Klatschnass,mit hängenden Köpfen und teilweise mit Tränen in den Augen sanken die Wormatia Mädels am Samstag Abend nach dem Schlusspfiff beim Spiel gegen den unbesiegten Tabellenführer aus Speyer auf den Boden.Knapp 80 Minuten hielt man nicht nur hervorragend dagegen,nein…man war auch die gefährlichere und aktivere Mannschaft.
Vom Anpfiff an zeigte man eine engagierte und kämpferisch hervorragende Mannschaftsleistung.Kein Vergleich zur Niederlage in der Vorwoche beim SV Obersülzen.Die besprochene Taktik wurde 1 zu 1 umgesetzt und man ließ dem Tabellenführer keine Sekunde Zeit zur entfaltung.Immer wieder kam man in die gewollten Pressingsituationen und hielt den Tabellenprimus gekonnt vom eigenen Tor fern.Torjägerin Demirel auf Seiten der Speyerer fiel mehr durch ständiges Reklamieren,Meckern und Jammern auf,als durch ihre unbestrittene fussballerischen Qualitäten.Mittelfeldmotor Isabel Busch fand praktisch gar nicht statt.Nachdem sie sich früh verletzte und angeschlagen weiterspielte,wurde sie von Melanie Radtke über 90 Minuten komplett aus dem Spiel genommen.Sichtlich genervt und humpelnd ließ sie sich dann gegen Ende des Spiels auf die Innenverteidigerposition fallen.Die etwas veränderte Aufstellung durch den Ausfall von Selina Fuchs tat dem Spiel der Heimelf keinen Abbruch.Mit klar umgesetzten Aufgabenstellungen zog man den Domstädter sprichwörtlich den Zahn und verwickelte die Gäste durch enormen Laufaufwand immer wieder in Zweikämpfe.Als man dann eine Kontersituation gedankenschnell durch Nicole Dexler ausnutzte,umkurvte sie die Torhüterin der Gäste,die außerhalb des Strafraums noch retten wollte,und das junge Nachwuchstalent vollendete fast schon abgebrüht zur verdienten 1:0 Führung in der 15.Minute.
Ab diesem Zeitpunkt merkte man den VfR Mädels an,dass sie wieder an sich selbst glaubten.Man konnte das Spiel sogar kontrollieren und war die bessere und aktivere Mannschaft,gegen einen Gegner dem wohl das nötige Konzept in dieser Situation fehlte.Mit dieser knappen 1:0 Führung ging es dann auch bei strömenden Regen in die Pause.
In der zweiten Hälfte wurden die Gäste dann etwas aktiver und kamen besonders über deren linken Offensivseite,auf der Siri Achtmann auf Seiten der Wormatia nicht den besten Tag erwischte,wesentlich besser in die Aktionen ohne aber wirklich richtig gefährlich vor das Tor von Isabelle Bätz zu kommen.Bei Standartsituationen wie Eckbälle oder Freistöße waren allerdings immer wieder die Alarmglocken im Strafraum der Wormatia Mädels am klingeln.Doch auch diese Situationen konnte man mit Geschick und natürlich auch etwas Glück klären.Die Konter der Rot-Weißen waren immer wieder brandgefährlich vorgetragen und nicht auszudenken,wenn Lisa Diesperger in der 70.Minute nach Querpass von Doro May nicht über das leere Tor gezielt hätte.Kurz darauf kam Nicole Dexler auf halblinker Position kurz vor dem Strafraum zum Abschluß,aber der Ball verfehlte knapp das lange Eck.
Speyer warf nun alles nach vorne und kam immer weiter zu Standartsituationen,die das ein oder andere Mal fast den Ausgleichstreffer bedeuteten,doch die aufopferungsvoll kämpfenden VfR Mädels konnten jeweils glücklich klären.In der 79.Minute war es dann doch Demirel,die an der Strafraumgrenze satt abzog.Isabelle Bätz konnte den nassen Ball nicht festhalten und Franziska Jahnke staubte zum 1:1 ab.Die Erleichterung war dem Favoriten nach diesem Treffer sichtlich anzumerken.Als jeder schon mit einem Unentschieden rechnete spielte Stürmerin Katja Spahl in der 93. Minute mit dem 1:2 den Spielverderber.Eine Unachtsamkeit in der Wormatia Defensive durch Michelle Magin,die sich dem im Toraus geglaubten Ball noch abluchsen ließ,brachte die Heimelf um ihren verdienten Lohn.Kurz darauf folgte auch schon der Schlusspfiff und wie im vergangenen Jahr gab man gegen Speyer in der Nachspielzeit das Spiel wieder aus den Händen.
Natürlich war man tief enttäuscht,dass man sich für diesen enormen Aufwand und der tollen Leistung nicht belohnte. Gegen Ende des Spiel waren die FC´ler dann aber auch den kleinen Ticken besser.
Trotzdem waren die Verantwortlichen stolz über den Auftritt gegen das Starensembels des Tabellenführers,der wohl mit einiger finanzieller Unterstützung etliche individuell hochkarätige Spieler,mit teilweise 2.Liga Erfahrung anfang der Runde in seine Reihen transferieren konnte.
Gemessen an dem Etat und finanziellen Aufwand den die Domstädter aus Speyer hier aufzubieten haben und sicherlich auch betreiben um in die Regionalliga aufsteigen zu können,muss man sich auf Seiten der Wormatia Mädels für diese knappe und unglückliche Niederlage sicherlich nicht schämen.
Es spielten: Bätz-Achtmann,Clark,Schmitt,Magin-Lütz,Greiner,May,Diesperger,Dexler-Radtke