Nach guter Anfangsphase hat der VfR in der zweiten Halbzeit dem FC-Astoria Walldorf kaum noch etwas entgegenzusetzen und verliert am Ende verdientermaßen mit 0:1.
Mit der siegreichen Elf von Marburg sollte auch gegen Astoria Walldorf ein Erfolg gelingen. Und zu Beginn sah es auch ganz danach aus. Die Wormaten agierten selbstbewusst, engagiert und konzentriert, spielten zielstrebig nach vorne und hatten das Spiel im Griff. Nach Pass von Jan-Lucas Dorow bot sich Ricky Pinheiro freistehend die Großchance zur Führung, doch Hellmann fälschte seinen Schuss zum allgemeinen Entsetzen zur Ecke ab (13.). Nach zwanzig Minuten kamen die Gäste besser ins Spiel und hatten ihrerseits eine Großchance zur Führung, Mario Miltner parierte klasse per Fußabwehr (20.) und wenig später auch einen Freistoß (23.). Nach einer halben Stunde waren die Wormaten wieder leicht im Vorteil und Torwart Rennar musste eine Schmitt-Flanke aus dem Winkel fischen (30.). Kurz zuvor hatte Pinheiro, gut eingesetzt von Florian Treske, eigentlich freie Bahn, schloss aber überhastet ab und verfehlte das Tor ebenso deutlich (27.) wie Dorow mit seinen Versuchen aus der Distanz (41., 45.). Bereits vor der Pause musste Sebastian Schmitt nach einem Zweikampf mit Adduktorenproblemen raus, zum Wiederanpfiff blieb auch Marco Metzger (muskuläre Probleme im Rücken) in der Kabine.
Es war sichtlich nicht von Vorteil, in so kurzer Zeit die halbe Viererkette tauschen zu müssen. Allerdings kamen die Walldorfer auch deutlich engagierter und damit besser aus der Kabine. Die Wormaten dagegen fanden nicht mehr richtig ins Spiel und versprühten nur noch durch einen Freistoß von Benjamin Maas (53.) und einen der seltenen gelungenen Spielzüge (73.) Gefahr. Steven Jones war mit der Leistung seiner Mannen nach der Pause überhaupt nicht mehr zufrieden. Zum ersten Mal hatte ich den Eindruck, dass die Mannschaft nicht mehr nachlegen kann, spiegelte sich in seiner Einschätzung auch die Meinung des Publikums. War am Samstag in Marburg noch der VfR die konditionsstärkere Mannschaft, wirkte nun der Gegner Walldorf deutlich frischer und agiler. Carl traf aus der Drehung die Latte (50.), erwischte danach eine gefährliche Flanke nicht richtig (63.) und scheiterte per Flachschuss an Miltner (67.). Kiermeiers Kopfball bei der nachfolgenden Ecke klärte Eugen Gopko auf der Linie. In den letzten zwanzig Minuten gelang dem VfR mit sichtlich nachlassender Kraft immer weniger, Fehlpässe und verlorene Zweikämpfe in der Luft und am Boden häuften sich. Dass Kiermeier schließlich über rechts durchbrach, Miltner dessen scharfen Pass nach innen nicht packen konnte und Carl nur noch den Fuß zum Siegtreffer hinhalten musste (79.), war dann nicht mehr überraschend. Die Wormaten konnten in der Schlussphase nichts mehr entgegensetzen.
Es mag das vierte Spiel in dreizehn Tagen gewesen sein, doch die englischen Wochen sind noch lange nicht vorbei und ziehen sich im Idealfall bis Ende Oktober durch. Am Sonntag gastiert der FC Nöttingen in der EWR-Arena, am Mittwoch steht das wichtige Pokalspiel in Idar-Oberstein an. Am für Wormatia spielfreien Wochenende darauf gibt es eine kleine Verschnaufpause, ehe dienstags Eintracht Trier zum dritten Heimspiel in Folge zu Gast ist.
Tor: 0:1 Carl (79.)
Gelb: Köksal (27.), Saiti (58.), Auracher (65.) / Straub (19.), Kiermeier (56.), Kizilyar (82.), Polat (85.)
Zuschauer: 962 Schiedsrichter: Tobias Endriß (Bad Ditzenbach)
Wormatia Worms
Miltner – Ludmann, Auracher, Metzger (46. Maas), S. Schmitt (35. Gopko) – Pinheiro, Loechelt (82. Güclü), Köksal, Saiti – Treske, Dorow.