Mit Zuversicht und einer gesunden Portion Selbstvertrauen geht der VfR Wormatia in die nahe Zukunft. Die positive Grundstimmung im Gesamtverein wurde am Sonntag beim traditionellen Jahresempfang in den bestens geeigneten Räumlichkeiten des DRK-Berufsbildungswerkes spürbar deutlich. Dazu passte auch das Leitmotiv von Helmut Antz, der für sein jahrzehntelanges vielfältiges Engagement besonders geehrt wurde und in Abwandlung eines Donald-Trump-Spruchs ausrief: Wormatia first!
Nach der Anmoderation durch Gerd Obenauer galt traditionsgemäß dem Hausherrn das erste Wort. Jürgen Wonn, Leiter des DRK-Berufsbildungswerkes Worms in der Eckenbertstraße, freute sich nicht nur darüber, die Wormatia-Familie mit zahlreichen Ehrengästen begrüßen und bewirten zu dürfen, sondern er outete sich auch als noch einmal wöchentlich aktiver Hobbyfußballer.
Die etwas geringere Zahl der politischen Prominenz erklärte Vorsitzender Tim Brauer mit dem historischen Tag der Bundespräsidenten-Wahl. Bundes- und Landtagsabgeordnete wählten zur gleichen Zeit in Berlin Frank-Walter Steinmeier zum neuen Staatsoberhaupt. In seinem kurzen Rückblick freute sich Tim Brauer über die endlich erreichte sportliche Konstanz des Regionalligateams. Obwohl die Liga so stark besetzt sei wie noch nie zuvor, habe die Mannschaft bisher sehr effizient und erfolgreich gespielt, lobte der Vorsitzende das Trainerteam Steven Jones und Max Mehring als Glücksfall für Wormatia. Sichtbarer Ausdruck und Lohn dieser positiven Entwicklung ist für Tim Brauer, dass wir endlich mal wieder das Südwest-Pokalfinale erreicht haben.
Aber auch in der Breite habe sich der Verein sportlich weiterentwickelt, zeigte sich Brauer insgesamt zufrieden. Dazu zählte er unter anderem das in Kürze fertig gestellte neue Funktionsgebäude mit den dringend benötigten Dusch-, Umkleide- und Besprechungsräumen auf dem Gelände zwischen Stadion und den beiden hinteren Kunstrasenplätzen. Hierfür bedankte sich der Vorsitzende bei allen Sponsoren, Förderern und Unterstützern: Ohne sie wären diese und andere infrastrukturelle Verbesserungen nicht zu realisieren.
Im Gegenzug lobte Oberbürgermeister Michael Kissel das große Engagement von Tim Brauer: Dieser Vorsitzende ist ein Glücksfall für Wormatia, weil er den Traditionsverein mit Augenmaß und Demokratieverständnis hervorragend leitet. Und auch Kissel, der das besondere soziale Engagement des Vereins hervorhob, bediente sich eines abgewandelten Trump-Zitats, als er die Anwesenden am Ende seiner Rede dazu ermunterte: Make Wormatia great again!
Wenn wir an Wormatia denken in der Nacht, dann können wir gut schlafen, sah Helmut Emler, Vorsitzender des Wirtschafts- und Verwaltungsrates, den Verein frei von finanziellen Sorgen: Wir sind zwar nicht auf Rosen, aber sicher auch nicht auf Dornen gebettet.
In der folgenden Gesprächsrunde, moderiert von Markus Wolsiffer, erläuterte Sportvorstand Oliver Schüttler die Planungen für kommende Saison: Es ist unser klares Ziel, den aktuellen Kader weitgehend zusammenzuhalten. Dazu werden wir in nächster Zeit erste Gespräche mit den Führungsspielern führen. Schüttler betonte dabei vor allem die Kontinuität: Sie ist nicht nur aus sportlicher Sicht sehr wichtig, sondern auch für unsere Anhänger; denn die möchten sich gerne mit jedem einzelnen Spieler identifizieren.
Für den 1. Vorsitzenden Tim Brauer bleibt die Regionalliga eine Wundertüte – auch weil sie die einzige Spielklasse sei, in der dem Meister kein automatisches Aufstiegsrecht zugestanden werde. Das muss dringend geändert werden, forderte Brauer nicht zum ersten Mal. Einer Veränderung der Vereinsform, wie sie vom benachbarten SV Waldhof kürzlich durchgeführt wurde, erteilte Wormatias Präsident eine klare Absage: Für die 1. bis 3. Liga macht dies Sinn, für uns hingegen ist der e. V. absolut ausreichend. Anschließend zeichnete der Vorsitzende unter großem Beifall Helmut Antz und Horst Schneider für ihr über viele Jahre geleistetes hohes Engagement insbesondere bei Aufbau und Förderung der Jugendabteilung aus.
Dass Wormatia in dieser Saison endlich wieder mal das Südwest-Pokalfinale erreicht hat, ließ viele der Anwesenden zehn Jahre zurückblicken. Auch den Ehrengast Bernhard Trares, der zu Jahresbeginn 2007 als Trainer des damaligen Oberligisten Wormatia verpflichtet wurde und im Mai in dem denkwürdigen Endspiel in Ludwigshafen durch ein 1:0 gegen den klar favorisierten Regionalligisten 1. FC Kaiserslautern II den Pott nach Worms holte. Einer von Trares Führungsspielern war damals der heutige Cheftrainer Steven Jones. In lockerer Talkrunde unter Leitung von Pressesprecher Jens Silex tauschten die beiden Kollegen jetzt noch einmal heitere Anekdoten und humorvolle Erinnerungen in gemeinsam erlebten Zeiten aus. Bei einem kurzen Blick nach vorne zeigte sich Steven Jones optimistisch, dass wir unsere Saisonziele erreichen werden. Seine Zuversicht begründete der Chefcoach mit der guten Struktur innerhalb seiner Truppe: Mit dieser Mannschaft zu arbeiten macht mir jeden Tag Spaß!
Frank Beier