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Mit Riesenmoral zu drei Punkten

Mit einer absoluten Mentalitätsleistung gewinnen die Wormaten nach zweimaligen Rückstand gegen Cosmos Koblenz mit 3:2.

Spielbericht

„Ich bin total stolz auf das Team. Dieser Sieg heute bedeutet mir mehr als die letzten.“ Was Trainer Peter Tretter so glücklich machte, war kein weiterer Kantersieg, sondern ein hart erkämpfter Arbeitssieg. Ungewöhnlich viele Fehlpässe, unglückliche Ballverluste – es lief lange gar nicht rund für die Wormaten. Auch weil der Gast aus Koblenz früh in Führung ging.

Den ersten Angriff der Cosmonauten vollendete Henrich mit einem wuchtigen Schuss, den Luca Pedretti an die Latte lenkte (6.). Zwei Minuten später gelang Tchadjei im Anschluss an einen Freistoß das 0:1. Die Wormaten mussten sich sammeln nach diesem Gegentreffer und brauchten dazu ein paar Minuten. Umut Sentürk hatte die erste Chance zum Ausgleich, köpfte nach Flanke von Maximilian Fesser knapp vorbei (17.). Spielerisch gelang gegen gut organisierte Koblenzer wenig, also musste eine Standardsituation genutzt werden. Sandro Loechelts Freistoß landete in der Mauer, Sentürk schoss zum 1:1 ein (32.). Danach hatte Fesser noch eine gute Chance, sein schöner Schuss touchierte den Außenpfosten (38.). Aber auch Koblenz hatte seine Gelegenheiten, beide Male war die Abwehr auf der Hut (36., 43.).

Die Anfangsphase der 2. Halbzeit geriet wie schon am Wochenende etwas schläfrig. Arg brenzlig wurde es daher plötzlich im Strafraum vor Pedretti, als gleich mehrfach geblockt wurde (51.). Mit der Einwechslung von Younes Azahaf für den angeschlagenen Sandro Loechelt wurde etwas umgestellt, aber dann gingen die Gäste wieder in Führung. Ivan Smiljanic bekam eine Flanke an den Arm, den fälligen Elfmeter verwandelte Zivanovic präzise zum 1:2 (59.). Danach verlagerte sich das Spiel langsam und zunächst mühsam, aber sicher immer mehr in Richtung Gästetor. Ein Geniestreich führte schließlich zum erneuten Ausgleich. Azahaf zog von der Außenbahn in den Fünfmeterraum und überlistete Wiewrodt mit einem Schuss in die Torwartecke (76.).

Wäre man ein paar Minuten zuvor noch mit einem 2:2 zufrieden gewesen, ging nach diesem Tor nun ein Ruck durch Mannschaft und das Publikum spürte: Da geht noch mehr! Und tatsächlich, Daniel Kasper holte sich den Ball an der Mittellinie, tankte sich mit einer Energieleistung durch bis an den Strafraum und wuchtete das Spielgerät am erneut überrascht wirkenden Wiewrodt vorbei zum stürmisch bejubelten Siegtreffer ins Tor (87.).

Ein Sieg der Mentalität, auf den die Fans mindestens genauso stolz sind wie der Trainer. Nun endet die englische Woche am Sonntag (15:30 Uhr) beim saarländischen Aufsteiger SpVgg Quierschied.

Tore: 0:1 Tchadjei (8.), 1:1 Sentürk (32.), 1:2 Zivanovic (59./Handelfmeter), 2:2 Azahaf (76.), 3:2 Kasper (87.)
Gelb: Kasper (88.) / –
Zuschauer: 812
Schiedsrichter: Tobias Ewerhardy (Wahlen-Niederlosheim)

Aufstellung
Pedretti – Nicklis (73. Shehada), S. Ludwig, Smiljanic, Sonn – Marx, Haber – Fesser (88. Marquardt), Loechelt (55. Azahaf), Sentürk – Kasper.

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Fotos

Vorbericht

Aufsteiger Nummer 3 gibt seine Visitenkarte in der EWR-Arena ab. Gegen Cosmos Koblenz soll die Siegesserie fortgesetzt werden.

Der FC Cosmos Koblenz wurde 2007 gegründet und hat seinen Sitz eigentlich gar nicht in Koblenz, sondern im 10 Kilometer entfernten Weißenthurm. Dort wurde auch bisher auf Kunstrasen gespielt. Mit dem Durchmarsch in die Oberliga folgte der Umzug ins Stadion Oberwerth, wo sich nun mit Rot-Weiß und TuS gleich drei Vereine tummeln. Das Interesse an den Cosmonauten hält sich allerdings nach wie vor in Grenzen. Das Heimspiel gegen Hasborn in den Aufstiegsspielen lockte 450 Zuschauer, ansonsten war der Besuch gerne auch mal zweistellig. So war es auch beim Oberligadebüt gegen Morlautern: 80 Zuschauer waren Zeuge des 3:1-Auftaktsieges. Es folgten Niederlagen gegen Engers, Waldalgesheim und Gonsenheim, gegen Mitaufsteiger Quierschied gab es den zweiten Sieg. Zwei Spiele muss man auch noch nachholen.

Offiziell möchte der junge Verein in der Liga ankommen und attraktiven Fußball spielen. Trainer René van Eck (57), früher u.a. in Aachen, Jena, Luzern und Den Bosch auf der Bank, möchte gerne versuchen oben mitzuspielen. Auch sonst ist Cosmos interessant besetzt. Sportdirektor ist Ex-Profi Björn Joppe, zuvor Trainer beim KFC Uerdingen. Präsident Skender Xhakaliu war früher Botschafter der Republik Kosovo. Hinter den Aufstieg des Vereins steht Gastronom Remo Rashica als Mäzen und Macher, der bis Mitte 2019 noch umstrittenes Präsidiumsmitglied bei der TuS Koblenz war.

Der Kader ist mit zehn verschiedenen Nationen international aufgestellt, was zum Cosmos-Konzept gehört. Der Ghanaer Frank Kwame Adu (38) hat zehn Jahre lang in Polen erst- und zweitklassig gespielt, der vielgereiste Vilim Posinkovic (32) wurde 2019 bulgarischer Pokalsieger und Stürmer Donovan Makoma (24) war in England, Frankreich und Andorra aktiv. Bester Torschütze in der Aufstiegssaison war Zamoranho Ho-A-Tham (27) mit 18 Treffern. Er und Posinkovic haben den Verein erst vor wenigen Tagen verlassen. Aktuell ist Neuzugang Younes Mouadden (23) mit vier Toren vorne, dicht dahinter Marko Zivanovic (20) mit drei.

Wormatia-Coach Peter Tretter wird weiterhin von Stefano Maier, der seine Schulter noch nicht belasten darf, als Co-Trainer unterstützt. Der Wunschkandidat für die Cuc-Nachfolge hat sich am Wochenende für ein anderes Angebot entschieden, sodass die Suche hier weitergeht.

Wohl noch nicht an Bord ist Nils Wannemacher (Schienbeinentzündung). Julian Marquardt hatte nach seinem 45-minütigen Comeback bei der U21 noch leichte Probleme, auch Marlon Ludwig ist etwas angeschlagen. Ansonsten hat der Trainer die Qual der Wahl.

Terminhinweis: Das Heimspiel des 12. Spieltags gegen den SV Gonsenheim am 20. September wurde auf Wunsch der Gäste verlegt. Neuer Spieltermin ist Dienstag, 07.11.2023 um 19:30 Uhr.

Anpfiff in der EWR-Arena
Mittwoch, 06.09.2023, 19:30 Uhr

Die Tageskassen sind ab 18:00 Uhr geöffnet.
Tickets gibt es auch online bei Ticket Regional.

Liveticker: liveticker.wormatia.de

Livestream: www.youtube.com/WormatiaTV
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