Das Staunen und Wundern, das Jubeln und Feiern geht ungebremst weiter! Mit einer erneut eindrucksvollen Leistung hat Wormatias junge Erfolgstruppe auch die Hürde beim SC Freiburg II fehlerfrei übersprungen. Zwei Treffer des überragenden Kapitäns Florian Treske und ein Joker-Tor von Ali Özgün wandelten den frühen Rückstand im Mösle-Stadion noch in einen verdienten 3:1-Sieg um.
Die Mannschaft hat sich auch heute wieder für ihren hohen Einsatz belohnt, verdeutlichte Trainer Sascha Eller, dass der tolle Erfolg im Breisgau eine ganz hartes Stück Arbeit war. Entsprechend müde und abgekämpft, aber überglücklich trabten die Spieler nach dem Abpfiff vom Platz. Dennoch hätte sicherlich die Kraft zu einer kleinen Jubelfeier mit den Fans noch gereicht, doch zu wenige Anhänger hatten den weiten Weg nach Freiburg angetreten. Offenbar ist das Vertrauen in die Leistungsbereitschaft der neuen Wormatia noch nicht groß genug
So herrschte beim Anpfiff von Schiri Tobias Endries zunächst fast gespenstische Stille, was die Wormaten zu lähmen schien. Das hatte fast Trainingsplatz-Charakter, vermisste auch Vorsitzender Tim Brauer die von den jüngsten Heim-Auftritten gewohnte stimmungsvolle Atmosphäre. Und Sascha Eller konstatierte: Wir sind nicht richtig in Tritt gekommen, waren fast immer einen Schritt zu langsam. Die Freiburger, die sich unter anderem mit den Bundesliga-Profis Sebastian Freis und Iammanuel Höhn verstärkt hatten, nutzten die anfänglich fehlende Wormser Präsenz und gingen bereits nach 6 Minuten durch Torjäger Freis in Führung.
Als Dennis Russ nur 120 Sekunden später aus allerdings klarer Abseitsposition allein auf Tim Paterok zulief, schien sich ein Debakel anzubahnen. Der SCF-Stürmer vergab jedoch kläglich und sorgte damit für einen Hallo-wach-Ruf bei Wormatia. Die Eller-Jungs wirkten in der Folge deutlich präsenter und kamen nach 17 Minuten – wenn auch etwas glücklich – zum Ausgleich. Nach der ersten Ecke köpfte Florian Treske an die Querstange, und vom Hinterkopf des SC-Keepers Fuhry prallte der Ball ins Netz.
Danach übernahm Wormatia vollends das Kommando und erspielte sich durch schnelle Gegenstöße mehrere gute Chancen. Sandro Loechelt wurde glänzend freigespielt, aber zehn Meter vor dem Tor wegen angeblichen Handspiels zurückgepfiffen (19.). Dann überlief Jonathan Zinram seinen Gegenspieler auf der linken Seite, doch sein Querpass auf den völlig freistehenden Sascha Wolfert kam zu ungenau (23.). Fünf Minuten später traf Wolfert zwar ins Netz (28.), er soll aber bei der Ballabgabe im Abseits gestanden haben. Dennoch fiel noch vor der Pause der längst verdiente Führungstreffer. Nach Zinrams unwiderstehlichem 40-Meter-Solo vollendete erneut Treske eiskalt (32.).
Nach Wiederbeginn zündete Johnny Zinram erneut den Turbo, sein strammer 20-Meter-Schuss zischte jedoch knapp vorbei. Kurz darauf musste der agile Mittelfeldrenner wegen akuter Magenbeschwerden durch Rik Hiemeleers ersetzt werden. Das änderte aber nichts an der Dominanz der Wormser, die sich weitere Möglichkeiten erspielten. Die beste vergab Loechelt in der 54. Minute, als er sich rechts fast bis zur Torauslinie durchgedribbelt hatte, den Ball dann aber per Außenrist selbst ins lange Eck zirkeln wollte, anstatt den völlig ungedeckten Wolfert zu bedienen.
Diese leichtfertig vergebene Hundertprozentige hätte sich fast gerächt, denn auf der Gegenseite hatte Freis nach feinem Solo plötzlich freie Bahn, traf aber nur den Pfosten (63.). Besser zielte neun Minuten später der für Loechelt eingewechselte Ali Özgün: Nach präzisem Steilpass von Florian Treske traf der Joker zum entscheidenden 1:3 (72.). Das zu erwartende Aufbäumen der Gastgeber blieb danach aus. Einzige Ausnahme: In der 81. Minute tanzte Daouri auf der linken Seite drei Wormser aus und setzte das Spielgerät aus 18 Metern an den Außenpfosten. Paterok wäre aber vermutlich an den Ball herangekommen. Ansonsten aber spielte Wormatia den Vorsprung clever und fast abgezockt über die Zeit und war einem vierten Tor bei Chancen von Enis Saiti (78.) sowie Florian Treske (84. Und 89.) näher als die frühzeitig resignierenden Freiburger dem Anschluss.
Fazit: Ein verdienter Sieg der Wormaten, die mit Ausnahme der ersten Viertelstunde wieder eine überzeugende kämpferische, aber auch spielerische Leistung boten. Kristian Maslanka, Benni Himmel und besonders Florian Treske ragten aus einer geschlossenen Einheit noch etwas heraus. Einziger Wermutstropfen: Sascha Wolfert wurde zunächst per Ellenbogencheck am Kiefer verletzt und stürzte später nach grobem Foul von Jullien so schwer auf das Schultergelenk, dass er mit einer starken Schwellung im Schlüsselbein-Bereich in eine Freiburger Klinik gebracht werden musste. Nach eingehender Untersuchung wurde eine Schultereckgelenkssprengung festgestellt, die operativ behandelt werden muss. Damit ist das Fußballjahr 2014 für Wolfert leider beendet – Gute Besserung Sascha!
SC Freiburg II: Fuhry – Menig (46. Sonis), Lorenzoni, Gbadamassi (46. Kath), Jullien – Höhn, Schöttgen, Föhrenbach – Russ, Freis, Gabriele (75. Daouri).
Wormatia Worms: Paterok – Gopko, Maslanka, Maas, Stulin – Himmel, Loechelt (58. Özgün) – Zinram (50. Hiemeleers), Treske, Saiti – Wolfert (70. Findik).
Tore: 1:0 Freis (6.), 1:1 Treske (17.), 1:2 Treske (32.), 1:3 Özgün (72.)
Schiedsrichter: Endries (Göppingen).
Zuschauer: 800
Gelbe Karten: Höhn, Jullien, Schöttgen / Maas, Loechelt