Zweimal überrumpelt, zweimal Aluminium und am Ende doch noch zweimal getroffen. Sandro Loechelt und Melvyn Lorenzen sorgen für ein spätes 2:2 beim SGV Freiberg.
Spielbericht
Kurzfristig gab es doch noch einen Ausfall zu verkraften. Jean-Yves M’voto hatte sich im Abschlusstraining leicht am Sprunggelenk verletzt und wurde vom gesundeten Tevin Ihrig ersetzt. Auch Sandro Loechelt kehrte in die Startelf zurück, dafür blieb Lucas Torres auf der Bank.
Vom Anpfiff weg hatten die Wormaten viel Ballbesitz und Spielkontrolle, die erste Großchance aber die Gastgeber. Nach einem langen Ball und Stellungsfehler war Ihrig nicht aufmerksam genug und Ricco Cymer musste gegen Baroudi parieren (6.). Im Gegenzug rettete Bradara per Grätsche vor dem einschussbereiten Jannik Sommer (8.) und Lennart Grimmer traf die Latte (15.). Nachdem Loechelt bei einem Eckball knapp rechts vorbei gezielt hatte (21.), dreht sich die Partie mehr und mehr.
Freiberg arbeitete sich rein, die Wormaten zogen sich zurück und fanden offensiv kaum noch statt. Zwei Eckbälle, die Cymer nicht klären konnte, sorgten bereits für große Gefahr (29., 30.) und drei Minuten später war es dann auch schon passiert. Einen Einwurf drosch Velagic hinter der Mittellinie sofort an den Strafraum, die Wormaten wirkten etwas überrumpelt und Sökler überwand Cymer mit einem klugen Dropkick (33.). Bis zur Pause tat sich nichts mehr.
Die 2. Halbzeit startete wie die erste, die Wormaten rissen das Spiel an sich und drückten den Gastgeber in den Anfangsminuten an den Strafraum. Nach präzisem Pass von Jannik Marx hatte Melvyn Lorenzen dann auch die große Chance zum Ausgleich, schoss nach starkem Körpereinsatz aus spitzem Winkel aber rechts vorbei (48.). Stattdessen schlug erneut Freiberg nach einem Einwurf zu und der zur Pause eingewechselte Cekic erhöhte auf 2:0 (57.).
Max Mehring brachte frische Kräfte und es dauerte etwas, bis das Wirkung zeigte. Insbesondere die Einwechslung von Nicola Arcanjo Köhler sollte sich als spielentscheidend erweisen. Zunächst traf Jannik Marx mit einem Flachschuss den Pfosten (70.), zehn Minuten später spitzelte Lorenzen den Ball knapp am Tor vorbei. Dann aber ging es mal ganz schnell: Abschlag Cymer auf die Außenbahn zu Sommer, von dort zu Arcanjo Köhler und dessen Querpass nach kurzem Antritt nutzte Loechelt zum Anschlusstreffer (83.).
Exakt 66 Sekunden nach dem Anstoß kam es sogar noch besser, Arcanjo Köhler überspielte mit einem 30-Meter-Pass die komplette Freiberger Mannschaft, Lorenzen behielt die Ruhe und schob zum 2:2-Ausgleich ein (85.). Die Gastgeber wirkten schwer getroffen durch diesen Doppelschlag und wäre der Ausgleich etwas früher gefallen, hätten die Wormaten das Spiel vielleicht sogar noch komplett gedreht. Aber auch so fühlte sich dieser Punktgewinn an wie ein Sieg.
Weiter geht es nun am Freitag um 19 Uhr mit dem Flutlicht-Heimspiel gegen den VfR Aalen, vier Tage später an Allerheiligen folgt das Pokalderby in Pfeddersheim, ehe es am nächsten Wochenende zum Tabellensiebten TSG Balingen geht.
Tor: 1:0 Sökler (33.), 2:0 Cekic (57.), 2:1 Loechelt (83.), 2:2 Lorenzen (85.)
Gelb: Baroudi (60.), Grüttner (60./Sportlicher Leiter), Reisig (65.) / Mehring (66.)
Zuschauer: 345
Schiedsrichter: Niclas Zemke (Saarbrücken)
Aufstellung
Cymer – Grimmer, Ferjani, Ihrig, Henrique (63. Köksal) – Loechelt, Marx – Lorenzen (90.+4 Reuss), Gözütok (74. Arcanjo Köhler), Sommer – Fischer (63. Shehada).
WormatiaTV
Vorbericht
Mit zwei Siegen im Gepäck wollen die Wormaten morgen auch beim SGV Freiberg Fußball punkten und sich anders präsentieren als bei den anderen beiden Mitaufsteigern Trier und Fulda. Aktuell sind beide Mannschaften punktgleich.
Nach nur einer Niederlage und 116 erzielten Toren in der Meistersaison hätte man eigentlich die Freiberger als besten Aufsteiger erwartet. Torschützenkönig Marco Grüttner (33 Tore) beendete allerdings seine Karriere und 15 Neuzugänge mussten integriert werden. Nach nur einem Sieg in den ersten neun Spielen (2:0 gegen Homburg) scheint das Team nun eingespielt. Mit den Saisonsiegen zwei (2:1 in Mainz) und drei (1:0 gegen Bahlingen) sowie dem 1:1 in Trier (Ausgleich in der Nachspielzeit) ist man jetzt seit drei Spielen unbesiegt. Die Heimspiele sehen im Schnitt 700 Zuschauer, mehr als doppelt so viele als in der Aufstiegssaison.
Wormatia-Trainer Max Mehring kann fast aus dem Vollen schöpfen. Bis auf Daniel Kasper (Meniskuseinriss) und Reda Chkifa (Muskelfaserriss) sind alle an Bord. Ein Fragezeichen steht noch hinter Louis Münn, der im Training umgeknickt ist.
Anstoß: Samstag, 22.10.2022, 14:00 Uhr
Spielort: Wasenstadion, Wasenstraße, 71691 Freiberg am Neckar
Eintritt: Stehplatz 10 € (ermäßigt 8 €), Sitzplatz 16 € (ermäßigt 13 €)
Liveticker: fussball.de (Gast-Ticker auswählen)
Livestream: LEAGUES (kostenpflichtig)