Gegen starke Nürnberger ein 2:2 ergattert / Wormatia jetzt fünf Spiele ungeschlagen

Toch und Ammann drehen vor 1.330 Zuschauern einen frühen Rückstand, dann macht sich das Stuttgartspiel konditionell bemerkbar und mit einem 2:2, aber ohne Marcel Abele, geht es über die Ziellinie.

Für den gesperrten Tim Bauer kam erwartungsgemäß Jacob Ammann in die Partie, der Bauer auch auf seiner Position als Linksverteidiger vertrat. Ein Zurückziehen von Böcher in die Viererkette und das Aufstellen von Ammann im Mittelfeld wie nach Bauers Platzverweis in Stuttgart praktiziert, wählte Trainer Borchers also nicht. Gerade über die linke Abwehrseite kamen die Gäste, meist über den brandgefährlichen Tekerci, immer wieder zum flanken. Hier machte sich Bauers Fehlen doch bemerkbar, die Innenverteidigung konnte zwar fast immer klären, doch die zweiten Bälle landeten immer öfter doch nochmal beim Gegner. Der war im Übrigen deutlich stärker als es der Tabellenplatz aussagt. Das lag nicht nur an den Profileihgaben Maroh, Frantz und Hegeler, zu denen sich auch die nominellen Profis und U23-Stammspieler Kamavuaka und Zeitz gesellten. Es ist ein Rätsel, warum die kleinen Clubberer bisher erst sechs Punkte auf dem Konto hatten. Vielleicht lag es an der etwas wackeligen Defensive, der Hegeler und Maroh heute besseren Halt gaben und die sich gegen Schürg und Henel immer wieder mit Ziehen und Zerren zu behaupten versuchten. Letzterer musste nach einer halben Stunde mit Oberschenkelproblemen schon raus, zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Begegnung nach lethargischem Beginn zu einem munteren Spiel entwickelt. Der Ex-Trierer Tim Eckstein hatte nach einem einfachen Pass in die Spitze Kevin Knödler per Beinschuss überwunden (13.), Daniele Toch kurz darauf mit seiner zweiten Torchance eiskalt den Ausgleich erzielt (21.). Deutlich präsenter waren die Wormaten nun. Der für Henel gekommene Martin Röser brachte nach chaotischen Szenen im Nürnberger Strafraum den Ball nicht ins Tor (33.), Kevin Knödler hatte eine Minute zuvor einen Hegeler-Kopfball über die Latte gelenkt. Hin und her ging es bis zur Pause, gefährlich wurde es nochmal nach einer Wittke-Flanke, die Schürg und Röser verpassten (35.).

Fünf Minuten nach Wiederanpfiff gingen die Wormaten dann in Führung. Die gesamte Nürnberger Abwehr konzentrierte sich auf Michael Schürg, der sich links außen gegen mehrere Gegenspieler behauptete und in die Mitte zum völlig allein gelassenen Jacob Ammann passte – und der schoss den gar nicht so leicht zu nehmenden Ball gegen die Laufrichtung des 18jährigen Uphoff zum 2:1 ein (50.). Gästetrainer Wiesinger hatte nun Bedenken, dass die Wormaten diesem Treffer auch noch einen dritten folgen lassen. Schürg hatte gleich darauf nochmal abgezogen und Uphoff zum eingreifen gezwungen, bei einer guten Kontermöglichkeit zehn Minuten später verpasste Schürg den richtigen Moment für den tödlichen Pass (64.). Martin Röser hatte in der nächsten Szene die Vorentscheidung auf dem Fuß, suchte jedoch nach schöner Körperdrehung und freier Bahn im Strafraum viel zu schnell den Abschluss – drüber (66.)! Langsam aber sicher machte sich zu diesem Zeitpunkt allerdings nun das schwere Stuttgartspiel unter der Woche bemerkbar. „Akku leer“ signalisierte beispielsweise Kevin Wittke und wurde ausgewechselt, der Druck der Nürnberger nahm mehr und mehr zu. Maroh verlängerte schließlich eine Frantz-Ecke per Kopf unhaltbar zum Ausgleich in die lange Ecke (70.). Tekerci hatte gleich danach fast sogar die Führung erzielt, sein Versuch landete nur Zentimeter neben dem Tor. Dann musste Marcel Abele vorzeitig zum duschen, nachdem ihm Schiri Foltyn die Ampelkarte gezeigt hatte (74.). Etwas hart diese Entscheidung, konsequenterweise hätten zumindest Walthier und Heinloth für ihre Fouls danach ebenfalls Gelb sehen müssen. In der Folge waren die Gäste dem Siegtreffer deutlich näher als der VfR, Wormatias müde Offensive machte keinen Stich mehr und es hieß zittern bis zum Schlusspfiff. Knödler zeigte sich bei einem extrem ungewöhnlich aufspringendem Kopfball hellwach (85.), dann handelte sich der eingewechselte Walthier innerhalb von fünf Minuten zwei gelbe Karten ein und das 2:2 war über die Zeit gerettet.

Tore: 0:1 Eckstein (13.), 1:1 Toch (21.), 2:1 Ammann (50.), 2:2 Maroh (70.)
Gelb: Zeitz, Hegeler, Eckstein, Frantz
Gelb-Rot:
Abele (Wormatia), wiederholtes Foulspiel (74.)
Gelb-Rot:
Walthier (Nürnberg), wiederholtes Foulspiel (90.)
Zuschauer:
1.330    Schiedsrichter: Foltyn (Mainz-Kastel) 

Wormatia Worms
Knödler – N. Müller, Stark, Rösner, Ammann – Abele – Böcher, Wittke (66. Bahssou), Toch – Henel (29. Röser), Schürg (86. Metzger).

1.FC Nürnberg II
Uphoff – Heinloth, Hegeler, Maroh, Scheffer (66. Görtler) – Tekerci (80. Mönius), Kamavuaka, Frantz, Zeitz – Eckstein, Mützel (55. Walthier).

Pressekonferenz (MP3)