Nach der unfreiwillig bzw. gezwungermaßenverlängerten Winterpause konnte endlich amvergangenen Sonntag wieder Fußball gespielt werden.Dabei traf die zweite Mannschaft des VfR Wormatia Wormsausgerechnet auf keinen geringeren als denTabellenführer SV Guntersblum. Beide Teams konntenaufgrund der Witterung keine Vorbereitungsspiele bestreiten undwurden daher im wahrsten Sinne des Wortesbuchstäblich ins kalte Wasser geschmissen. Es solltemit acht Toren ein torreicher Nachmittag werden. Wormatia II undGuntersblum trennten sich in einem turbulenten Spiel 4:4unentschieden.
Im Vorfeld der Partie übernahm WormatiasOberliga-Co-Trainer Norbert Hess für den beruflichverhinderten Kay Strippel das Zepter. Weiterhin kamen mit TobiasKlotz, Marcus Eisenbarth, Sebastian Zohm, Jan Kiessling, MimmoMoretti und der von Grünstadtzurückgekehrte Christian Vogel die„jungen Wilden“ desOberligakaders zum Einsatz. Es waren keine vier Minuten gespielt,da führte der Spitzenreiter aus Guntersblum bereitsdurch einen Doppelschlag mit 2:0-Toren. Ausgerechnet dersympathische Matthias Bihn sorgte an seiner altenWirkungsstätte für denfür Wormatia II überraschendenZwischenstand (2./4.). Ein von ihm getretener Freistoßvon der linken Seite wurde immer länger und schlugim Netz ein; hier machte die gesamte WII-Hintermannschaft samtTorwart Christian Steiner keine gute Figur; zudem wurden sie durchden Guntersblumer Stürmer Frank Siedentopfirritiert. Beim 2:0 griffen die Gäste dieverunsicherten Wormaten früh an und zwangen dieWII-Hintermannschaft zu einem Abspielfehler, den M. Bihn dann miteinem Schuß am verduzten Wormatia-Keeper Chr. Steinervorbei ins Netz abschloss. Doch Wormatia II kämpfteund wurde nach einer Viertelstunde mit dem 1:2 belohnt; MarcusEisenbarth verwertete ein Zuspiel von Tobias Klotz zum1:2-Anschlusstor. Fast im Gegenzug stellten dieGäste den Zwei-Tore-Abstand wieder her, als nacheinem Abwehrquerschläger von Daniel PattiWormatia-Torwart Chr. Steiner den Ball mit denHänden aufnahm, was der Herr Schiedsrichter alsRückgabe wertete und zu einem Pfiffveranlaßte. Es gab Freistoß imWII-Strafraum aus ca. elf Metern. Tom Gengnagel ließsich die Chance nicht entgehen und erzielte mit einem flachenSchuß ins rechte Eck das 3:1 für denGast aus Guntersblum (20.). Trotz des abermaligen Schocks gelangden von Trainer N. Hess betreuten Team wiederum derAnschlußtreffer; der agile Mimmo Moretti besorgte perKopf nach einer Maßflanke von der rechten Seite vonChr. Vogel das 2:3 (22.). Fünf Tore nach einemViertel der Spielzeit, für die Zuschauer war es einunterhaltsamer Nachmittag, aber für die Trainer wares angesichts der vielen Fehler in der Hintermannschaft ein Grauen.Es ging fast so weiter, jedoch wurden die Fehler dieses Mal nichtin Tore umgemünzt. Zunächst setzteder SVG-ler T. Gengnagel einen 22-Meter-Freistoß knappneben das Wormatia-Gehäuse (29.). In der 35. Minuteluchste F. Siedentopf einen ins Seitenaus kullernden Ball noch vonder Seitenauslinie und kam zu einer gefährlichenFlanke in die Mitte wo wiederum der völligfreistehende M. Bihn lauerte. Wormatias Glück war,daß ihm die nötigen Zentimeter seinerKörpergröße fehlten, sonstwäre ihm per Kopf das 4:2 gelungen (35.). Bei einemweiteren Gengnagel-Freistoß von der linken Seite hatteder an diesem Tage nicht immer souverän agierendeWII-Torhüter Steiner seine liebe Not undklärte zur Ecke (39.). Eine Minute zuvorhätte auf der Gegenseite eigentlich das 3:3 fallenmüssen; nach einem weiten Zohm-Ball von der linkenSeite auf die rechte Seite zu Klotz, fackelte der nicht lange undgab eine scharfe Hereingabe zu M. Moretti rein; MorettisAbschluß ging ganz knapp über dasGuntersblumer Gehäuse, so daß es zurHalbzeit beim 2:3 für den Gast blieb.
Nach dem Seitenwechsel hatte Moretti nach einer von Klotzgetretenen Ecke mit seinem Kopfball Pech; dieser ging am Tor vorbei(57.). Auf der anderen Seite rettete Wormatias Youngster AndreasFeller auf der Linie, als Jörg Grammels Kopfball aufEcke von Bihn auf dem Weg in Tor war (59.). Ein wunderbargezirkelter Klotz-Freistoß vom linken Strafraumeckbedeutete Wormatias erstmaliger Ausgleich nach 65 Minuten. Doch der3:3-Ausgleich hielt nicht lange; denn nur zwei Minutenspäter nutzte wiederum Bihn einen kapitalenSchnitzer in der WII-Hintermannschaft zur erneutenFührung zum 4:3. Wormatias Zweite gab nicht auf underspielte sich die eine oder andere Torchance; so z. B. bedienteder eingewechselte Michael Gerst mit einem klugen Zuspiel seinenKameraden Andreas Feller, doch bei dessen Abschlußreagierte der SVG-Keeper Christoph Hornischerglänzend und wehrte den Ball zur Ecke ab (71.).Gerst sorgte für frischen Wind undhätte sich mit etwas mehr Glück auchin die Torschützenliste eintragenkönnen, als er aus 16 Metern einfach mal abzog (75.).Glück hatten die Gäste ein weiteresMal, als Moretti mit einem„Riesending“ den4:4-Ausgleich auf dem Fuß hatte, jedoch inGästetorwart Hornischer seinen Meister fand (79.).Eine Minute später nutzte Moretti eine allgemeineKonfusion in der Guntersblumer Abwehr und stocherte den Ball zumverdienten 4:4-Ausgleich über die Linie. Damitsollte es dann letztlich auch bleiben, auch wenn es noch die eineoder andere brenzlige Situation auf beiden Seiten gab.
Es war ein insgesamt gesehen gerechtes 4:4-Remis, wobei derTabellenführer aus Guntersblum die vier„Wormatia-Geschenke“ dankendangenommen hatte. Die Guntersblumer waren heute reif– der Spitzenreiter wankte, fiel aber nicht.Die Zuschauer haben heute acht Tore gesehen und sind zufrieden nachHause gegangen. Beide Trainer wissen nun, woran sie noch feilen undnoch arbeiten müssen. Die Abwehrreihen auf beidenSeiten haben nicht nur bei den Toren schlecht ausgesehen. Da merkteman doch, daß beiden Teams die Vorbereitungsspielegefehlt haben. Mit diesem Unentschieden konnten sich die Wormatennicht ganz für die knappe 1:2-Hinspielniederlagerevanchieren. Erwähnenswert war, dass derSchiedsrichter ohne eine einzige Verwarnung auskam, auch wenn esfür beide Teams um soviel ging. Fürdie Moral war das 4:4 ganz wichtig und wenn man dieses Ergebnis amnächsten Spieltag in Mainz-Weisenaubestätigen könnte, wäredas eine tolle Sache. Da der nächste Spieltag erstam 05.03.2006 ausgetragen wird, können sich dieSpieler jetzt beruhigt den Fastnachtsfeierlichkeiten widmen,sollten aber das Training unter der Woche keineswegsvernachlässigen.