Nibelungen Kurier: VfR kommt nicht ins Rollen
25.08.2024Von Marcus Diehl › Es hakt noch an vielen Ecken. Die Wormatia findet immer noch nicht so richtig in die Saison hinein. Der FV Diefflen nimmt beim 1:1 (0:0) einen verdienten Punkt mit nach Hause. Co-Trainer Benny Früh: „Mit einem Punkt müssen wir absolut leben.“ Da bleibt den Verantwortlichen auch nichts anderes übrig. Es hätte auch keinen Punkt für den VfR geben können. Am Ende vielleicht aber auch drei Punkte auf der Habenseite. Ein Lucky Punch in der letzten Minute lag in der Luft.
Sy noch ohne Einsatzerlaubnis
Die Startelf der Wormatia wurde auf einigen Positionen geändert. Der neue Innenverteidiger Illa Bocar Sy wurde auf dem Spielbogen vergeblich gesucht. Es liegt noch keine Einsatzerlaubnis vor. Für Torjäger Jan Dahlke stürmte Erijon Shaqiri in der Sturmmitte. Neuzugang Irfan Catovic spielte ebenfalls vom Start weg. Torchancen, das Spiel für sich zu entscheiden, hatten beide Mannschaften.
Zu gute Chancen für nur ein Tor
„Dass jeweils nur ein Tor gefallen ist, ist an der Qualität der Chancen hergesehen zu wenig. Es liegt aber auch an der Qualität der Verwertung“, analysierte Benny Früh. Die Gäste übergaben in der Anfangsphase freiwillig das Spielfeld. Abtasten war die Devise.
Nach einer Ecke hatte Benjamin Franz den ersten Abschluss, sein Schuss geht am Tor vorbei. Von der besseren Art war die Chance von Erijon Shaqiri. Eine lange Flanke segelte durch die Gästedefensive. Am langen Pfosten stand er völlig alleine vor Torhüter Kai Zahler. Sein Kopfball aus zwei Metern geht ohne großen Druck genau in die Arme des Torhüters.
Wackelige Wormatia
Das erste Lebenszeichen sendeten die Gäste in der 22. Minute. Nach einem langen Ball behauptete sich Ukyo Kagami gegen zwei Wormaten. Sein Heber über Torhüter Luca Pedretti geht am Tor vorbei.
Die Gäste agierten ohne große Ballstafetten. Umso erstaunlicher, wie sie mit einfachen, biederen Bällen die Wormatia Defensive in Bedrängnis bringen konnte. Fast jeder Angriffsversuch brachte Gefahr vor dem Tor. Das Spiel der Wormatia war sehr fehlerbehaftet. Die Defensive wackelte, das Mittelfeld erreichte keinen Zugriff in die Partie. Bälle versprangen bei der Annahme, einfache Zuspiele misslangen.
Bruder Leichtfuß an Bord
In einigen Situationen wurde das schnelle Spiel nach vorne mit falsch gespielten Bällen selber zunichtegemacht. Wenn dann noch der Bruder Leichtfuß mitspielte, brannte es im Wormatia Strafraum lichterloh. Wie bei der Szene kurz nach Wiederanpfiff. Statt den Ball einfach hinten herauszuschlagen, ging Ivan Smiljanic in das Dribbling, verlor den Zweikampf im eigenen Strafraum und am Ende musste der Pfosten den Einschlag verhindern. Zum Glück für den VfR war der Ball noch leicht abgefälscht.
Die Gefahr war aber noch nicht gebannt. Nach dem folgenden Eckball musste Jannis Holbach die Führung erzielen. Er schaffte das Kunststück, den Ball per Kopf aus kürzester Entfernung am Tor vorbeizusetzen.
Glückliche Führung
In dieser Phase lag der Treffer für die Gäste in der Luft, auch weil der VfR schon fast darum gebettelt hatte. Das Tor erzielte dann überraschend der VfR. Ein langer Ball von Pascal Nicklis erreichte Erijon Shaqiri in der Sturmmitte. Gegen zwei Gegenspieler konnte er sich behaupten und mit eisernem Willen traf er zur Führung. Eine schöne Einzelleistung bringt seinen erster Treffer im VfR-Trikot.
Unbegreifliches Gegentor
Der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten – und das mit großer Mithilfe der Wormatia. „Das Gegentor ist für mich unbegreiflich. Wieder eine Flanke, stehen im freien Raum, ohne richtigen Zugriff“, kritisierte Benny Früh.
Von der Entstehung bis zum Einschlag im Wormatia-Kasten, die Situation hätte mehrmals geklärt werden können. Sie waren in Überzahl, doch nicht konsequent genug beim Verteidigen. Dass dann noch der Torschütze Fabian Poß völlig blank den Ball einschieben kann, wurde von der Schläfrigkeit der Defensive unterstützt. Für Oberligaverhältnisse einfach nicht gut genug. Das darf in so einer Art und Weise, nicht passieren.
Mannschaft bewies Moral
Das Positive an der Partie war dann die gezeigte Moral der Mannschaft. Sie wollten es wiedergutmachen. Es hätte auch gelingen können, wenn Torhüter Kai Zahler nicht gewesen wäre. Mit zwei klasse Paraden, vor allem die in der Nachspielzeit, rettete er das Unentschieden für sein Team. Beide Male war Neuzugang Irfan Cataovic der Leidtragende.
Dazwischen hatte der eingewechselte Berkan Küpelikilinc die dritte große Torchance. Er wollte es zu genau machen und zielte etwas zu hoch.
Zwei verlorene Punkte
Am Schluss steht ein nicht zu erwartendes Ergebnis. So ganz hat sich die Mannschaft für die Niederlage in Mechtersheim nicht rehabilitiert. Für Benny Früh auch zwei verlorene Punkte. „Wir sind natürlich nicht zufrieden, unser Anspruch ist hier zu gewinnen. Hatten uns mehr erhofft. Müssen den Punkt aber akzeptieren, denn wir hätten auch verlieren können.“
Schweres Pokalspiel
Jetzt gilt es, alle Kräfte zu bündeln. Bei Verbandsliga-Spitzenreiter TSV Gau-Odernheim steht die nächste schwere Aufgabe an, und zwar im Verbandspokal. Anpfiff ist am Mittwoch um 19.30 Uhr.