Ergebnisse im DFB-Pokal
Insgesamt 19 Teilnahmen am DFB-Pokal kann der VfR Wormatia vorweisen. Zehnmal setzte man sich in der 1. Hauptrunde durch, schaffte es dabei zweimal ins Achtelfinale und bei der Premiere sogar ins Halbfinale. Hier sind sämtliche Ergebnisse aufgelistet.
1952/53
1. Runde
17.08.1952: SSV Reutlingen 5:4 n.V.
Achtelfinale
05.10.1952: Eintracht Trier 4:1
Viertelfinale
01.02.1953: Kickers Offenbach 2:1
Halbfinale
08.03.1953: Alemannia Aachen 1:3
1963/64
1. Hauptrunde
07.04.1964: Hessen Kassel 2:3
1964/65
1. Hauptrunde
16.01.1965: Kickers Offenbach 4:2
Achtelfinale
06.02.1965: VfB Stuttgart 0:2
1968/69
1. Hauptrunde
04.01.1969: Preußen Münster 2:3
1972/73
1. Hauptrunde
10.12.1972: VfL Bochum 4:4
20.12.1972: VfL Bochum 1:3
1974/75
1. Hauptrunde
07.09.1974: TSV 1860 München 2:3 n.V.
1975/76
1. Hauptrunde
02.08.1975: FK Clausen 2:0
2. Hauptrunde
18.10.1975: Eintracht Braunschweig 0:3
1976/77
1. Hauptrunde
01.09.1976: 1.SC Göttingen 05 2:1
2. Hauptrunde
16.10.1976: FC Augsburg 1:2
1978/79
1. Hauptrunde
05.08.1978: VfB Remscheid 4:2
2. Hauptrunde
23.09.1978: Hertha BSC 1:1 n.V.
07.11.1978: Hertha BSC 0:2
1979/80
1. Hauptrunde
26.08.1979: Wuppertaler SV 4:1
2. Hauptrunde
29.09.1979: Hamburger SV 0:3
1980/81
1. Hauptrunde
30.08.1980: Hamburger SV 1:11
1981/82
1. Hauptrunde
29.08.1981: TuS Lörrach-Stetten 2:1
2. Hauptrunde
10.10.1981: Borussia Neunkirchen 2:1
3. Hauptrunde
30.12.1981: FSV Frankfurt 0:2
1982/83
1. Hauptrunde
28.08.1982: Alemannia Aachen 3:1 n.V.
2. Hauptrunde
16.10.1982: KSV Baunatal 2:0
Achtelfinale
18.12.1982: VfB Stuttgart 0:4
1988/89
1. Hauptrunde
07.08.1988: 1.FC Saarbrücken 1:3
1992/93
1. Hauptrunde
Freilos
2. Hauptrunde
12.09.1992: Fortuna Düsseldorf 2:4
2007/08
1. Hauptrunde
05.08.2007: 1.FSV Mainz 05 1:6
2009/10
1. Hauptrunde
02.08.2009: SpVgg Greuther Fürth 0:1 n.V.
2012/13
1. Hauptrunde
19.08.2012: Hertha BSC 2:1
2. Hauptrunde
30.10.2012: 1.FC Köln 3:4 n.E.
2018/19
1. Hauptrunde
18.08.2018: Werder Bremen 1:6
Mit Wormatia durch die Geschichte des DFB-Pokals
Neun Jahre nach dem letzten Pokalfinale kam der DFB der wiederholt geäußerten Forderung nach Wiedereinführung eines Vereinspokal-Wettbewerbes nach. Im Januar 1952 gab eine Spielausschusssitzung grünes Licht für den DFB-Pokal als Nachfolger des Tschammerpokals, im April begann schon der Wettbewerb auf Bezirksebene.
Es wurde nicht, wie noch beim Tschammerpokal üblich, im Jahresverlauf gespielt, sondern parallel zur Saison. Wie vor dem Krieg begann der Pokal zunächst auf regionaler Ebene, mit teils unterschiedlichem Modus. Während die Südwestvertreter schon im K.O.-Modus ermittelt wurden, richtete man in Süddeutschland sechs Gruppen mit Hin- und Rückspiel ein. Ein regelmäßiges Südwestpokalendspiel sollte es aber erst ab 1973 geben: Der Südwestverband schickte meist mehrere Teilnehmer ins Rennen, so dass z.B. die beiden Halbfinalsieger qualifiziert waren und ein Endspiel daher – bis 1973 – als unnötig empfunden wurde.
Bezüglich des Reglements war man sich noch nicht ganz so einig. So galt z.B. in den ersten regionalen Runden wie bis 1944 üblich die Sudden-Death-Regel, die während des laufenden Wettbewerbs allerdings zugunsten der 30-Minuten-Verlängerung abgeschafft wurde.
Wormatia sorgte bei der Premiere auch gleich für Furore, schied erst im Halbfinale gegen Alemannia Aachen vor 20.000 Zuschauern im Ludwigshafener Südweststadion aus. Den Pokal in Händen halten durfte aber Rot-Weiss Essen. Es war die nun in DFB-Pokal umbenannte alte Tschammer-Trophäe. Sie hatte die Kriegs- und Nachkriegswirren sicher beim letzten Pokalsieger Vienna Wien überstanden und war pflichtgemäß wieder zurückgegeben worden. Eine DFB-Plakette verdeckte nun kurzerhand das Hakenkreuz.
1954–1961: Der Pokal siecht dahin
Aus den Terminproblemen der Vorsaison und der bevorstehenden Fußball-WM in der Schweiz hatte man im DFB-Hauptquartier die völlig falschen Schlüsse gezogen und den DFB-Pokal zu einem lächerlichen Rumpfwettbewerb verkommen lassen. Nahmen in der Premierensaison 1953 noch 32 Mannschaften teil, so waren es 1954 nur noch acht (!): Die regionalen Pokalsieger, der Amateurmeister und die beiden Teilnehmer des Endspiels um die Deutsche Meisterschaft.
Vor allem das Salz in der Suppe – Überraschungsteams – fehlte völlig. Kein Wunder, denn in den regionalen Vorrunden setzten sich durchweg die Favoriten durch. Dazu gesellte sich die Regelung, die beiden Finalisten um die deutsche Meisterschaft sowie den Amateurmeister zu „setzen“, was den Pokalgedanken regelrecht mit Füßen trat.
Kaum war die WM beendet, konnte auch wieder „normal“ um den Pokal gespielt werden. 32 Mannschaften nahmen 1954 teil und man kehrte zum ursprünglichen Format zurück. Dass der Wettbewerb dennoch wenig Resonanz erfuhr, zeigte sich bereits in den regionalen Vorrunden, deren Ergebnisse von den Printmedien nur bruchstückartig genannt wurden und deshalb nicht komplett vorliegen. Keines der Fußball-Fachblätter befand es im Sommer 1954 offenbar für nötig, über diese Begegnungen zu berichten oder auch nur die Ergebnisse zu nennen. Im Süden ließ man den Pokal sogar völlig ausfallen und nominierte kurzerhand die acht besten Oberligisten für die 1. Hauptrunde. Ein Jahr später schickte man dort der Einfachheit halber den amtieren Pokalsieger Karlsruher SC, der prompt seinen Titel verteidigte – im halbleeren heimischen Wildpark.
1956 schien der Tiefpunkt gekommen. Vier Jahre nach seiner Wiedereinführung fristete der Pokal nur ein Schattendasein und die „Hauptrunde“ begann bereits mit dem Halbfinale – qualifiziert waren nur die Pokalsieger West, Nord und Süd, Südwest und Berlin mussten sich in einer Qualifikation gegenseitig eliminieren. Kurz: Mit dem Pokalwettbewerb 1955/56 wurde ein bis 1960 anhaltender Niedergang eingeleitet, der dem gesamten Wettbewerb um ein Haar die Existenz gekostet hätte.
Im Grunde genommen hatte der Pokal lediglich auf Lokalebene einen gewissen Reiz, vom eigentlichen Charakter eines bundesweiten Wettbewerbs war nicht mehr viel zu sehen. Bezeichnend, dass sich beim Endspiel 1959 in Kassel kein einziger Vertreter des DFB-Vorstands blicken ließ. Das Endspiel lautete übrigens Schwarz-Weiß Essen gegen Borussia Neunkirchen (5:2). Die großen Vereine hatten anscheinend auch kein sonderliches Interesse mehr.
Die Wormatia blieb in dieser Zeit, mangels Südwestpokalsiegen, natürlich außen vor. Ab und zu schickte man aufgrund der Bedeutungslosigkeit des Wettbewerbs nur eine B-Elf in die Pokalspiele. Nur 1957 war es fast soweit: Im Südwestpokalfinale unterlag man aber vor 10.000 Zuschauern dem 1. FC Saarbrücken mit 1:2.
1961–1972: Der DFB hat ein Einsehen
1961 hatte der DFB endlich ein Einsehen. Nun gab es wieder einen „richtigen“ Pokal mit 1. Hauptrunde (Achtelfinale), Viertelfinale, Halbfinale und Finale. 16 Mannschaften nahmen teil, davon drei aus dem Südwesten. Wormatia war nicht dabei, im Südwestpokal war man bereits in der 1. Runde gegen Hassia Bingen rausgeflogen.
Der neue Modus wirkte sich auch positiv auf die Zuschauerzahlen aus – die Spiele der ersten Runde 1962 sahen im Schnitt 10.500 Zuschauer. Das Endspiel 1963 (Hamburger SV gegen Borussia Dortmund 3:0) sahen 60.000 Menschen, so viele wie seit Kriegsende nicht mehr.
1964, nach Einführung der Bundesliga, wurde der Pokal noch einmal um eine Runde aufgestockt. Die damals 16 Bundesligisten waren automatisch qualifiziert, weitere 16 Teilnehmer mussten den gewohnten Weg über den Regionalpokal gehen. Bei der Gelegenheit gab DFB-Präsident Peco Bauwens auch gleich eine neue Pokal-Trophäe in Auftrag, die alte erinnerte ihn zu sehr an den Nationalsozialismus. Die heute noch verwendete Trophäe wurde zum ersten Mal 1965 an Borussia Dortmund überreicht.
Wormatia konnte nun auch wieder mehr von sich reden machen, da der Südwesten jetzt meist drei Teilnehmer stellte. 1964 gelang die erste Qualifikation seit elf Jahren mit einem 3:2 gegen Neunkirchen und im Folgejahr gelang nicht nur die Revanche gegen Saarbrücken, man schaffte es auch ins Achtelfinale (0:2 gegen Stuttgart).
In den folgenden drei Jahren scheiterte man im Südwestpokal nacheinander in Alsenborn, Plaidt und Oberlahnstein – außer in Alsenborn jeweils in der ersten Runde. Dann musste ein Entscheidungsspiel gegen Speyer her, um sich letztlich als dritter Südwestvertreter für den DFB-Pokal 1969 zu qualifizieren. Dort gab es eine 2:3-Niederlage gegen Preußen Münster.
Es folgten wieder drei Jahre ohne Pokalteilnahme, die Stolpersteine hießen diesmal Neuwied, Homburg und mal wieder Saarbrücken.
1972–1974: Eine Schnapsidee benachteiligt die Amateure
Seit Jahren wurde gefordert, den Pokal auf 64 Mannschaften auszudehnen, damit mehr Amateurteams eine Chance erhalten. Und wie reagierte der DFB? 1972 führte er Hin- und Rückspiele ein (Auswärtstore zählten nicht doppelt) und raubte den Amateuren damit jegliche Chancen auf ein Weiterkommen. Da gelang Fortuna Köln ein Sensationssieg gegen die Bayern und im Rückspiel setzte es eine standesgemäße 0:6-Niederlage. Das gleiche Schicksal ereilte Schweinfurt 05 (1:0 und 1:6 gegen Eintracht Frankfurt) und Holstein Kiel (5:4 und 1:7 gegen Hannover). Die Fußballkrise (Bundesligaskandal) wurde durch diese Regelung nur noch unnötig verschärft. Glücklicherweise kehrte man schon zwei Jahre später zum alten Modus zurück, bedingt auch durch die Einführung der 2. Bundesliga.
Wormatia kam 1972 selbst auch in den Genuss von Hin- und Rückspiel. Im Hinspiel lag man gegen den VfL Bochum nach einer halben Stunde bereits 1:4 zurück, kämpfte aber unaufhörlich und eine Viertelstunde vor Schluss gelang der 4:4-Ausgleich. Nach dem alten Modus wäre eine sicher unheimlich spannende Verlängerung gefolgt. So aber verlor man das Rückspiel in Bochum mit 1:3.
Ab der Saison 1973/74 ging es wieder im gewohnten Modus zu Gange, allerdings ohne Wormser Beteiligung. Zumindest machte ein gewisser Rudi Kargus im Achtelfinale Schlagzeilen, als er im Elfmeterschießen beim Wiederholungsspiel HSV-Gladbach gleich drei Elfer parierte.
1974–1983: Dauergast als Zweitligist
Mit Einführung der zweigleisigen 2. Bundesliga zur Saison 1974/75 gab es auch größere Änderungen im DFB-Pokal. Nun waren 58 Proficlubs automatisch qualifiziert, was zu einer Rekordteilnehmerzahl von 128 Mannschaften führte. Dummerweise hatte es der DFB übersehen, die bewährte Regelung „Amateure haben immer Heimrecht“ zu übernehmen. Wormatia als Gründungsmitglied der 2. Bundesliga Süd war natürlich ebenfalls automatisch qualifiziert, scheiterte allerdings gleich bei 1860 München.
Die Einführung der 2. Bundesliga bedeutete zugleich die Auflösung der bisherigen Regionalligen und damit auch eine Runderneuerung des Qualifikationsmodus. Bisher waren die regionalen Pokale quasi eine Vorrunde zum DFB-Pokal – die beiden Halbfinals im Südwestpokal fanden beispielsweise Ende Oktober 1973 statt, die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals einen Monat später. In der Saison 1974/75 gab es nun jedoch erstmals drei Hauptrunden, sodass der DFB-Pokal schon Anfang September startete und die regionalen Pokale vorgezogen wurden. Der Südwestpokal, mit dem bisher der Regionalverband Südwest gemeint war, weshalb auch Mannschaften aus den Verbänden Rhein- und Saarland teilnahmen, wurde in der alten Form abgeschafft. Stattdessen wurde in fünf Runden zwischen dem 4. Mai und 6. Juni 1974 erstmals ein reiner SWFV-Südwestpokal ausgespielt, wie wir ihn heute kennen. Teilnehmer waren die Vereine der 1. Amateurliga Südwest und die Qualifikanten aus den Bezirkspokalen, die mit dem FC Rodalben auch wieder einen richtigen Pokalsieger krönten. Die Halbfinalisten wurden gegen die SWFV-Mitglieder aus der aufgelösten Regionalliga Südwest gelost, die sich nicht für die 2. Bundesliga Süd qualifiziert hatten. In diesen vier Partien wurden die vier Südwestvertreter für die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals ermittelt.
Die Teilnehmerzahl von 128 (darunter die vier Halbfinalisten des Südwestpokals) hatte bis zur Einführung der eingleisigen 2. Bundesliga Bestand, ab 1982/83 waren es wieder 64. Für die Amateure war das natürlich ein harter Schlag, fortan (und bis heute) qualifizierte sich nur noch der Sieger des Südwestpokals.
Im Zeitraum 1974–1983 war Wormatia als Zweitligist im DFB-Pokal meist gesetzt. Für den Wettbewerb 1976/77 qualifizierte man sich über den Südwestpokal (und scheiterte in der 2. Hauptrunde am FC Augsburg). Lediglich ein Jahr später musste man passen, weil der Südwestpokal während der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga Süd ausgespielt wurde und der VfR deshalb schon in der 1. Runde beim SV Horchheim die Segel strich. Bei insgesamt acht Teilnahmen überstand man sechs Mal die erste Runde. In diesen Zeitraum fielen auch der denkwürdige Flutlichtausfall im Berliner Olympiastadion sowie Spiele gegen Braunschweig, Hertha BSC (Zander hält einen Foulelfmeter in der 115. Minute), den amtierenden Deutschen Meister Hamburger SV (vor 20.000 Zuschauern) und den VfB Stuttgart. Gegen letzteren schied man 1983 erst im Achtelfinale aus und verabschiedete sich danach für längere Zeit von der bundesweiten Fußballbühne.
1984–heute: Ausnahme statt Gewohnheit
Während Wormatias Abwesenheit blühte der DFB-Pokal richtig auf. Die Halbfinalspiele 1984 waren vielleicht das dramatischste, was der Wettbewerb bisher erlebt hatte. Zuerst siegte Gladbach in einem Herzinfarktspiel mit 5:4 nach Verlängerung gegen Werder Bremen und 24 Stunden später lieferten sich Schalke und Bayern ein Jahrhundertspiel, das nach 120 Minuten 6:6 endete. Ein Jahr später schaffte der Oberligaclub SC Geislingen eine 2:0-Sensation gegen den amtierenden Deutschen Meister Hamburger SV. Trotzdem war der Pokal immer noch kein Publikumsrenner: 1987 kamen zu den Erstrundenspielen im Schnitt nur 4.500 Zuschauer. Auch das Wormatia-Stadion blieb eher leer, allerdings war der 1. FC Saarbrücken 1988 trotz sechsjähriger Durststrecke auch nicht der attraktivste Gegner. Zuvor hatte man im Südwestpokalfinale den SV Edenkoben besiegt.
1991/92 wurde es dann nochmal kompliziert. Durch die Wiedervereinigung mussten die ehemaligen DDR-Vereine in den DFB-Pokal integriert werden. Daraus folgten zunächst eine Vorqualifikation der Ost-Vereine und anschließend eine 1. Hauptrunde mit 40 Freilosen, um in der 2. Hauptrunde auf 64 Mannschaften zu kommen. Es sollte noch zwei Jahre dauern, bis sich der Pokal normalisierte und wieder auf die bis heute gültigen 64 Teilnehmer kam. Auch Wormatia kam nach dem 7:0-Südwestpokalsieg gegen den TuS Hoppstädten in den Genuss eines Freiloses und traf in der Abstiegssaison 1992/93 erst in der 2. Runde auf Fortuna Düsseldorf (2:4).
15 Jahre dauerte die Wartezeit, bis Wormatia endlich wieder einmal einen Festtag im DFB-Pokal feiern durfte. Schon das Südwestpokalfinale gegen den 1.FC Kaiserslautern II vor 3.700 Zuschauern in Ludwigshafen (1:0) war Balsam für die Seele. Als dann auch noch das Wunschlos Mainz 05 gezogen wurde, kannte die Begeisterung kein Halten mehr. 12.000 Zuschauer sahen bei mörderischen Temperaturen trotz zweier Platzverweise einen 1:1-Halbzeitstand, am Ende aber ein 1:6 gegen den damaligen Zweitligisten. Zwei Jahre später gegen die SpVgg Greuther Fürth war deutlich mehr Platz im Stadion, dafür das Ergebnis knapper. Als man sich nach 119 Minuten beim Stand von 0:0 schon für das Elfmeterschießen wappnete, schoss Sami Allagui den Zweitligisten doch noch in die 2. Hauptrunde. Kurios: Die halbe Wormatia-Startelf stand vorher beim Finalgegner unter Vertrag. Mit dem 5:1-Sieg gegen den FSV Lu-Oggersheim, wieder vor über 3.000 Zuschauern in Ludwigshafen, hatte man dem nicht mehr so liquiden Regionalliga-Konkurrenten die überlebenswichtige Antrittsprämie weggeschnappt und damit praktisch gleichzeitig den Klassenerhalt gesichert.
2012 ärgerte man sich über den Finalort Idar-Oberstein, der 4:1-Sieg gegen den FK Pirmasens machte das aber schnell vergessen. Zur Belohnung feierte man dann den ersten DFB-Pokalsieg seit 30 Jahren. Bundesligaabsteiger Hertha BSC präsentierte sich vor 6.263 Zuschauern in der passenden Verfassung für eine Pokalüberraschung, die frühe Führung durch einen Foulelfmeter und der 2:1-Siegtreffer von Romas Dressler, offiziell geehrt mit dem Prädikat „Kacktor des Monats“, passten genau ins Bild. Auch in der 2. Hauptrunde fiel das Los wieder auf einen Bundesligaabsteiger und in der Verlängerung präsentierten sich die Wormaten vor 7.203 Zuschauern gegen den 1.FC Köln als die bessere Mannschaft, doch im Elfmeterschießen hatten die Profis die Nase vorn.
2018 hatte Wormatia ein „Finale dehääm“, tat sich vor knapp 3.400 Zuschauern aber schwer gegen den zwei Klassen tiefer spielenden Verbandsligisten Alemannia Waldalgesheim. Für den 3:1-Sieg war die Verlängerung nötig. Danach fiel das Los im siebten Anlauf endlich auf einen Club aus der Bundesliga, einen attraktiven noch dazu. Gegen Werder Bremen war die EWR-Arena mit 8.000 Zuschauern ausverkauft, das Spiel aber schnell entschieden. Hochfokussiert und spielfreudig war das 1:6 letztlich eine Machtdemonstration der Bremer für die zahlreichen Gästefans und bis jetzt der letzte Auftritt Wormatias im DFB-Pokal.