Abgezockte Elversberger erweisen sich letztlich als doch zu stark. Nach sechs ungeschlagenen Spielen in Folge gab es beim Drittliga-Absteiger nun eine 0:3 (0:0)-Niederlage.
Die erste Halbzeit hielt nur bedingt, was die Begegnung des Tabellendritten gegen den Vierten versprach. Torchancen waren nämlich Mangelware, was aber hauptsächlich an den stabilen Defensiven zweier selbstbewusster Mannschaften lag. Diese Selbstbewusstsein zeigte sich auch im Spielaufbau, denn hier ging es auf beiden Seiten schnell und direkt nach vorne. Größter Aktivposten auf dem Platz: Ali Özgün. Regelmäßig suchte Wormatias Mittelstürmer den direkten Weg zum Tor und hatte nach 25 Minuten schon vier Torschüsse abgegeben. Sein erster Versuch verfehlte das Tor noch um ein gutes Stück (7.), der harte Flachschuss wenig später zwang Torwart Jensen dagegen zum Eingreifen (13.). Viel Selbstvertrauen, aber wenig Zielwasser dann bei seinem Volleyschuss aus 20 Metern (18.) und dem Versuch aus spitzem Winkel, der möglicherweise auch als Querpass für Enis Saiti gedacht war (22.). Die Gastgeber hatten drei gefährliche Szenen zu verzeichnen: Einen unbedrängten, aber harmlosen Blum-Kopfball nach Flanke von Tunjic (10.), einen durch Benjamin Maas am Fünfmeterraum rettend geblockten Feisthammel-Schuss (32.) und einen Tunjic-Fernschuss, bei dem Tim Paterok ebenfalls nicht eingreifen musste (43.).
War der erste Durchgang noch sehr ausgeglichen, so zeigte die zweite Halbzeit, dass Elversberg eben doch ein anderes Kaliber ist, als die bisherigen Gegner Wormatias. Mehr und mehr verlagerte sich die Partie zu Gunsten der körperlich überlegenen Gastgeber, die Fehler im Spielaufbau nutzten und selbst noch ballsicherer wurden. Tunjic verfehlte das Tor zunächst noch deutlich (47.), legte dann schon in der nächsten Szene den Ball am herausstürzenden Paterok, allerdings auch knapp am Tor vorbei (49.). Auf der Gegenseite hatte Özgün das 0:1 auf dem Fuß, verfehlte Sandro Loechelts Querpass am Fünfmeterraum aber um Haaresbreite (55.). Es sollte Wormatias letzte Torchance gewesen sein. Elversberg antwortete mit einem zur Ecke abgefälschten Pflügler-Schuss (57.) und ging fünf Minuten später nicht unverdient in Führung. Eine Cuntz-Freistoßflanke sprang unglücklich zu Feisthammel, der per Flugkopfball in die lange Ecke vollstreckte (62.). Wormatia attackierte nun druckvoll, was die Gastgeber mit einer härteren Gangart in den Zweikämpfen beantworteten. So endstand auch das vorentscheidene 2:0, das die rund 150 mitgereisten Fans nachhaltig gegen den Schiedsrichter und den Gegner aufbrachte. Groß getrecktes Bein gegen Alan Stulin im Mittelfeld hätte Kühlmeyer durchaus ahnden können oder wenigstens das Spiel unterbrechen, als Wormatias Linksverteidiger verletzt liegen blieb. Die Gastgeber jedenfalls pfiffen auf Fairplay und spielten weiter, der Ball prallte sogar vom verletzten Stulin in den Lauf von Förster, der die Situation eiskalt ausnutzte (69.). Mit entsprechender Wut im Bauch spielten die Wormaten danach zu emotional und brachten keine Struktur mehr in ihre Offensivaktionen. Tunjic machte nach einem Konter dann alles klar (85.).
Nach sechs Spielen mit fünf Siegen also mal wieder eine Niederlage. Unglücklich, wie die Gegentore zustande gekommen sind, aber der Gegner war letztlich einfach besser, abgezockter und hat damit verdient gewonnen. Wormatias Bilanz gegen die Tabellen-Nachbarschaft auf den Plätzen 1 bis 7 (nur Saarbrücken fehlt noch) weist nun drei Niederlagen und zwei Unentschieden auf für ganz oben reicht es halt doch noch nicht.
Die nächsten Gegner Baunatal, Zweibrücken, Nöttingen und Koblenz belegen derzeit die letzten vier Plätze in der Tabelle und sind damit, das sollte man nicht vergessen, Konkurrenten beim Erreichen des Saisonziels Klassenerhalt. Der Anspruch der Mannschaft an sich selbst ist es, diese vier Spiele zu gewinnen. Sollte dies gelingen, wäre es ein großer Schritt Richtung entspannte Winterpause. Und als Belohnung winkt außerdem ein hoffentlich endlich wieder mal gut besuchtes Derby gegen Waldhof Mannheim (01.11.).
Tore: 1:0 Feisthammel (62.), 2:0 B. Förster (69.), 3:0 Tunjic (85.)
Gelb: Cuntz (37.), Groß (74.), Eggert (81.) / Zinram (54.), Paterok (71.), Maslanka (90.)
Zuschauer: 1.020 Schiedsrichter: Moritz Kühlmeyer (Mainz)
Wormatia Worms
Paterok – Gopko, Maas, Maslanka, Stulin – Loechelt (83. Iberdemaj), Himmel – Zinram (80. Hiemeleers), Treske, Saiti – Özgün (61. Findik).