Wer anfangs der Runde gegen RWO Alzey einen 0:3-Rückstand noch in einen 4:3-Sieg umwandelt, der muss gut sein. Die Rede ist hier vom ASV Landau, dem dieses Kunststück gelang und der am letzten Wochenende bei der Wormatia II zu Gast war und diese an den Rande einer neuerlichen Heimniederlage brachte. Am Ende trennten sich die zweite Mannschaft des VfR Wormatia Worms und des ASV Landau 3:3-unentschieden.
Der Minutenzeiger hatte noch nicht einmal eine Umdrehung, da stand es schon 1:0 für den Gast aus der Pfalz; nach einem von Alexander Völkl völlig unnötig verursachten Eckball, standen urplötzlich fünf Landauer um Wormatias Keeper Christian Steiner herum; ein gewisser Nico Koch beförderte das Spielgerät über die Torlinie; die gesamte Wormatia-Verteidigung befand sich im allgemeinen Tiefschlaf oder warteten alle auf den Pfiff des Schiedsrichters, denn A. Völkl wurde zuvor regelwidrig umgestoßen; es hätte also Freistoß für die Einheimischen geben müssen; doch weder Schieds- und Linienrichter haben hier etwas gesehen und somit zählte sehr zum Unmut aller Wormser Zuschauer das Tor. A. Völkl hätte seinen Lapsus beinahe wieder wett gemacht, als er mit einem 18-Meter-Flachschuss den Landauer Keeper Markus Böllinger prüfte, der sich schon mächtig strecken musste, um den Ball zur Ecke abzuwehren (8.). Schade, das wäre ein Tor wert gewesen. In der 16. Minute war es mit dem Ausgleich soweit, Sven Oswald empfing ein Musteranspiel von A. Völkl in den freien Raum und markierte im Strafraum befindend den 1:1-Ausgleich. Doch auch dieser Ausgleich hielt nur acht Minuten; denn mit ihrem zweiten gescheiten Angriff gingen die Pfälzer wiederum in Führung; erneut war es N. Koch, der die Schwarzhemden in Front schoss. Er profitierte dabei von einer Kopfballvorlage über die Wormatia-Abwehr seines Mannschaftskollegen Yannik Chehami und schloss aus ca. 14 Metern zur erneuten Gästeführung ab. Im Acht-Minuten-Takt ging es dann auch weiter; in der 32. Minute gelang den Schützlingen von Wormatia II-Trainer Jürgen Klotz der neuerliche Ausgleich; Tobias Scheuermann war der Schütze des 2:2, nachdem er von S. Oswald hervorragend in Szene gesetzt wurde und aus 12 Metern zum Abschluss kam. Mit dem torreichen 2:2 wurden dann auch die Seiten gewechselt.
Die Gäste aus Landau gingen in der 61. Spielminute zum dritten Mal durch einen weiteren strittigen Treffer in Führung. Manuel Schohl brachte sein Team mit 3:2 in Front. Die Defensivabteilung der Wormatia II hatte die Abseitsfalle aufgebaut als der Ball gespielt wurde. Vom Linienrichter wurde eine klare Abseitsstellung eines Gästespielers signalisiert; der im Abseits befindliche Spieler wollte an den Ball und tat es nicht; er überließ den Ball seinem nicht im Abseits stehenden und von hinten heraus stürmenden Mannschaftskameraden M. Schohl den Ball, so dass er allein aufs Wormatia-Tor zulief und überlegt zum 3:2 abschloss. Wormatia II lief zum dritten Mal einem Ausgleich hinterher, der zunächst auch nicht gelingen wollte, da echte Torchancen Mangelware waren. Elf Minuten vor dem Ende fiel er dann doch, nach einem hohen Ball in den ASV-Strafraum bekam S. Oswald den Ball auf den Kopf und von dort kullerte das Spielgerät zum 3:3-Ausgleich ins Netz. In den letzten zehn Minuten wurde es noch einmal turbulent. Zunächst scheiterte Volker Berg mit einem fulminanten Schuss aus 12 Metern nach einem gelungenen WII-Spielzug am Landauer Schlussmann M. Böllinger, der den Schuss in bravouröser Manier zu Ecke abwehrte (81.). Die Klotz-Schützlinge wollten nun den Sieg, hatten bei den gut vorgetragenen Konterspielen des Gastes ihre liebe Mühe; so scheiterte M. Schohl bei seinem Vorstoß, bei der er frei vor dem Wormatia-Keeper auftauchte, am WII-Schlussmann Chr. Steiner, der aus seinem Kasten kam und den Abschluss des Gästestürmers entschärfte und festhalten konnte (89.). Ein weiterer Gäste-Konter war ebenfalls nicht vom Erfolg gekrönt, so dass es letztlich beim 3:3-Unentschieden blieb einem Ergebnis mit dem beide Mannschaften leben können ja müssen. Wormatia II hatte am Ende gar noch Glück, man hätte beinahe mit leeren Händen da gestanden. Dennoch ein fader Beigeschmack blieb an diesem Spiel hängen und das waren die beiden Schlüsselszenen, die zu den Gästetoren führten. Zu 95 Prozent werden die geschilderten Aktionen von der pfeifenden Zunft abgepfiffen. Warum der 23. Mann die beiden Szenen nicht abgepfiffen hatte, bleibt sein Geheimnis. Für Wormatia II war es das erste Remis in der Saison
Wenn jetzt die Landauer eine Serie starten, dann scheinen die Wormaten immer wieder der richtige Aufbaugegner für Mannschaften zu sein, die mit dem Rücken zur Wand stehen. Auch Alzey befand sich in den hinteren Regionen der Tabelle als sie nach Worms kamen und nun sind die Volkerstädter oben mit dabei.
Bevor man sich bei Wormatia II auf die kommende Aufgabe beim TuS Altrip konzentriert, wird Trainer Jürgen Klotz noch einmal auf das Spiel eingehen. Drei Tore sind eine tolle Bilanz und reichen meist für einen Sieg, nur die drei Gegentore wurmen immer noch. Und darüber wird zu reden sein.