Nibelungen Kurier | „Andere“ TSG Pfeddersheim als Titelträger

07.07.2024

Von Marcus Diehl › Zum dritten Mal wurde jetzt der SAT-Cup ausgetragen. Zweimal holte sich die Wormatia den Pokal. In der diesjährigen Ausgabe gab es einen anderen Sieger: Die TSG Pfeddersheim als Gastgeber ist der neue Titelträger, im Finale wurde die Wormatia am Samstagmittag mit 1:0 (0:0) bezwungen – Ein nicht unverdienter Erfolg der TSG. Das Spiel um Platz 3 konnte TuS Mechtersheim gegen SV Horchheim schließlich im Elfmeterschießen für sich entscheiden. Nach neunzig Minuten stand es 1:1-Unentschieden. 

Graf traf zweimal Latte

Die qualitativ größeren Torgelegenheiten hatte die Wormatia, von der höheren Anzahl her gesehen die Pfeddersheimer. Alleine Laurenz Graf hatte für den VfR in der ersten Hälfte das Pech, zweimal nur die Latte getroffen zu haben, einmal mit dem rechten Fuß und einmal per Kopf. 

Keine Probleme für Pedretti

Für die TSG hätte nach wenigen Minuten Dejan Vasic die Führung erzielen können, doch Torhüter Luca Pedretti konnte abwehren. Der Wormatia-Torhüter hatte mehr zu tun, doch alles, was Richtung seines Gehäuses landete, bereitete ihm keine Probleme. Hätte die TSG gerade in der Offensive etwas mehr Genauigkeit gezeigt und in manchen Situationen den besser platzierten Mitspieler eingesetzt, hätte es noch gefährlicher werden können. 

Bei einem Konter verpasste Aleksander Biedermann genau dieses Abspiel und vertändelte den Ball. Die Partie war sehr umkämpft mit beidseitigen Zweikämpfen, die nicht immer an ein Freundschaftsspiel erinnerten – was bei der Rivalität der beiden Teams auch nicht zu erwarten war. 

Kampf um jeden Zentimeter im Mittelfeld

Vor allem im Mittelfeld wurde um jeden Zentimeter gerungen. Bereits früh echauffierte sich Jan Dahlke über ein härteres Einsteigen seines ehemaligen Mitspielers Vincent Haber. Nach einem kurzen Disput ging es aber auch schon wieder weiter. Kurz nach der Pause kam dann die Führung der TSG: Nach einer Ecke köpfte der Ex-Wormate und Neu-Pfeddersheimer Moritz Maurer doch schon recht unbedrängt den Ball Richtung Tor. Der Ball schlug – bevor Pedretti den Ball erreichen konnte – hinter der Linie ein.  Der zweite  Innenverteidiger der TSG Fabian Herchenhan drückte den Ball vorsichtshalber noch einmal ins Tor hinein. Auf jeden Fall bedeutete dies die Führung der TSG. 

Nun drückte der VfR – ohne große Torgelegenheiten zu produzieren. Es war alles etwas zu verkrampft und vieles Stückwerk. Jan Dahlke war vorne auf sich alleine gestellt und von der TSG-Defensive leicht zu verteidigen. Der finale Pass war nicht vorhanden. 

Mit Leidenschaft verteidigt

Die TSG verteidigte mit Leidenschaft und überstand den immer größer werdenden Druck der Wormatia unbeschadet. Der VfR hatte in der letzten Viertelstunde mehr vorzuweisen, blieb aber letztendlich zu harmlos. Trainer Nauwid Amiri sagte hierzu: „Wir hatten nur einen Tag Pause, haben auch am Ende durchgewechselt, trotzdem war es ein nicht unverdienter Sieg für uns.“ Dieser Ansicht war auch Wormatia-Trainer Peter Tretter: „Die TSG ist ein verdienter Sieger.“ 

Bei beiden Teams standen gegenüber der letzten Saison andere Mannschaften auf dem Feld. Während bei der Wormatia noch sieben Spieler im Kader standen, waren es bei der TSG nur noch vier. Schon vor der Partie war die Euphorie im TSG-Fanlager sehr groß. Viele Fans behaupten, mit der jetzigen Mannschaft wäre die TSG nicht abgestiegen. Dieser Tatsache sind sich auch die Verantwortlichen bewusst und drücken etwas auf die Bremse.

„Gibt gutes Gefühl und Sicherheit“

„Dieser Sieg gibt der Mannschaft ein gutes Gefühl und Sicherheit. Es war ein Vorbereitungsturnier, mehr aber auch nicht“, so TSG-Trainer Nauwid Amiri. Auf der anderen Seite wartet auf die Wormatia noch viel Arbeit. Die noch zu erwartenden Neuzugänge werden dringend benötigt. Von den vielen Testspielern haben nur wenige einen guten Eindruck hinterlassen und dürften kein Thema sein. Nur Nicolas Obas von Schott Mainz kam in allen drei Spielen bisher zum Einsatz. Auch Stefan Ilic, SSV Reutlingen, zeigte im Spiel gegen den SV Horchheim gute Ansätze, auch wenn der Gegner nicht als Maßstab gelten sollte. 

Ansonsten dürfte sich kein Spieler eindrucksvoll für einen Vertrag beworben haben, ohne zu wissen, welchen Anspruch die Wormatia bei ihrer Auswahl bei neuen Akteuren hat. Durchaus ein Thema könnte Leon Zinnicke aus der eigenen Jugend sein, der die Vorbereitung im Oberligateam mitbestreitet. Am Mittwoch sind beide Teams schon wieder im Einsatz. Die TSG Pfeddersheim in Mutterstadt und die Wormatia um 19 Uhr beim FSV Abenheim.