Nibelungen Kurier: Albtraum für Wormatia-Anhänger
17.11.2024Von Marcus Diehl › Spätestens jetzt sollte jeder, der es mit dem VfR Wormatia Worms gut meint, wissen, was die Stunde geschlagen hat. Der Abstiegskampf kommt immer näher. Dass die Mannschaft es noch nicht begriffen hat, zeigte das Spiel gegen den FV Engers. Ein Albtraum für jeden Zuschauer in der EWR-Arena. Eine Partie, die alles zu wünschen übrig ließ. Die Gäste entführen mit einem 0:1 (0:0) die Punkte aus der EWR-Arena.
Trainer Marco Reifenscheidt: „Beim Konter hatten wir keine gute Restverteidigung.“ Das Gegentor kann schon in die Kategorie „Verweigerung“ gesetzt werden. Ein Defensiverhalten, das einer Oberligamannschaft nicht würdig und als katastrophal einzustufen ist. Schon das Anlaufen von Kaan Özkaya war mit einer Körpersprache verbunden, die mehr als zu wünschen übrig lässt. Eigentlich hätte er gleich wegbleiben können. Danach wird Nik Rosenbaum getunnelt, weil genauso das letzte Prozent gefehlt hat, mit voller Intensität in den Zweikampf zu gehen. Dann standen sieben Abwehrspieler gegen drei Angreifer von Engers. Kein Wormate war fähig, entscheidend einzugreifen. Manuel Simons traf zum spielentscheidenden Tor in der 53. Minute.
„Es tut mir leid, für die zahlreichen Zuschauer, dass wir den Bock nicht haben, umstoßen zu können. Wir waren nicht kreativ genug. Den Ball zu langsam durch die Reihen laufen lassen. Zu wenig angeboten, haben vorne nur gewartet“, sprach der Coach in der Pressekonferenz.
Nächstes Spiel
Am Samstag komm Viktoria Herxheim um 14 Uhr. Der Aufsteiger hat mittlerweile die Wormatia in der Tabelle überflügelt. Marco Reifenscheidt: „Wir werden weiter hart arbeiten und genau hinschauen, wer mitzieht. Wir müssen daran wachsen und zusammen daraus kommen.“
Kommentar von Marcus Diehl
Das Resultat ist noch viel zu niedrig ausgefallen. Die Gäste hatten jetzt auch nicht die perfekte Schusstechnik erfunden, sonst hätte es höher ausgehen können. Seit Wochen gibt es nichts Einfacheres, als gegen die Wormatia zu spielen und gleichzeitig zum Erfolg zu kommen. Die Verunsicherung ist mehr als spürbar, das Selbstvertrauen fehlt natürlich. Da muss es aber über den Kampf gehen und dafür ist die Mannschaft nicht richtig zusammengestellt worden. Es fehlt der Spielertyp, der einmal dazwischen hauen kann und sich nicht zu schade dafür ist, für andere die Drecksarbeit zu machen. Die Fans klammern sich an den berühmten Strohhalm, es gibt aber keinen. Das Team gibt seit Wochen keinen Anlass dazu.
Die Gäste machten aus ihren Möglichkeiten das Beste. Die Abwehrkette stand nur in der eigenen Hälfte. Hatten dadurch der Wormatia keinen Platz gelassen. Die Probleme im Spielaufbau, wenn Kapitän Sandro Loechelt nicht dabei sein kann, haben sich in der Oberliga herumgesprochen. Dem Kontrahenten zu zeigen, dass der VfR gewillt ist, als Sieger vom Platz zu gehen. Alles leere Phrasen. Woche für Woche diese Versprechungen. Nichts kommt dabei raus. Der VfR ist nur Mittelmaß.
Die Herangehensweise der Gästeabwehr in die Zweikämpfe zu gehen, das war Anschauungsunterricht vom Feinsten: intensiv und mit voller Energie. Engers zeigte, was der Wormatia abgeht. Diese Energie hätte auch Jan Dahlke im gegnerischen Strafraum benötigt. Zweimal stand er aussichtsreich in Richtung Tor. Es kann nicht immer vom fehlenden Glück gesprochen werden. Er agierte einfach zu langsam. Die Gier, unbedingt das Tor machen zu wollen, fehlte.
Über neunzig Minuten war der Auftritt zum wiederholten Male viel zu wenig. Noch stehen sie über dem Strich … In diesem Jahr kommen noch drei Spiele auf die Wormatia zu. In den zwei Heimspielen sind sechs Punkte möglich. Dazu sollte die richtige Leistung auf den Platz gebracht werden. Vor allem wird es Zeit, dass die Spieler zeigen, dass sie das Wormatia-Trikot tragen wollen.
Am Ende der Partie darf die Farbe des Trikots nicht mehr zu erkennen sein, das Spielfeld muss umgeackert sein. Wenn dann dabei ein negatives Resultat herauskommt, dann ist es halt so. Aber sie haben hiernach alles Mögliche gegeben.