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Der VfR kommt wieder in die Spur

Mit einem 3:0-Sieg gegen die SpVgg Neckarelz macht der VfR Wormatia die chancenlose Niederlage in Pirmasens wieder gut. Özgüns Treffer vor der Pause wirkt befreiend, Findik und Maas erhöhen.

Mit zwei Änderungen in der Startelf und der Rückkehr zum 4-2-3-1 reagierte Sascha Eller auf die schwache Leistung beim 0:3 in Pirmasens. Der gelb-gesperrte Eugen Gopko kehrte in die Viererkette zurück, dafür blieb Alper Akcam draußen und statt des bislang glücklosen Sascha Wolfert durfte sich von Anfang an erstmals seit September wieder Ali Özgün als Spitze versuchen.

Abgeschüttelt hatten die Wormaten die Niederlage noch nicht, das war in der ersten Halbzeit zu spüren. Defensiv unsortiert und ängstlich im Spielaufbau präsentierte man sich über weite Strecken. Die Statistik mag in Sachen Ballbesitz den VfR in Front gesehen haben, tatsächlich hätten die Gäste zur Pause mit mindestens einem Treffer führen müssen. Top-Torjäger Szimayer war schon nach einer Minute gefährlich durchgebrochen und wurde erst im letzten Moment abgeblockt, bei einer Doppelchance aus wenigen Metern bugsierte Kizilyar den Ball erst an die Latte und sein Kollege Busch dann drüber (4.). Brenzlig wurde es danach bei Kontern, Tim Paterok stürzte rechtzeitig heraus (29.) und hielt auch gegen den frei vor ihm auftauchenden und nur noch von Sandro Loechelt verfolgten Burgio die Null (37.). Derart klare Chancen gab es auf eigener Seite nicht. Özgüns Schuss aus spitzem Winkel (14.), Florian Treskes Schuss nach schönem Himmel-Pass (17.), ein Maas-Kopfball (26.) und Treskes Versuch aus der Drehung (42.) waren aber zumindest eine Steigerung zum letzten Spiel. Und wer sich bemüht, hat eben auch mal Glück. Treskes Schuss aus guter Position war keine Prüfung für Torwart Wagner, dessen verunglückter Abschlag traf jedoch Özgün, der sich die Chance bei freier Bahn nicht entgehen ließ und den Ball an Wagner vorbei zur doch sehr glücklichen Führung ins Tor legte (44.). Es war der erste Treffer aus dem Spiel heraus seit 582 Minuten (Treskes Siegtor gegen Saabrücken am 8. November).

Ein Tor zum berühmten psychologisch günstigen Zeitpunkt kurz vor dem Pausenpfiff also. Auch wenn die Frage im Raum bleibt, ob es für Tore auch ungünstige Zeitpunkte gibt, an dieser Fußballerweisheit muss etwas dran sein. Zumindest hatte der Treffer eine spürbar erlösende Wirkung für den VfR und gleichzeitig eine blockierende für Neckarelz. Mit sichtlich breiterer Brust kamen die Wormaten aus der Kabine und beherrschten dank neuem Selbstvertrauen die zweite Halbzeit. Ein schöner Angriff über die rechte Außenbahn brachte noch keinen Erfolg (47.) und wenig später wuchtete Treske einen Himmel-Freistoß per Kopf an die Latte (51.). Als Schütze blieb Wormatias Kapitän damit weiter erfolglos, dafür klappte es als Vorbereiter. Im zweiten Versuch schön durchgesteckt, konnte Zahit Findik links an Wagner vorbeiziehen und aus spitzem Winkel das 2:0 erzielen (56.). Gästetrainer Hogen sah die Partie hier schon entschieden, da seinen Schützlingen fast nichts mehr gelang und die letzten zwanzig Minuten zu zehnt bestritten werden mussten. Ein Wormate lag verletzt im Mittelfeld, Gopko spielte weiter und ließ an der Seitenlinie zwei Mann stehen, bis er vom gefrusteten Bückle rüde gestoppt wurde. Sicherlich mehr als nur ein Pressschlag, wie Hogen die direkt vor seiner Bank geschehene Aktion einordnete. Die Entschlossenheit, mit der der im ersten Durchgang stellenweise sehr großzügige Schiedsrichter Unholzer hier aber den Roten Karton aus der Gesäßtasche zog, schien tatsächlich doch übertrieben (72.). Nach Chancen durch Loechelt in Zusammenarbeit mit Özgün (76., 80.) war es Benjamin Maas, der nach Himmel-Ecke seinem Kollegen Maslanka auf die Schulter köpfte und so den unhaltbaren 3:0-Schlusspunkt setzte (83.).

Ärgerlich war am Ende nur die übertriebene Gelbe Karte für Benni Himmel wegen Ballwegschlagen, der damit nächste Woche beim Heimspiel gegen Hoffenheim II gesperrt ist. Dafür ist Enis Saiti nach seiner verbüßten Rot-Sperre wieder dabei.

Tore: 1:0 Özgün (44.), 2:0 Findik (56.), 3:0 Maas (83.)
Gelb: Maslanka (45.), Özgün (50.), Himmel (87.) / Müller (68.), Schäfer (70.)
Rot: Bückle (Neckarelz), grobes Foul (72.)
Zuschauer: 745    Schiedsrichter: Marco Unholzer (Birkenau)

Wormatia Worms
Paterok – Gopko, Maas, Maslanka, Stulin – Himmel, Loechelt (83. Koshko) – Antonaci (73. B. Weisenborn), Treske, Findik (86. Karwot) – Özgün.

Pressekonferenz (mp3)

Mehr Fotos bei fupa.net (Claus-Walter Dinger)

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