Vor 500 Zuschauern geht Wormatia früh in Führung (Hübner) und lässt sich durch drei Gegentreffer nicht beirren. Wagner und Rösner gleichen aus, ehe die Frankfurter den regelwidrigen Siegtreffer erzielen.
Besser konnte das Spiel nicht beginnen: Endlich gelang auch Wormatia mal wieder ein frühes Tor. Artur Krettek hatte den Ball an der Eckfahne behauptet und zu Lucas Oppermann durchgesteckt, der flach an den Fünfmeterraum passte sodass Torjäger Rudi Hübner nur noch den Fuß hinhalten musste (9.). Im Gegensatz zu den Zweitvertretungen, die Wormatia zuletzt ein frühes Tor einschenkten, stellte man sich selbst nun jedoch nicht hinten rein, um die Führung 81 Minuten lang zu verwalten. Wormatia gab sich Mühe, mit flachen direkten Pässen über die Außen zu weiteren Torchancen zu kommen. Da die Frankfurter Eintracht eine ähnliche Taktik verfolgte, entwickelte sich ein unterhaltsames und gutklassiges Regionalligaspiel. Die Gastgeber hatten jedoch sichtbare technische Vorteile gegenüber den Wormaten und spielten diese mit zunehmender Spieldauer durch flotten Kombinationsfußball teilweise schwindelig. Fehler Wormatias wurden knallhart bestraft und so wurde aus der Führung binnen acht Minuten ein 1:3-Rückstand. Der früh für den verletzten Chris Böcher in die Partie gekommene Martin Wagner spielte kurz vor der Mittellinie einen Fehlpass, nach 3-4 Pässen binnen weniger Sekunden stand Elia Soriano plözlich frei vor Knödler und schob zum Ausgleich ein (21.). Einen ebenso schnellen Konter vollendete Maximilian Mehring eine Minute später, ehe Elia Soriano wieder frei vor Knödler auftauchte und diesen brasilianisch umkurvte 1:3 (29.). Fast hätte er gleich danach noch weiter erhöht, doch diesmal parierte Knödler sicher zur Ecke (31.). Es hätte ein Schützenfest werden können, wenn sich Wormatia ihrem Schicksal ergeben hätte. Nach einer kurzen Schockphase gingen die Köpfe aber wieder hoch und man merkte, dass das Spiel noch lange nicht entschieden war. Martin Gollasch traf nach einer Ecke nicht zum Anschlusstreffer, sondern lediglich einen Frankfurter Abwehrspieler (38.), Kevin Wittke versuchte es mit einem Fernschuss (43.) und Lucas Oppermann verpasste ein paar Mal nach gutem Dribbling den richtigen Abspielzeitpunkt.
Bald nach der Pause belohnten sich die Wormaten für ihren Kampf. Einen harten Querpass von rechts verwertete Martin Wagner aus dem Hinterhalt (56.) und zwei Minuten später köpfte Sandro Rösner einen Eckball zum stürmisch bejubelten Ausgleich ein. Lange konnten die beiden über ihr jeweils erstes Saisontor nicht jubeln, denn bereits in der 62. Minute ging Frankfurt wieder in Führung und zwar regelwidrig. Ein Eckball von rechts segelte in den Fünfmeterraum, Kevin Knödler stieg hoch und pflückte den Ball aus der Luft, erhielt dabei von einem Frankfurter jedoch einen beherzten Rempler in den Rücken und ließ den Ball fallen, der dann aus dem Gewühl von Sascha Wolfert ins Tor bugsiert wurde. Die mitgereisten Fans direkt hinter dem Tor blickten ungläubig zu Schiedsrichter Sevinc, der zur allgemeinen Fassungslosigkeit seelenruhig zum Mittelkreis deutete. Auch der Assistent an der Linie hatte anscheinend nichts gesehen, auch hier half alles Bitten und Flehen der kompletten Wormatia-Mannschaft nicht das Tor zählte. Wormatia gab nicht auf und kurz darauf hatte Martin Röser den erneuten Ausgleich auf dem Fuß, haute den Ball aber frei vor Rössl über die Latte (69.). Martin Gollasch scheiterte mit einem Fernschuss (71.), Matthias Lang köpfte nicht platziert genug (74.) und als Torwart Rössl Martin Röser im Strafraum energisch umsenste, freuten sich die Fans schon über den erfolgten Elfmeterpfiff der sich dann als Abseitsentscheidung herausstellte (78.). Es blieb beim knappen, alles in allem nicht unverdienten Sieg der Gastgeber.
Schon einmal reichten drei Auswärtstore nicht zum Sieg beim 3:6 gegen Borussia Dortmund II im Mai 2009. Die dritte Niederlage in Folge wird die Wormaten jedoch nicht umwerfen. Am kommenden Freitag ist Verfolger FSV Frankfurt II zu Gast und dann gilt es, sich für die Niederlage im Hinspiel zu revanchieren und den Abstand zu den hinteren Rängen wieder zu vergrößern.