Wormatia kanns doch noch und holt vor 916 Zuschauern (erstmals seit fast drei Jahren unter 1.000) den ersten Heimsieg, dank Toren von Gebhardt und Stiller und einem in der Schlussphase glänzenden Thorsten Müller. Damit geht nach 14 sieglosen Spielen die längste Negativserie der Vereinsgeschichte zu Ende.
Jürgen Klotz schickte eine gegenüber dem Spiel in Bonn auf zwei Positionen veränderte Wormatia auf den Rasen. Für Niels Magin rückte der wiedergenesene Sandro Rösner in die Innenverteidigung und für Tobias Klotz gab Neuzugang Martin Gollasch auf links sein Startelfdebüt.
Auf dem überraschend gut bespielbaren Rasen hatten die Wormaten einen guten Start. Bereits nach fünf Minuten spitzelte Zouhair Bouadoud nach Gebhardt-Zuspiel den Ball Zentimeter am rechten Pfosten vorbei. Und fünf Minuten später tankte sich Bouadoud links in den Strafraum und ballerte drüber. Die erste dicke Düsseldorfer Chance gabs in Minute vierzehn als Königs einen Kopfball knapp vorbeisetzte. Dann die erste Freistoßchance für den VfR, Bouadoud war gelegt worden. Marcel Gebhardt legte sich den Ball zurecht und zirkelte diesen rechts an der Mauer vorbei unten ins Eck die Führung für Wormatia (16.)! In der Folgezeit landeten die Wormser Angriffe meist bei der Gästeabwehr, Düsseldorf tastete sich dafür langsam heran. Meist über die Seite von Mpassy und Stiller wurden Flügelangriffe gestartet, aus denen zwei Fernschüsse und ein Kopfball als Tormöglichkeiten heraussprangen. Ansonsten klärte die Wormatiaabwehr oft auch mit etwas Glück im letzten Moment. Ein Gegentreffer deutete sich langsam an, der dann auch kurz vor der Pause fiel. Eine Linksflanke von Erhan Zent wollte Thorsten Müller am Elfmeterpunkt wegfausten, doch wie im Hinspiel war ein Düsseldorfer schneller diesmal hielt Zweitligaprofi Marcel Gaus seinen Kopf hin und erzielte den Ausgleich (38.). Zwei Möglichkeiten gabs noch für die Wormaten vor der Pause, Manuel Rasps Fernschuss ging knapp vorbei (42.) und Sandro Rösners Direktabnahme von Gebhardts Eckball hatte nicht genug Druck (44.).
Halbzeit zwei begann mit einem Paukenschlag. Gerade mal 28 Sekunden waren gespielt, da zog Philipp Stiller vom rechten Strafraumeck einfach mal ab. Nicht sonderlich fest, genau auf den Torhüter, Bouadoud samt Gegenspieler räumten kurz vorm Fünfmeterraum die Flugbahn und der verdutzte Schulze-Niehues tunnelte sich beim Abwehrversuch praktisch selbst 2:1! Der frühe Treffer spielte den Wormaten selbstredend ganz besonders in die Karten. Sich bietende Konterchancen wurden in der Folgezeit meist vertändelt, so bekam Bouadoud im Strafraum den Ball nicht unter Kontrolle (59.) und Martin Gollasch zögerte von der gleichen Stelle zu lange (68.). Dazwischen war Thorsten Müller gefordert und wehrte einen Schuss aus kurzer Distanz ab (63.). Mit zunehmender Spielzeit wurden die Gäste druckvoller, die Wormaten standen tief und sahen sich oft binnen weniger Spielzüge gleich vier oder fünf Offensivspielern am eigenen Strafraum gegenüber. Vorne schleppte sich Zouhair Bouadoud in der Schlussphase regelrecht Richtung Tor, hatte aber auch noch ein paar Kontergelegenheiten. Am auffälligsten war dabei sein Seitfallzieher, der jedoch ein ganzes Stück drüber ging (71.). Die letzten zehn Minuten waren dann nichts für schwache Nerven. In der 85. Minute schien der Sieg aus den Händen zu gleiten, stand ein Fortune doch plötzlich frei vor Thorsten Müller, der hier aber ebenso bravourös reagierte wie beim Nachschuss. In der 93. Minute hielt er die drei Punkte dann endgültig fest, als Marcel Gaus freie Schussbahn hatte und Müller abermals im Weg stand, dann auch diesen Nachschuss parierte und die Abwehr mit vereinten Kräften schließlich klärte. Dann war Schluss und die Wormaten kamen nach langer Zeit mal wieder in den Genuss warmen und anhaltenden Beifalls.
Ich danke den Zuschauern für ihre Geduld und den Applaus sprach ein zufriedener Jürgen Klotz in der Pressekonferenz ein Lob ans Publikum aus und freute sich über den auch laut Gästetrainer Vucic verdienten Sieg.
Wormatia Worms
T. Müller Stiller, Rösner, Lang, Krettek Schröer – Mpassy-Nzoumba, Gebhardt (83. Magin), Gollasch (73. Heidenmann) – Rasp (87. Klotz), Bouadoud