Nibelungen Kurier | Saisonende in den Sand gesetzt

02.06.2024

Von Marcus Diehl › Die Geschichte des Spiels ist eigentlich schnell erzählt: Der VfR Wormatia Worms setzte mit einer 0:3 (0:2)-Heimniederlage gegen den FC Arminia Ludwigshafen das Saisonende in den Sand.

Schon beim Blick auf die Aufstellung konnte nicht viel erwartet werden. Es standen fast mehr Spieler nicht zur Verfügung als einsatzfähig waren. Die zwei A-Jugendspieler Moritz Gotthardt und Salvatore Mangano standen in der Startelf. Auf der Bank nahmen außer Moritz Maurer, Jean-Ives M’voto und die zwei aus der U21 Justin Tamon und Lazar Ilic Platz.

Für die Gäste stand viel auf dem Spiel. Bei einer Niederlage würde der Abstieg drohen. Nach dem vorletzten Spieltag wechselten die Ludwigshafener noch einmal den Trainer und Marco Laping übernahm das Zepter. Die Arminia war auch über die gesamte Spielzeit das aktivere Team. Bei der Wormatia lief nicht viel zusammen, wie sollte das auch gehen?

Der Vorsatz, sich die letzten Meter noch zu quälen oder in gefährliche Zweikämpfe zu gehen, war beim VfR nicht vorhanden. Bei allen Gegentoren hatte sie noch Hilfestellungen geleistet. Beim 0:1 sah Torhüter Luca Pedretti nicht gerade gut aus. Die Hereingabe wurde immer länger, er machte zuerst ein, zwei Schritte nach vorne und dann wieder zurück, er war einfach zu unentschlossen. Am langen Pfosten hatte dann Wal Fall keine Probleme, den Ball ins Tor zu köpfen.

Beim 0:2 verlor Pascal Nicklis vor der Mittellinie den Ball. Mit einem langen Ball wurde das Mittelfeld überbrückt und die Innenverteidigung verlor Torjäger Matteo Monetta aus den Augen. Die lange Flanke von Steffen Straub konnte Monetta ohne Probleme über die Linie drücken.

Erste und einzige gute Ballstafette

In der 38. Minute gäbe es dann die erste und einzige gute Ballstafette der Wormatia, die etwas Gefahr für die Arminia bedeutete. Daniel Kasper scheiterte per Kopf an Torhüter Kevin Urban. Gerade Daniel Kasper hätte jeder im Stadion – außer den Arminia-Fans – das Tor zum Abschied gegönnt.

In der zweiten Hälfte wurden wenigstens einige Halbchancen kreiert. Diese waren aber alle zu harmlos abgeschlossen. Beim dritten Treffer fand gar keine Abstimmung der Innenverteidigung statt, Bastian Hommerich köpfte so völlig frei den Ball unhaltbar ins Netz. Ansonsten war die Wormatia nur aktiv, wenn es um den Abschied gegangen ist.

So gab es schon vor seiner Einwechslung stehende Ovationen für Jean Ives M’voto. In der 79. Minute trat er nach monatelanger Pause zum letzten Male wieder einmal den Rasen in der ERW-Arena. Platz machte Daniel Kasper, der sich dem Applaus der 1.005 Zuschauer ebenfalls sicher sein konnte. Zwei Akteure, die wegen ihrer Einstellung für die Mannschaft und dem Verein, den Fans immer in Erinnerung bleiben werden.

Lange Abschiedszeremonie

Vor dem Anpfiff wurden alle scheidenden Spieler, die anwesend waren, verabschiedet. Jeder bekam ein schön eingerahmtes Bild durch den beiden Vorsitzenden Florian Natter, Holger Busch und vom Sportlichen Koordinator Fatih Köksal überreicht. Es war eine lange Abschiedszeremonie, für viele im Stadion zu lange. Denn viele Fans hätten den einen oder anderen länger im Trikot der Wormatia gesehen.

Trainer Peter Tretter wollte auch gar nicht lange auf eine Spielanalyse eingehen. Für ihn war der Dank an die Fans zu Recht wichtiger. „Wir alle wollen uns für die Unterstützung in dieser Saison bedanken. Vor allem in der Phase, in der es nicht so gut gelaufen ist, habe ich nie ein böses Wort gehört. Wenn wir auch unsere Ziele nicht erreicht haben, haben uns die Fans trotzdem uns immer weiter unterstützt.“

Jetzt müssen noch einige Neuzugänge bekannt gegeben werden, denn Ende Juni beginnt schon die Vorbereitung auf die neue Saison – etwas mehr als drei Woche Pause also. Für eine Saison, die sicherlich schwerer als die letzte Saison wird!