Die U19 des VfR Wormatia spielt seit vier Jahren in der Regionalliga Südwest, der zweithöchsten deutschen Jugend-Spielklasse. Sie ist damit nicht nur das Aushängeschild der großen Jugendabteilung Wormatias, sondern zugleich auch der überzeugende Beweis für die hervorragende Arbeit, die in jüngerer Zeit im Nachwuchsbereich geleistet wird. Mit Beginn der kommenden Saison gibt es nun, wie bereits kurz gemeldet, einen Wechsel in der sportlichen Führung der U19: Marco Stark übernimmt das Trainer-Zepter vom scheidenden Patrick Ortlieb.
Wir sind sehr froh über diese Lösung, ist Jugendleiter Horst Schneider schon ein bisschen stolz darauf, die vakante Schlüsselposition mit einem echten Eigengewächs neu besetzen zu können. Und mit was für einem Eigengewächs! Schließlich ist Marco Stark vielfacher deutscher Jugend-Nationalspieler, hat für den 1. FC Kaiserslautern, den 1. FC Saarbrücken, Wacker Burghausen, Spfr. Siegen, SV Sandhausen und Erzgebirge Aue in der 1., 2. und 3. Bundesliga gespielt, ehe er zu seinem Heimatverein Wormatia zurückgekehrt ist. Nachdem er kürzlich die Trainer-B-Lizenz erworben hat, will der 33-Jährige nun sein Wissen, Können und seine in unzähligen Fußballschlachten gesammelten Erfahrungen an den Nachwuchs weitergeben.
Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe, sieht Marco Stark seine künftige Trainertätigkeit als echte Herausforderung an. Und auch als Anerkennung für seine in den beiden letzten Jahren geleistete Arbeit als B-Junioren-Coach. Da konnte ich bereits einige Talente betreuen und weiterentwickeln, die ich demnächst vielleicht in der höheren Alterstufe wiedersehe. Neben seiner Tätigkeit im B-Jugend-Bereich ist Marco Stark seit Beginn der laufenden Runde auch als Co-Trainer für die erfolgreiche U23 tätig. Diese Doppelbelastung ist doch sehr groß, brauchte der 33-Jährige nicht lange zu überlegen, als man ihn fragte, ob er künftig die U19 betreuen wolle.
Die Entscheidung ist mir auch deshalb sehr leicht gefallen, weil Mischa Vollrath als Co-Trainer weitermacht, lobt Marco Stark seinen künftigen Partner, den er sehr schätzt: Der Mischa hat in den letzten vier Jahren sehr gute Arbeit bei der U19 geleistet und kennt sich bestens aus. Und Jugendleiter Horst Schneider bestätigt: Zwischen Marco und Mischa stimmt es auch menschlich. Entsprechend positiv sieht Marco Stark die bevorstehende Zusammenarbeit: Ich bin ein Teamworker, und deshalb werden wir alle anfallenden Dinge gemeinsam besprechen und entscheiden.
Dem neuen Tandem Stark/Vollrath steht der seitherige bewährte Betreuerstab weiterhin unverändert zur Verfügung. Dazu gehören vor allem Torwart-Trainer Dieter Keintz, Physiotherapeut Patrick Martos und Vorstandsmitglied Holger Busch als Betreuer. Ein fast professionelles Team, sieht Marco Stark das Führungsteam der U19 bestens aufgestellt. Und wohin wird die Reise unter dem neuen Trainer sportlich gehen? Ziele sollte man sich immer setzen – aber nur realistische, gibt sich Marco Stark zurückhaltend. Zunächst einmal gehe es darum, die Mannschaft in der Regionalliga zu halten, denn das sei die richtige Spielklasse für Wormatias ältesten Nachwuchs. Ein Aufstieg in die U19-Bundesliga wird auch in Zukunft nicht angepeilt. Allein der zeitliche und finanzielle Aufwand mit teilweise sehr weiten Fahrten und notwendigen Übernachtungen wäre von uns kaum zu stemmen, sagt Horst Schneider, ohne den recht unwahrscheinlichen Aufstiegs-Fall total auszuschließen: Wenns denn tatsächlich so käme, würden wir die Chance wohl auch wahrnehmen
Allerdings ist es für Wormatias Verantwortliche schon schwer genug, Jahr für Jahr eine konkurrenzfähige neue Mannschaft zusammenzustellen, denn die Fluktuation im A-Jugend-Bereich ist aufgrund des Alterslimits sehr hoch. Um nicht alljährlich vor einem totalen Neuaufbau zu stehen, achtet man deshalb ganz bewusst darauf, dass nur etwa die Hälfte der Spieler dem älteren A-Jugend-Jahrgang angehört. So scheiden zum bevorstehenden Saisonende nur 13 Spieler aus. Um den Kader wieder aufzufüllen, schaut man sich natürlich zunächst einmal beim eigenen Unterbau um. Da gibt es schon das eine oder andere Talent, aber das wird nicht ausreichen, verweist Mischa Vollrath auf eine andere Quelle: In den Leistungszentren der Bundesligisten Mainz 05 und FCK werden alljährlich Spieler, denen man den Sprung nach ganz oben nicht zutraut, ausgemustert. Für diese Spieler ist Wormatia in unserem Raum mittlerweile die erste Adresse. Und das Anklopfen beim VfR dürfte ganz sicher nicht leiser werden, wenn bekannt wird, dass die U19 künftig von einem ehemaligen Jugendnationalspieler trainiert wird