Nibelungen Kurier: Erfolgreich trotz schwachen Auftretens
16.03.2025Von Marcus Diehl › Es war ein klarer Heimsieg gegen den Abstiegskandidaten SV Morlautern: Der 3:0 (0:0)-Erfolg spricht eigentlich für einen souverän herausgespielten Sieg – war er aber nicht! Es war am Samstag ein schwaches Spiel der Wormatia, der die Fans in vielen Momenten sprachlos und kopfschüttelnd zurückgelassen hat. Bei einem stärkeren Gegner wäre die Partie wahrscheinlich „in die Hose gegangen“.
Spielerisch auf keinem hohen Niveau
Es gab einfach zu viele Fehlpässe in das Niemandsland, teilweise Abstimmungsprobleme in den einzelnen Mannschaftsteilen und spielerisch war es nicht gerade auf höchstem Niveau. Trainer Marco Reifenscheidt resümierte: „Wir wollten nicht so spielen, wie wir es in der ersten Hälfte getan haben.“ Es gebe aber auch etwas Positives, denn das Team habe an sich geglaubt und sei als eine Einheit aufgetreten. Der Wille scheint spürbar gewesen und die Mannschaft habe alles probiert, um den Erfolg zu erzwingen – Auch wenn unter dem Strich einiges zu wünschen übrigließ. Es war ein schwaches Oberligaspiel.
In der ersten Hälfte war es ein Fehlpassfestival und lange Zeit von Langeweile geprägt. Die Gäste agierten ihrer Situation gerecht. Probleme im Umfeld und in der Liga, spielten sie entsprechend ihrer Möglichkeiten, sehr kampfstark und mit langen Bällen auf ihren Sturmtank Bobby Edet.
Gerade mit ihm hatte die Defensive in der Anfangsphase ihre Probleme. Die schlechten Platzverhältnisse kamen ihnen auch zu Gute. Ein Team, das mehr Wert auf das Spielerische legt, war am Samstag im Nachteil. Die ersten 20. Spielminuten gehörten den Gästen. Das Team aus Morlautern hatte zu diesem Zeitpunkt vier Torabschlüsse, die Wormatia dagegen keinen einzigen.
Gästeführung wäre verdient gewesen
Schon in der der zweiten Minute musste Kosuke Ota mit dem Fuß abwehren. Ein Kopfball ging an die Latte, ein Schuss ging links am Tor vorbei und beim vierten Versuch wehrte Luca Pedretti den Ball zur Ecke. Eine Gästeführung wäre verdient gewesen.
Zwei Torgelegenheiten hatte die Wormatia. Und auch immer dann, wenn der Ball schnell nach vorne durch die Mitte gespielt wurde. Zuerst ging der Schuss von Irfan Catovic knapp am linken Pfosten vorbei. Fünf Minuten später stand David Schehl frei vor Torhüter Bakary Sanyang. Doch etwas zu überhastet, denn der Torschuss kam zu früh und scheiterte am Goalie.
Wormatia stärker in Hälfte zwei
„Wir hätten es besser machen müssen. Den Gegner breiter auseinander spielen, dass sie mehr in Bewegung kommen“, so Marco Reifenscheidt. Die zweite Hälfte war die stärkere im Wormatia-Spiel. Bei den Gästen schwanden immer mehr die Kräfte und die Wormatia hatten Bobby Edet jetzt vollständig abgemeldet. Trainer Marco Reifenscheidt äußerte sich hierzu: „Wir hatten die Geduld gehabt und uns irgendwann sich die Räume ergeben.“
Wie schlecht die Platzverhältnisse auch gewesen seien, der Torabschluss von Erijon Shaqiri kam in der 65. Spielminute. Frei vorm Torhüter sprang der Ball komisch auf und Erijon knallte das Ding über die Latte – bezeichnend die Führung in der 78. Minute. Gut im Strafraum durchkombiniert, gelang dem eingewechselten Mert Özkaya nur ein harmloser Abschluss. Gefühlt durch hundert Beine tippelte der Ball aber über die Torlinie.
Von Morlautern kamen ein paar harmlose Bemühungen, in der Nachspielzeit fiel dann die Entscheidung. Die Gäste waren samt Torhüter bei einem Eckball in den VfR-Strafraum gerückt. Der abgewehrte Ball kam über Mert Özkaya zu Erijon Shaqiri. Allein auf weiter Flur sprintete er in Richtung Kasten, immer in der Gefahr, dass der Ball verspringen könnte. An der Fünfmeterlinie schob er das Spielgerät ins Gehäuse.
Unbeeindruckt zum Endstand
In der 93. Minute fast die gleiche Szene. Wieder ein Konter der Wormatia, dieses Mal über Mert Özkaya. Dabei hatte er den Torhüter noch vor Augen. Unbeeindruckt vollendete er zum Endstand.
Am Ende ein klarer Heimerfolg – aber nur vom Ergebnis ausgesehen. Bezeichnenderweise war Gästetrainer Daniel Graf mit dem Auftritt seiner Truppe mehr zufrieden als Marco Reifenscheidt, der resümierte: „Spielerisch nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Aber als Team, haben wir alles dafür getan, das Spiel für uns zu entschieden.“