Nach schwacher erster Halbzeit drängen die Wormaten auf die Führung, doch den Siegtreffer aus dem Nichts erzielt die U23 des VfB Stuttgart.
Überraschenderweise schickte Steven Jones die gleiche Mannschaft wie letzte Woche in Saarbrücken auf den Platz. Die Fünferkette stand zwar stabil, die Offensive war aber ebenso harmlos wie im Spiel gegen den Tabellenführer. Und das gegen einen VfB Stuttgart II, der spürbar verunsichert war und sich als bisher schwächster Bundesliganachwuchs in dieser Saison in der EWR-Arena präsentierte. "Das nehme ich auf meine Kappe", bewertete der Trainer im Nachhinein diese am Gegner ausgerichtete defensive Personalentscheidung als Fehler.
Dabei war er bereits nach 25 Minuten gezwungen, auf 4-4-2 umzustellen. Marco Raimondo-Metzger kassierte einen Ellbogenschlag von Ferdinand und musste mit gebrochener Nase raus, durch die Einwechslung von Jan-Lucas Dorow kam kurzzeitig etwas mehr Leben ins Spiel. Die einzige klare Torchance hatten aber die Gäste kurz vor der Pause. Özcan hielt den Fuß in die Hereingabe von Ramaj, Steve Kroll parierte aus kurzer Distanz und bewahrte sein Team vor dem Rückstand (44.).
Mehr Gefahr über die Außen sollten die Einwechslungen von Giuseppe Burgio und Steffen Straub bringen. Burgio zog gleich mal ab, fand aber keine Lücke (47.). Beim VfB nahm dos Santos eine Flanke direkt und verzog (62.). Danach wurde es ein Spiel auf ein Tor. Thomas Gösweiner köpfte nach Freistoß vorbei (63.), Burgio scheiterte an Torwart Meyer (64.) und links dribbelte sich Straub immer wieder an den Strafraum. Die ungenauen und harmlosen Flanken wie auch die übrigen Fehlpässe blieben jedoch das Hauptproblem. Aus dem Nichts stand es plötzlich 0:1. Am Strafraum bekam man einfach den Ball nicht weg, Ferdinand stand frei und schob ein (77.).
Die Wormaten kämpften weiter um wenigstens einen Punkt, der aber auch schon zu wenig gewesen wäre. Straub prüfte Meyer (79.), Patrick Auracher köpfte bei einer der zahlreichen aber meist wenig gefährlichen Ecken drüber (85.). In der Nachspielzeit schien der Ausgleich endlich fällig, doch Gösweiners Kopfball klärte Ferdinand vor der Linie und wurde damit endgültig zum Matchwinner (90.+1).
Steven Jones zeigte sich zwar zufrieden mit der Kampf- und Laufbereitschaft seines Teams, hatte zum Rest aber eine klare Meinung: "Fußballerisch scheiße, Ergebnis scheiße." Mit zögerlichem Fußball wie im ersten Durchgang wird es jedenfalls auch am Mittwoch im Pokal gegen Kandel schwierig.
Tor: 0:1 Ferdinand (77.)
Gelb: Afari (31.) / Ferdinand (20.), Scheidl (22.), Kiefer (49.), dos Santos (67.), Ramaj (70.)
Zuschauer: 708 Schiedsrichter: Nikolai Kimmeyer (Karlsruhe)
Wormatia Worms
Kroll Auracher, Kizilyar, Raimondo-Metzger (23. Dorow), Maas, Stulin Nag (46. Burgio), Himmel, Afari, Matsumoto (46. Straub) Gösweiner.
Pressekonferenz (YouTube)
Spielzusammenfassung von WormatiaTV