Nibelungen Kurier: Spitzenreiter geärgert, mehr aber nicht
02.12.2024Von Marcus Diehl › Wie sich doch manche Partien fast wiederholen können. Im August führte die Wormatia zu Beginn der Saison gegen Schott Mainz mit 2:0. Die Mainzer konnten ausgleichen, um in der Nachspielzeit doch noch das entscheidende Gegentor zu kassieren. Damals dachte jeder, die Wormatia hatte das Glück des Tüchtigen.
Jetzt, fast vier Monate später, kam es zum Rückspiel mit veränderten Voraussetzungen. Während Schott keine einzige Niederlage mehr hinnehmen musste und auf dem ersten Platz in der Tabelle thront, dümpelt die Wormatia im Mittelfeld der Tabelle. Der VfR geht wieder mit 2:0 in Führung, die Gastgeber können auf 2:2 ausgleichen. Nur diesmal treffen die Mainzer in der Nachspielzeit zum Siegtreffer.
Diesmal fehlte das Glück des Tüchtigen auf Wormatia-Seite, doch die Mannschaft arbeitet daran. Wenn sie weiterhin dieses Engagement an den Tag legt, wird es zurückkehren. Somit bleibt Schott Mainz mit einem 3:2 (1:2) Erfolg an der Tabellenspitze.
Wormatia trifft
Das Team war sofort dabei. Es zeigte enormen Widerstand und setzte auch Akzente in der gegnerischen Hälfte. Luca Pedretti verhinderte den Rückstand gegen Takero Ito. Dann schlugen sie innerhalb von zehn Minuten zweimal zu. Zur Führung traf Erijon Shaqiri. Mit Wucht in den Strafraum gezogen, knallte er den Ball in die Maschen. Mit seinem ersten Tor in der Meisterschaft erhöhte Nicolas Obas an seiner alten Wirkungsstätte. Da schauten die Gastgeber etwas verdutzt aus der Wäsche.
Unglücklicher Anschlusstreffer
Die Gastgeber übernahmen zwar das Kommando, doch immer wieder konnte sich der VfR mit spielerischen Lösungen befreien. Ungünstig war der Zeitpunkt des ersten Gegentreffers. Vier Minuten vor der Pause traf Etienne Portmann zum Anschluss. Doch noch vor der Pause hätte Jan Dahlke wieder auf zwei Tore Vorsprung stellen können. Sein Abschluss ging an den Pfosten. Trainer Marco Reifenscheidt: „Eine sehr gute erste Hälfte meiner Mannschaft. Schott war zwar präsenter, wir haben ihnen aber nichts angeboten.“
Schott legt nach
Nach einer Stunde Spielzeit wurde die Lage der Wormatia immer prekärer. „Die Gastgeber konnten über die Außen mit einer enormen Geschwindigkeit und Qualität nachlegen“, bedauerte Trainer Marco Reifenscheidt den wachsenden Druck auf seine Mannschaft. Der Ausgleich durch Takero Itoi fiel in der 62. Minute. Jetzt spielten sich die Gastgeber in einen Rausch. Die Wormatia wehrte sich mit allen Kräften.
Ärgerliche Nachspielzeit
Eigentlich lag der Siegtreffer für Schott in der Luft. Der Zeitpunkt war trotzdem mehr als ärgerlich: In der 96. Spielminute traf dann Eliakim-Mbita Kukanda zum Endstand. Der Sieg darf zwar als verdient eingestuft werden. Für die Moral der Wormatia-Spieler wäre ein Punkt gut gewesen.
Glück fehlte
„In unserer Lage fehlte heute das notwendige Glück“, so der Coach. Aber ein anderer Aspekt stimmte ihn hoffnungsvoll. „Wir haben wieder die Fans mitgenommen und sie haben es uns gut unterstützt.“ Daran gilt es weiterzuarbeiten, denn die Wormatia braucht ihre Anhänger. Wenn der Einsatz stimmt, war es schon immer so, dass die Fans hinter der Mannschaft stehen, auch wenn es einmal spielerisch oder punktemäßig nicht gerade prickelnd läuft. Ein starkes Zeichen der Mannschaft war der Besuch von vier Spielern bei einem Fanclubfest am Samstagabend. Genau in solchen Runden können einige Dinge angesprochen werden, was jede Seite betrifft.
Erster Einsatz für Gitau
Zu seinem ersten Einsatz in der Oberliga kam der A-Jugendliche Andre Gitau. Ein US-Amerikaner, der wieder das Tempo über die Außen in das Spiel bringen kann. Damit macht Marco Reifenscheidt das wahr, was er angekündigt hatte – nämlich, die Durchlässigkeit von der U23 oder auch der Jugend schneller voranzutreiben.