Im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg gelegen, gehört der 1920 gegründete FC Bayern Alzenau, wie es der Name schon sagt, eigentlich zu Bayern. 1992 wechselte der Verein in den hessischen Spielbetrieb, wobei ein Teil der Jugendmannschaften nach wie vor in Bayern spielt. Gerade mal fünf Kilometer Luftlinie sind es zur hessischen Grenze. Als die Einteilung der jetzt fünfgleisigen Regionalliga akut wurde, bekannte sich Alzenau auch weiter zu Hessen und wurde daher der Regionalliga Südwest zugewiesen. Das 20km weiter südlich gelegene Aschaffenburg dagegen spielt mit seiner Viktoria in der Regionalliga Bayern.
Die letzte Saison schloss Alzenau als Aufsteiger auf dem letzten Tabellenplatz ab, was insbesondere an der schwachen Defensive (76 Gegentore) lag. Entsprechend als Transferhammer am Prischoß auf der Vereinshomepage gefeiert wurde daher die Verpflichtung von Boris Kolb. Der Sechser dürfte mit seiner Erfahrung von knapp 300 Dritt- und Regionalligaspielen (u.a. für Darmstadt 98 und den SV Sandhausen) eine deutliche Verstärkung darstellen. Er ersetzt den Ex-Wormaten Frank Schröer, der es als nun zweifacher Familienvater fußballerisch beim unterklassigen SV Rohrbach etwas ruhiger angehen lässt. Die übrigen Zugänge haben kaum oder gar keine Erfahrung in der Regionalliga, dafür aber Talent, wie die beiden Ex-Offenbacher Baris Odabas und Petrit Topic. Goalgetter Peter Sprung war bereits im Winter zu den Stuttgarter Kickers gewechselt, der zweitbeste Torschütze Sebastian Popp hat den Verein nun auch verlassen. Erhalten geblieben ist der mittlerweile 35jährige Ex-Profi Jochen Seitz, der für Erfahrung in der Offensive sorgt.
Was die Leistungsfähigkeit der Mannschaft anbelangt, so geben die nackten Ergebnisse in der Vorbereitung keinen Aufschluss man nahm es fast durchweg mit unterklassigen Gegnern auf. Immerhin gab es eine nur knappe 1:2-Niederlage gegen Zweitligist FSV Frankfurt, wobei insbesondere die Defensive überzeugte. Bei der Generalprobe letzte Woche gab es ein 3:3 gegen Bayernligist Haibach. Der Klassenerhalt wäre für uns sensationell, geht Trainer Marco Roth trotz Vorfreude mit gemischten Gefühlen in die Saison. Nur nicht unterschätzen kann da nur die Devise aus Wormatia-Sicht heißen, soll der Saisonauftakt ebenso erfolgreich wie letzte Saison verlaufen, als die Alzenauer mit 3:1 besiegt wurden.