Nibelungen Kurier: Niederlage gegen Lautern zu hoch
10.11.2024Von Marcus Diehl › Vor dem Anpfiff stand ja nur die Frage im Raum, wie hoch wird das Endergebnis aussehen? Selbst Wormatia-Fans hatten nicht viel Zutrauen an ihre Mannschaft. Beim Tabellenzweiten 1. FC Kaiserslautern U21 geht das Spiel mit 1:5 (1:1) verloren. Die Anfangsphase gehörte klar den Gastgebern. Durch eine Umstellung kam der VfR besser in die Partie.
Trainer Marco Reifenscheidt erläuterte: „Wir bekamen keinen Zugriff. Haben dann von Fünfer auf Viererkette umgestellt. Das haben sie schnell und gut umgesetzt.“ Beim Führungstreffer kam nach dem Fehler im Spielaufbau das Pech hinzu. Es ging einfach alles zu schnell für den VfR. Am Ende wurde Oskar Prokopchuk angeschossen und der Ball wurde dadurch unhaltbar für Luca Pedretti. Die Mannschaft versuchte, zurückzuschlagen. Wäre auch drei Minuten beinahe belohnt worden. Mit einer Glanzparade verhinderte David Schwingel, dass der Kopfball von Laurenz Graf hinter die Linie fällt.
Ausgleich fällt
Die zweite große Torgelegenheit der Lauterer war wieder mit einem Fehler der Wormatia verbunden. Ein katastrophaler Pass in der eigenen Hälfte konnte am Ende Prokopchuk nicht verwerten. Vier Meter vor dem Tor ging der Ball darüber. Der Ausgleich fiel in der 37. Spielminute. Luca Pedretti mit einem weiten Abschlag, der Ball springt auf und geht über die gesamte Defensive hinweg. Erijo Shaqiri reagierte am schnellsten, konnte den Torhüter noch umspielen und schiebt ins leere Tor.
Passable erste, schlechte zweite Halbzeit
Die erste Hälfte war aus Sicht der Wormatia gar nicht so schlecht. Die Gastgeber waren nur durch die Fehler der Wormatia gefährlich. Nach der Pause waren die ersten zehn Minuten aber katastrophal. Sie kamen zwar einige Minuten vor den Gastgebern aus der Kabine. Nur gedanklich waren sie nicht auf dem Platz. Beim erneuten Führungstreffer versagten sie im Kollektiv. Die ungenügende Rückwärtsbewegung war der Auslöser. Beim abschießenden Kopfball stand Muhammed Zor völlig frei. „Das müssen wir im Vorfeld schon viel besser verteidigen“, stellte Marco Reifenscheidt fest.
Fünf Minuten später der nächste Gegentreffer. Wobei Pascal Nicklis bei dieser Situation völlig überfordert war. Er muss es einfach besser lösen. Wieder war Zor der Nutznießer.
Verpasste Chancen
Das Team versuchte trotzdem zurückzuschlagen. Die Chancen waren da. Passend zum gesamten Bild der Partie waren die nächsten drei Szenen. Zuerst der verschossene Foulelfmeter von Sandro Loechelt. Ein dankbarer Abschluss für den Torhüter. Oder das nicht gegebene Tor von Luca Jensen. Der Ball sprang von seinem angelegenen Arm in den Kasten. Zuletzt das vierte Gegentor von Marius Bauer. Er lupfte den Ball zwischen zwei Abwehrspielern, drehte sich vor dem Strafraum und knallte den Ball unter die Latte.
Beim letzten Treffer stand Angelos Stavridis nach einem abgewehrten Ball von Luca Pedretti goldrichtig. So blöd wie es klingt. Die Wormatia hat in dieser Saison schon schlechter gespielt. Dass wieder so viele Gegentreffer gefallen sind, hat auch mit der Qualität der Lauterer zu tun.
„Noch besser verteidigen.“
Marco Reifenscheidt: „Das 1:5 klingt sehr hart. Wir müssen einfach noch besser verteidigen.“ Mit seiner ersten vollen Woche als Wormatia-Coach war Marco sehr zufrieden. Die Jungs hätten gut gearbeitet, haben voll mitgezogen. Sie bringen es halt nicht auf den Platz. Mit der Erkenntnis, dass an einigen Dingen hart gearbeitet werden muss.
Nächste Spiele
Am Mittwoch kommt es zu einem Test gegen den SV Waldhof Mannheim. Anpfiff wird um 18.30 Uhr sein. Mit dem Heimspiel gegen FV Engers am Samstag, um 14 Uhr, endet die Vorrunde.
Kommentar von Marcus Diehl
Mit Blick auf die Formkurve handelt es sich um ein standesgemäßes Ergebnis, denn die drei Partien gegen Spitzenteams endeten jeweils ohne Punkt und mit einem Torverhältnis von 1:13 Toren. In den letzten acht Begegnungen wurden vier Punkte geholt.
Der Mannschaft muss gegen die kleinen roten Teufel aber eines zugutegehalten werden: Gegenüber Pirmasens stimmte der kämpferische Einsatz, der Wille war vorhanden und gegenüber Koblenz war auch in der Offensive etwas Bewegung dabei. Unter dem Strich war das Team trotzdem chancenlos. Das Endergebnis ist zu hoch ausgefallen.
Gegenüber den Vorjahren haben die Lauterer allerdings auch das Toreschießen erlernt und den Männerfußball angenommen. Gut ausgebildet waren sie schon immer. Tore wie der vierte Gegentreffer von Marius Bauer kann man nur mit viel Selbstvertrauen und Sicherheit erzielen. Auf der Wormatia-Seite wäre das Ding wahrscheinlich über das Stadiondach geflogen.
Bei der Wormatia wiederum ist Pascal Nicklis vor dem dritten Gegentreffer eine kleine Symbolfigur dafür, dass es nicht läuft. Letzte Saison der Dauerbrenner auf der rechten Seite. Kämpferisch und vom Einsatz her, ein Vorbild. Seit August nur noch ein Schatten.