Wormatia und ihre Auftaktspiele… Seit dem Jahr 2000 wurde keines mehr gewonnen, der letzte Auftaktheimsieg ist noch ein Jahr länger her (3:0 gegen Betzdorf). Nun wurde der Bann mit einem 3:1-Sieg gegen Bayern Alzenau und Toren von Sandro Rösner, Martin Gollasch und Martin Röser gebrochen.
Wenig überraschend war die Aufstellung die gleiche wie im letzten Testspielsieg gegen Koblenz (ebenfalls 3:1), die U23-Spieler Fabio Nagy und Sebastian Schulz füllten die sonst noch spärlich besetzte Ersatzbank auf. Der letzte Neuzugang Marco Metzger übernahm den Posten auf der Sechs und wusste hier zu überzeugen, im Sturm machte Younes Bahssou mit seiner Schnelligkeit und Zielstrebigkeit eine gute Figur.
Wormatia erwischte einen Auftakt nach Maß. Nachdem die erste Ecke bereits für Gefahr sorgte, brachte die zweite die frühe Führung. Zunächst abgewehrt, flankte Marco Stark sofort wieder scharf an den Fünfmeterraum, wo der alleingelassene Sandro Rösner unbedrängt zum 1:0 einköpfte (7.). Damit war das Konterkonzept von Gästetrainer Roth frühzeitig über den Haufen geworfen worden. Dessen Team hatte in der Folge nur eine Torchance, die Popp kläglich versiebte. Mit der Hacke schön eingesetzt, schaufelte der Mittelfeldspieler den Ball meterweit über das Tor (13.). Die Wormaten dagegen hatten weitere Gelegenheiten die Führung auszubauen. Erneut sorgte eine Ecke für Gefahr, Martin Rösers platzierter Schuss wurde zunächst abgeblockt und Marco Metzgers Pfund aus dem Rückraum zischte über die Latte (28.). Metzger war es auch, der Michael Schürg mit einem klasse Pass auf die Reise schickte, doch der scheiterte erst an Torwart Wagner und die entstandene Bogenlampe köpfte er in einem Pulk mit Kollege Bahssou und einem Abwehrspieler auf die Latte (36.). Bahssou war auch an der letzten Szene vor der Halbzeit beteiligt und legte den Ball nach einem Laufduell auf Kevin Wittke ab, dessen Schuss sich fast noch in den Winkel gedreht hätte (44.). Insgesamt machten die Wormaten einen abgeklärten und souveränen Eindruck, die Gäste zeigten sich überraschend ballsicher, verursachten durch viele kleine Fouls jedoch zahlreiche Freistöße. Da wurden Erinnerungen an Wormatias erste Gehversuche in der Regionalliga wach, als man sich auch erst einmal an die höherklassigen Zweikämpfe und Schiedsrichter gewöhnen musste.
Sofort nach Wiederbeginn hatte Bahssou die große Gelegenheit und zog nach gutem Einsatz von Schürg Richtung Tor, zielte aber knapp am linken Pfosten vorbei (47.). Kurz darauf brachte ein Doppelschlag die Vorentscheidung. Bei Chris Böchers Rechtsflanke hatte sich die Abwehr verschätzt, Martin Gollasch konnte den Ball am Fünfmeterraum mit der Brust annehmen – Gästetrainer Roth hatte hier ein Handspiel gesehen – und zum 2:0 einschieben (54.). Kaum vier Minuten später flankte Böcher von der gleichen Stelle erneut, diesmal wurde der Ball jedoch abgeblockt und weil kein Abwehrspieler den Abpraller aus der Gefahrenzone beförderte, donnerte der heranrauschende Martin Röser den Ball in die kurze Ecke 3:0. Michael Schürg hatte gar noch aussichtsreiche Gelegenheiten zu einem vierten Treffer, zeigte sich aber in beiden Szenen zu zögerlich (70., 73.). Im Gefühl des sicheren Sieges hatten die Wormaten nun etwas zu früh einen Gang zurückgeschaltet und machten es so nach dem 3:1 durch Sprung (75.) noch einmal unnötig spannend. Alzenau gab sich nämlich nicht auf und hätte Sprungs aberkannter Anschlusstreffer (Abseits, 89.) gezählt oder sein Schuss in der Schlussminute nicht nur die Latte getroffen, wäre in der Nachspieltzeit noch einmal Zittern angesagt gewesen. So blieb es beim verdienten 3:1-Auftaktsieg der Wormaten und die 1.752 Zuschauer konnten, sofern sie ihr Herz in Worms gelassen haben (Borchers), zumindest für eine Nacht die Tabellenführung feiern.
Tore: 1:0 Rösner (7.), 2:0 Gollasch (54.), 3:0 Röser (58.), 3:1 Sprung (75.)
Gelb: Ammann – Schröer, Mensah
Schiedsrichter: Göpferich (Bretten) Zuschauer: 1.752
Wormatia Worms
Knödler – Böcher, Stark, Rösner, Bauer – Metzger – Gollasch (73. Ammann), Wittke, Röser (84. Tusha) – Bahssou (90. Pantano), Schürg.
Bayern Alzenau
Wagner – Väth, Mensah, C. Schneider – Seitz, Schröer (65. Stefani), Goldhammer, Franz (77. Breunig), Popp – Bystrek (53. Simsek), Sprung.