormatia noch mit 1:0. Nach einem Foul an Luca Manganiello bekam sie einen Elfmeter zugesprochen. In der 27. Minute verwandelte Jan Dahlke zur verdienten Führung. Chancen für das Ergebnis auszubauen, waren vorhanden. Teilweise schon slapstickartig wurden Konter in Überzahl unsauber ausgespielt. Die letzte Konsequenz fehlte wieder einmal im Spiel.

In der 56. Spielminute wechselte Trainer Peter Tretter gleich drei Mal. „Das hatte aber nichts mit den Leistungen zu tun. Nicklis und Ludwig hatten kleine Wehwehchen und Daniel Kasper, sollte noch einem Spielpraxis bekommen, bevor er am Sonntag Zuhause sein Abschiedsspiel bekommen wird.“

Ball rutschte durch Finger

Dass alle genug Spielpraxis erhalten, war vor der Partie abgesprochen worden. Nach dem Platzverweis war der Ausgleich aus Sicht der Wormatia zu schnell gefallen. Mit einem direkt verwandelten Freistoß kam Diefflen durch Lukas Feka zum 1:1. Bei der 2:1 Führung durch Julian Kern leistete Torhüter John Simon Dos Santos etwas Mithilfe. Eigentlich ein harmloser Torschuss, rutschte der Ball ihm durch die Finger ins Netz.

Der 18-Jährige spielt in der U19 und wird in der kommenden Saison zum Oberligakader gehören. „Es tut mir Leid für den Jungen. Bis dahin machte er ein Klassespiel, war sehr aufmerksam und war immer auf der Höhe“, nahm Peter Tretter seinen Torhüter in Schutz.

Der VfR drängte jetzt auf den Ausgleich. Der ebenfalls noch in der A-Jugend spielende Moritz Gotthardt traf zum vermeintlichen Ausgleich. Doch der Assistent an der Linie zeigte eine Abseitsposition an, für alle anwesenden Personen im Stadion eine klare Fehlentscheidung.

Kurz vor dem Ende traf Poß zum 3:1, die Wormatia war komplett aufgerückt. Trainer Peter Tretter: „Das Ergebnis wird dem Spielverlauf nicht gerecht. Fußballerisch waren wir auf einem höheren Niveau. Nur unsere Überzahlsituationen, haben wir mangelhaft ausgespielt.“

Ludwigshafen spielt um Abstieg

Am Sonntag steht das letzte Saisonspiel auf dem Plan. Um 14 Uhr kommt Arminia Ludwigshafen in die EWR-Arena. Bei den Gästen geht es noch um den Abstieg. Bei der Wormatia ist eine größere Verabschiedung zu erwarten als angedacht war. Der RW Oberhausen hat die Verpflichtung von Innenverteidiger Simon Ludwig bekannt gegeben. Der vierte Stammspieler, der den Verein verlassen wird und der dritte Akteur, der in eine Regionalliga wechselt, eine Liga, in der die Wormatia gerne spielen möchte.

Neuaufbau zu befürchten

Trotz aller Hoffnungen ist wieder einmal ein fast kompletter Neuaufbau zu befürchten. Wenn Teams aus einer Liga höher die jungen Spieler locken, kann der VfR nicht mithalten. Noch steht bei einigen ein Fragezeichen, Vertrag verlängern oder nicht? Doch diese Fragezeichen stehen schon lange im Raum, aber unterschrieben hat immer noch keiner. Dies gibt momentan wenig Hoffnung. Dass Neuzugänge noch nicht bekannt gegeben wurden, liegt vielleicht daran, dass die abgebenden Vereine noch im Ligabetrieb stehen und einiges auf dem Spiel steht. Warten wir einmal ab, wer alles am Sonntag verabschiedet wird oder was der Verein bekannt gibt.