Ein verdientes 1:0 gegen den FSV Frankfurt bringt den zweiten Heimsieg. Alexander Shehada sorgt für das Tor des Tages.
Spielbericht
Gegenüber dem Auswärtssieg in Koblenz gab es zwei Änderungen. Ricco Cymer kehrte ins Tor zurück und statt des erkrankten Tevin Ihrig stand Anil Gözütok in der Startelf. Damit setzte Max Mehring auf eine Viererkette.
Nils Fischer setzte den ersten Torschuss ab (3.), kurz danach wurde es erstmals brenzlig. Jannik Sommer kam nach einem Schubser im Strafraum zu Fall, Schiri Schöller ließ weiterlaufen (Mehring: „Kein Elfmeter“) und legte damit eine dem Spiel am Ende durchaus zuträgliche Linie fest: Bei Kann-man-auch-pfeifen-Situationen ließ er das Spiel meist laufen.
Danach fand das Spiel hauptsächlich zwischen den Strafräumen statt. Dank erhöhtem Körpereinsatz munterer als das letzte Heimspiel gegen Hoffenheim, aber erneut ohne Torchancen oder gar nennenswerte Abschlüsse. Der Tabellenachte aus Frankfurt präsentierte sich überraschend schwach, Top-Scorer Cas Peters war völlig abgemeldet. Der Frust bei den Frankfurter Vereinsoffiziellen war nach dem Spiel entsprechend groß und Gästecoach Tim Görner sprach von einem „katastrophalen Auftritt“.
Die erste Torchance hatte dann auch der VfR: Gözütok zielte mit seinem Freistoß knapp links vorbei (32.). Und schon in der nächsten Szene hatten die Zuschauer den Torschrei auf den Lippen. Nils Fischer erkämpfte sich den Ball und flankte, Torwart Hanin segelte vorbei und Melvyn Lorenzen köpfte in Rücklage daneben (37.).
Die Frankfurter kamen offensiv nun etwas bemühter aus der Kabine, es sollte aber ein Strohfeuer bleiben. Stattdessen kippte die Partie nach einer Stunde Spielzeit mehr und mehr in Richtung des VfR, als Alexander Shehada und Sandro Loechelt eingewechselt wurden. Shehada prüfte Hanin mit einem strammen Schuss aus 18 Metern (65.), zwei Minuten später konnte Lennart Grimmer einen überlegten Lorenzen-Pass in den Strafraum nicht kontrollieren und wieder eine Minute später fand sein Volleyschuss Hanins Arme.
Für den FSV ließ sich nur eine gefährliche Reutter-Flanke notieren, die Cymer ablenken konnte. Reutters Schuss am Ende der Szene blieb harmlos (75.). Zwei Minuten später leitete Cymer schnell einen Gegenangriff zu Shehada ein, über Gözütok und Henrique kam der Ball auf die Außen zu Lorenzen und dessen Hereingabe quer durch den Strafraum verwertete Shehada aus spitzem Winkel zur verdienten Führung.
Es folgten doch noch zwei brenzlige Szenen der Gäste. Der Ball wurde in den Strafraum verlängert, Cymer kam raus und Boutakhrit zu Fall (83.). Nicht wenige hatten fest mit einem Elfmeterpfiff gerechnet, doch Schiri Schöller ließ weiterspielen. „Weder Gegner noch Ball getroffen“, sagte der Torwart nach dem Spiel und die Zeitlupe bestätigt es. Eine Minute später dann ein unglückliches Eigentor von Jean-Yves M’voto, doch der Assistent hatte die Fahne bereits oben – bei Hirsts Hereingabe war der Ball knapp im Toraus.
In den Schlussminuten bot sich Loechelt noch eine gute Konterchance, danach verteidigten die Wormaten ihre Führung recht souverän und belohnten sich auch vor heimischem Publikum endlich wieder mit drei Punkten.
Am nächsten Samstag geht nun Richtung Stuttgart zum Mitaufsteiger SGV Freiberg, anschließend ist erstmals der VfR Aalen zu Gast in der EWR-Arena.
Tore: 1:0 Shehada (77.)
Gelb: Henrique (81.), Mehring (82.), N. Fischer (87.) / L. Müller (48.), Messina (72.), Sannomiya (81.)
Zuschauer: 926
Schiedsrichter: Vincent Schöller (Calw)
Aufstellung
Cymer – Grimmer, M’voto, Ferjani, Henrique – Marx, Torres (62. Loechelt) – Gözütok (84. Reuss) – Lorenzen, N. Fischer (90.+1 Arcanjo Köhler), Sommer (62. Shehada).
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Vorbericht
Den Abschluss der englischen Woche macht das Heimspiel gegen den FSV Frankfurt. Drei Punkte wären deren Krönung nach dem Auswärtssieg gegen Koblenz und dem Einzug ins Pokal-Viertelfinale.
Die Frankfurter, bis 2016 noch Zweitligist, sind letzte Saison nur knapp am Abstieg in die Oberliga vorbeigeschrammt. Lediglich das bessere Torverhältnis gegenüber Großaspach rettete den FSV. Dabei schaffte man in der Vorsaison 2020/21 erstmals einen einstelligen Tabellenplatz (6.) in der Regionalliga. Für Trainer Tim Görner, mit 26 Jahren bundesweit jüngster Regionalliga-Coach, geht es auch in dieser Saison nur um den Klassenerhalt.
Für die runderneuerte Mannschaft (21 Abgänge) sieht es aktuell gut aus. Zwar gab es am 2. Spieltag eine 0:7-Packung in Homburg, es folgten aber nur drei weitere Niederlagen in Offenbach (1:3), in Stuttgart (0:1) und gegen Ulm (0:1). Gegen Gegner in der eigenen Kragenweite wird dafür zuverlässig gepunktet. Siege gegen Balingen, Kassel, Walldorf, Bahlingen und Mainz, dazu Unentschieden gegen Steinbach und Trier sorgen für ein beruhigendes Polster. Seit vier Spielen ist Frankfurt unbesiegt und steht auf Platz 2 der Heimtabelle.
Hauptverantwortlich für die guten Ergebnisse ist die Treffsicherheit von Stürmer Cas Peters. Der Niederländer kam in der vergangenen Winterpause und erzielte in der Rückrunde vier Treffer in acht Spielen. Nun steht er mit sieben Toren und drei Vorlagen an der Spitze der Scorerliste. Keine Überraschung, bringt der 29-Jährige aus der Heimat doch die Erfahrung von 30 Erstligaspielen (5 Tore) und fast 240 Zweitligaspielen (75 Tore) mit.
Für Wormatia-Trainer Max Mehring sieht die Personalsituation wieder besser aus. Louis Münn kehrt nach Gelbsperre zurück, der zuletzt erkrankte Felix Hache kam bereits am Mittwoch wieder zum Einsatz. Auch Sandro Loechelt ist wieder gesund und im Mannschaftstraining. Offen, ob es für die Startelf reicht. Fraglich ist noch der Einsatz von Ricco Cymer und Tevin Ihrig.
Anpfiff in der EWR-Arena
Samstag, 15.10.2022, 14:00 Uhr
Die Tageskassen sind ab 12:30 Uhr geöffnet.
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