Ein Wechselbad der Gefühle erlebten alle, die dasBezirkspokalfinale zwischen den beiden 1b-Mannschaften der Spvgg.Ingelheim und des VfR Wormatia Worms am vergangenen Freitagabend inAlzey verfolgten. Das Spiel war wie das Wetter– heiß. Die 1b-ler aus Wormshatten am Ende doch verdient mit 5:3 die Nase vorne und wurdendamit Bezirkspokalsieger 2005.
Die Ingelheimer 1b hatte den besseren Start undführten mit einem Doppelschlag bereits nach sechsMinuten mit 2:0. Deren Spielertrainer Michael Schilz erzielte, weilnicht angegriffen und völlig ungehindert, mit einemfulminanten „Sonntagsschuss amFreitag“ mit seiner linken Klebe aus ca. 22Metern die 1:0-Führung (4.); bei diesem Schuss hatteWormatias Keeper nicht den Hauch einer Chance. IngelheimsMittelstürmer Engen Akbaba erzielte mit einemweiteren Schuss, dieses Mal von der linken Seite das 2:0 (6.). DieHess-Schützlinge schienen irgendwie mit ihrenGedanken noch in der Kabine zu sein. Was wäregewesen, hätte Ingelheims Eugen Kunz nach einemfeinen Spielzug das 3:0 markiert, doch dessen Schuss gingglücklicherweise knapp am Gehäusevorbei. Nach 25 Minuten war es zunächst einmal mitder Ingelheimer Herrlichkeit vorbei. Der erstevernünftig vorgetragene Wormatia-Angriffsaß; Jan Donner verwertete ein super Zuspiel vonDaniel Heid zum 1:2-Anschlusstreffer. Danach erspielten sich dieHess-Schützlinge Chance um Chance und waren dem 2:2nahe. Michael Gerst ließ dabei zwei Chancen aus(27./38.); zunächst bekam er bei einemVorstoß den Ball nicht unter Kontrolle und nach einerFlanke von Mario Grcic von der rechten Seite war der Kopfball vonM. Gerst etwas zu hoch angesetzt, er konnte den Ball nicht mehrdrücken. Wormatias Fußball spielenderAbteilungsleiter J. Donner hatte die dickste Chance zum2:2-Ausgleichstreffer auf dem Fuß, scheiterte jedochan Ingelheims herausstürzenden Torwart Jan Kroeg(40.). Statt des Ausgleichs fiel auf der Gegenseite gar das 3:1für die 1b-ler aus Ingelheim, als wiederum E. Akbabaangespielt wurde und dann noch Keeper S. Giesske umspielte undüberlegt zum 3:1 abschloss (42.). Allerdingshätte der Treffer nicht zählendürfen, weil Wormatias Ralf-Georg Kuhn zuvor inHöhe der Mittellinie gefoult wurde, was der Schirinicht ahndete. Das 3:1 kurz vor dem Halbzeitpfiff zu bekommen war´ne kalte Dusche für die Elf vonTrainer Norbert Hess. In der Halbzeit wurde Tacheles geredet, denneinige machten Fehler, die man über die gesamteSaison nicht gesehen hatte und schienen mit ihren Gedanken nichtrichtig auf dem Platz zu sein.
Auf Wormatia-Seite nahm man sich für die 2. Halbzeiteiniges vor. Sechs Minuten waren in Durchgang zwei gespielt, als J.Donner im Ingelheimer Strafraum gerempelt wurde und zu Fall kam,was der gut leitende Schiedsrichter mit einem Elfmeterpfiffahndete. Wormatias Jungspund Tobias Klotz verwandelte den Elfersicher zum 2:3-Anschlusstreffer. Ingelheim hättefast im Gegenzug erneut den Zwei-Tore-Abstand wiederhergestellt,als nach einem Fehler in der Hintermannschaft der Wormatia E.Akbaba zum Flanken kam und der eingewechselte Boris Feldmann das4:2 auf dem Kopf hatte, doch Wormatias Keeper Sebastian Giesske warmit einer Glanztat zur Stelle (54.). Wiederum zwei Minutenspäter markierte Mittelstürmer M.Gerst auf der Gegenseite den viel umjubelten 3:3-Ausgleich; dieVorarbeit leistete J. Donner mit einer Flanke von der rechtenSeite. Eben jener Jan Donner machte an diesem Freitagabend dasSpiel seines Lebens – ein Tor geschossen, anden beiden anderen beteiligt bzw. hatte er eingeleitet. Er war esauch der seine Mannschaft in dieses Bezirkspokalfinale schoss, alser im Halbfinale beim SV Gonsenheim 1b kurz zuvor eingewechseltwurde und den 2:1-Siegtreffer markierte. Die erstmaligeWormatia-Führung gelang wiederum M. Gerst, als ersich über die linke Seite durchsetzte und dabeiseine Schnelligkeit unter Beweis stellte und zumAbschluß kam, dabei hatte er Glück,dass sein Schuss vom Innenpfosten ins Tor zum 4:3 ging (58.). EineMinute später hatte erneut J. Donner das 5:3 auf demFuss, doch dessen Ball ging am Tor vorbei. Das war noch nichtalles, was Jan„Mara“donn(a)er drauf hatte;auf Flanke von D. Heid von der rechten Seite ließ ermit einer geschickten Körpertäuschungden Ball durch und irritierte damit seinen Gegenspieler, so dassder Ball zu M. Gerst kam, der dann zu seinem dritten Treffer kamund damit einen Hattrick binnen 16 Minuten erzielen konnte (72).Sechs Minuten später gab es auf der Gegenseitenochmals Aufregung, als Bayram Kaplan seinen Gegenspieler imWormatia-Strafraum zu Fall brachte. Zum fälligenElfmeter trat Ingelheims Eugen Kunz an, doch Wormatias„Teufelskerl“ S. Giesskewehrte diesen Elfer in bravouröser Manier zur Ecke ab.Damit war der Ingelheimer Bann endgültig gebrochen.Es passierte nicht mehr allzu viel. Nach dem Schlusspfiff jubeltendie Wormatia-Spieler, Trainer, Betreuer und Wormatia-Fans.Wormatias Spieler lagen sich in den Armen und machtenanschließend noch die Raupe. DieHess-Schützlinge haben mit dem Pokalsieg wie der FCBayern München das Double erreicht und einegroßartige Saison abgeschlossen. Es war ein grandioserPokalsieg, ein Krimi wie ihn Alfred Hitchock nicht besserhätte schreiben können. Acht Toreerlebt man in einem Finale nur allzu selten. Die Leistung beiderTeams ist um so höher anzusehen, herrschten doch inden Abendstunden immerhin noch schwüle 25 bis 30Grad Celsius. Man verneige sich vor beiden Teams. Nach der langenSaison ist nun erst mal Erholung angesagt, die Spieler haben sichdie Pause auch redlich verdient, ehe Anfang Juli wieder dasTraining aufgenommen wird.
Siegerehrung
Enttäuschend verlief hingegen die Siegerehrung. DieKapitäne beider Teams bekamen quasi im Vorbeigehenihre Preise überreicht und vom Pokal ganz zuschweigen, den gab es nicht. Ob er vergessen wurde oder ob esfür diesen Wettbewerb überhaupt einengibt? Pokalspiele ohne Pokal – ein faderBeigeschmack dieses Wettbewerbes!!! Aber davon ließensich die Wormatia-Spieler und Fans nicht beirren, sie feiertentrotzdem ausgelassen ihren großartigen Erfolg. DieFans spendierten den Spielern einige Maß Bier, dieSpieler möchten sich auf diesem Wege bei ihren Fansnochmals recht herzlich bedanken. Danke liebe Fans!!! Ihr wartklasse!!!
Aus 1b wird II.
Mit diesem Finale ging nun für beide Teams auch die1b-Ära zu Ende, denn ab der kommenden Saison gibt eskeine 1b und 1c-Mannschaften mehr. Sie werden in der Zukunft alsII. oder III. Mannschaft geführt; dasheißt im Falle der Wormatia – dieMannschaft wird unter der neuen Titulierung VfR Wormatia Worms IIin die neue Saison 2005/2006 gehen.
Ausblick
Die kommende Bezirksliga-Saison wird aus Wormser Sicht schon einesehr interessante werden. Nach dem die TSG Pfeddersheim denAufstieg in die Landesliga in den Relegationsspielen gegen den FSVOffenbach verpasst hat und die Herrnsheimer dagegen als Sieger inihren Relegationsspielen um den Aufstieg in die Bezirksligageschafft haben, gehören neben den bereits genanntenVereine TSG Pfeddersheim, SG Eintracht Herrnsheim, der VfR WormatiaWorms 1b mit dem TuS Hochheim und dem ASV Nibelungen Worms nunmehrfünf Wormser Vereine dieser Liga an. Nimmt man diebenachbarten Osthofener und Guntersblumer noch dazu, sind es derengar sieben Vereine aus unserem Umkreis. Das verspricht einigeinteressante Duelle mit Lokalderbycharakter ja fast eine kleineStadtmeisterschaft zu werden.
Meisterschaftsfeier
Bei der Meisterschaftsfeier am vergangenen Samstag gab es nebenSpeis und Trank ein kleines aber feines Programm. DerAbteilungsleiter Jan Donner begrüßtedie an diesem Abend anwesenden Spieler und Gäste.Klassenleiter Ralf Müller gratulierte dem Verein zurerrungenen Meisterschaft und zum Pokalsieg. Er bedauerte, dass erdie vom Verband ausgestellte Urkunde nicht dabei hatte, weil aufdieser noch Unterschriften fehlten, überreichte aberdafür dem Kapitän Mario Grcic einenFußball vom SWFV. Die Urkunden werden dannnachgereicht. Stellvertretend für den Vorstandgratulierten Jochen Schneider und Sven Jorissen dem Team um TrainerNorbert Hess und übergaben jedem Spieler einBadetuch mit der Aufschrift „Meister derBezirksklasse Wormatia Worms 1b“. Im Anschlussan die Ehrungen an Spieler (Ruben Hack hängt dieFußballschuhe an den Nagel) Trainer (Norbert Hess wirdCo-Trainer der Oberligamannschaft) sowie für vieleim Verein ehrenamtlich Tätigen wurde das Programmmit einer 15-minütigenPower-Point-Präsentation, in dieser sich dieMeistermannschaft und Pokalhelden sowie alle, die an diesergrandiosen Saison mitgewirkt haben, wiederfanden, fortgesetzt.Jeder Spieler bekam als Danke schön zudem eineRarität in Form einer Flasche„Meisterschaftssekt 2005“(limitierte Auflage) mit nach Hause.