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Nervöser Beginn, deutlicher Sieg

Foto: PROMEDIAFOTO

4:0 gegen den FC Karbach: Nach nervösem Beginn wird es am Ende doch noch ein erneut deutlicher Heimsieg.

Spielbericht

Steckt die dramatische Niederlage in Trier noch in den Köpfen? Wie schwer lastet der Druck des unbedingten Gewinnenmüssens? Das waren die großen Fragen vor dem Spiel. Eine gewisse Nervosität konnte der vorsichtige Beginn nicht verbergen, auch wenn es schon bald praktisch nur in eine Richtung ging.

Im Zusammenspiel mit Noel Eichinger hatte Daniel Kasper früh die Großchance zur Führung. Nach Querpass scheiterte er an der Fußabwehr von Torwart Bauer und zielte mit dem Nachschuss links vorbei (15.). Es blieb lange die einzige Chance, weil zu wenig Bewegung und zu wenig Tempo im Spiel der Wormaten war und auch die Präzision fehlte.

Nach einer halben Stunde hätte es durchaus Elfmeter geben können für den VfR, nach Pass von Jannik Marx bekam Kasper von Mohr einen entscheidenden Stoß. Der Pfeife blieb stumm, aber die Wormaten erhöhten den Druck. Sandro Loechelt prüfte Bauer mit einem Schuss aus 20 Metern (33.), vier Eckbälle und Freistöße brachten keine weitere Gefahr.

Weil sich eine verletzungsbedingte Auswechslung bei den Gästen etwas hinzog und auch nach Ablauf der regulären Spielzeit zum Unmut des Publikums weitere Behandlungspausen hinzukamen, verlängerte sich die Nachspielzeit auf satte sieben Minuten. Daniel Kasper zwang nach Marx-Ablage den Torwart erneut zu einer Fußabwehr (45.+6), eine Minute später war er als Vorbereiter erfolgreicher. Loechelts abgefälschten Pass konnte er mitnehmen und in die Mitte spielen, wo Lennart Grimmer mit der Sohle verlängerte und Eichinger freistehend aus wenigen Metern einschießen konnte. Die erlösende Führung noch vor der Pause!

Der zweite Durchgang kannte gegen harmlose, aber meist stabil stehende Gäste dann weiter nur eine Richtung. Kasper feuerte nach Loechelt-Flanke per Seitfallzieher drüber (50.), dann brachte eine Ecke die Vorentscheidung. Gegen den einlaufenden Jean-Yves M’voto hatte die Karbacher Defensive keine Chance und es stand 2:0 (58.). Der enorm lauf- und einsatzfreudige Kasper konnte seine Leistung leider nicht krönen, auch bei der dritten Großchance blieb Torwart Bauer Sieger (70.). Vom Publikum gab es jedenfalls viel Applaus und Anerkennung bei der Auswechslung des jungen Stürmers.

Der eingewechselte Luca Graciotti war exakt 27 Sekunden auf dem Feld, da zog ihn Kraft im Strafraum zu Boden und es gab Elfmeter. Wie im Hinspiel trat Graciotti selbst an und verwandelte sicher (84.). In der Nachspielzeit konnte er sogar noch eine Vorlage verbuchen, als er einen Eckball verlängerte und der ebenfalls eingewechselte Aleksandar Biedermann zum 4:0-Endstand einschoss (90.+2).

Die Wormaten gehen damit als Tabellenführer in den letzten Spieltag und können mit einem Sieg gegen Gonsenheim dank des um zwölf Treffer besseren Torverhältnisses alles klarmachen. Gespielt wird wegen einer Terminkollision nicht in Gonsenheim, sondern voraussichtlich bei Schott Mainz.

Offen ist allerdings noch, wie sich das Trierer Störfeuer auswirkt. Die Eintracht klagt vor dem Verbandsgericht gegen die getroffene Entscheidung zum Umgang mit dem Rückzug von Röchling Völklingen. Pragmatisch war unter Berücksichtigung des diesjährigen Spielsystems beschlossen worden, nur die Spiele der Völklinger Gegner in der Abstiegsrunde zu annullieren. Trier pocht auf den Wortlaut der Spielordnung und will alle Spiele annulliert sehen, was einen Abzug von sechs Punkten für den VfR bedeuten würde. Die dann ungleiche Spielzahl hätte man gerne per Quotient geregelt – zum Vorteil der Eintracht. Der direkt betroffene FSV Salmrohr möchte übrigens das Gegenteil und klagt ebenfalls. Im Sinne des Sports bleibt zu hoffen, dass der Ausgang der Saison nicht zum dritten Mal am Grünen Tisch entschieden wird.

Tore: 1:0 Eichinger (45.+7), 2:0 M’voto (58.), 3:0 Graciotti (84./Foulelfmeter), 4:0 Biedermann (90.+2)
Gelb: Marx (70.) / Oster (15.), Kraft (45.+6), Peuter (46.), Mohr (50.), Jakobs (90.)
Zuschauer: 1.157
Schiedsrichter: Fabian Knoll (Kleinottweiler)

Aufstellung
Cymer – Kireski, M’voto, Ihrig – Marx (77. Köksal) – Grimmer, Loechelt, Joachims (46. Biedermann), Henrique (87. Knäblein) – Eichinger, Kasper (83. Graciotti). 

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Fotos

Vorbericht

Es ist eine nicht mehr gewohnte Ausgangslage für die Wormaten. Weil das Gastspiel von Eintracht Trier in Mechtersheim bereits gestern stattfand und mit einem Sieg der Trierer endete, betritt der VfR Wormatia morgen erstmals seit dem 9. Spieltag das Spielfeld nicht als Tabellenführer. Bei einem Sieg wird er es aber als solcher wieder verlassen. Und dieses Ziel – drei Punkte gegen Karbach – stand für die Mannschaft sowieso bereits vorher fest. Es hat sich nichts geändert, in zwei Spielen hat sie alles noch selbst in der Hand. Mit voller Konzentration und Unterstützung von den Rängen wird sie es auch schaffen!

Der FC Blau-Weiß aus dem 630-Einwohner-Ort Karbach bei St. Goar spielt seit 2015 in der Oberliga. Dank der verkehrstechnisch hervorragenden Lage direkt an der Autobahnabfahrt eine der unkompliziertesten Auswärtsfahrten der Saison, sofern man nicht auf den ÖPNV angewiesen ist. Eine schöne Aussicht kommt dazu, wenn es auch auf dem Sportplatz auf dem Quintinsberg arg zugig ist. Den mitgereisten Fans machte das beim 4:1-Sieg im Hinspiel allerdings nichts aus.

Danach kassierten die Karbacher drei weitere Niederlagen in Ludwigshafen (0:3), Mechtersheim (0:1) und Wiesbach (1:4). Zuhause lief es besser: 3:2 gegen Diefflen und zwei torreiche Unentschieden mit bemerkenswerten Comeback-Qualitäten gegen Dudenhofen (4:4) und Ludwigshafen (3:3). Mit nur zwei Siegen bleibt die Ausbeute in der Meisterrunde allerdings merklich schwächer. Am vergangenen Wochenende beim Finaltag der Amateure unterlag man vor 2.000 Zuschauern in Koblenz mit 0:1 dem FV Engers und verpasste den Traum vom DFB-Pokal. Im Anschluss an das Saisonhighlight verlor Karbach dann am Donnerstag die verschobene Partie gegen Wiesbach klar mit 0:4.

Mit dem Abgang des langjährigen Trainers Thorsten Schmidt, seit 2005 im Amt, endete vor der Saison eine Ära in Karbach. Sein junger Nachfolger Maximilian Junk konnte den Klassenerhalt überraschend frühzeitig klarmachen. Die Ziele für die zweite Saisonhälfte, Pokalsieg und Top 6 in der Meisterrunde, wurden allerdings verfehlt.

Max Wilschrey (26) ist mit 16 Toren in 17 Spielen einer der Top-Torjäger der Liga, fehlte in der Meisterrunde aber oft aus beruflichen Gründen. Mit elf Toren hat sich Sturmkollege Jeremy Mekoma (18) aus dem Nachwuchs von Mainz 05 direkt in der Oberliga zurechtgefunden und für höhere Aufgaben empfohlen. Lohn ist ein Vertrag bei Regionalligist 1.FC Köln II ab Sommer.

„Wir alle sind so heiß auf dieses Spiel!“

Kristjan Glibo

Wormatia-Coach Kristjan Glibo hat seine Mannschaft eingeschworen, für das letzte Heimspiel noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren. Das gilt auch für die in Trier angeschlagen ausgewechselten Lennart Grimmer und Noel Eichinger, die ebenso zur Verfügung stehen wie Daniel Kasper, dessen Sperre bei einem Spiel belassen wurde.

Auch im letzten Heimspiel gilt noch einmal freier Eintritt auf der Gegengerade mit Schülerausweis. Und traditionell zum Heimfinale gibt es nach Schlusspfiff Freibier. Co-Sponsor sat. Schadensmanagement spendiert 200 Liter Eichbaum und Brezeln, erhältlich beim Extra-Ausschank am Eingang zur Raphael-Hügel-Vortribüne.

Anpfiff in der EWR-Arena
Samstag, 28.05.2022, 14:00 Uhr

Die Tageskassen sind ab 12:30 Uhr geöffnet.

Freier Eintritt mit Schülerausweis auf der Gegengerade!

Wie gewohnt gibt es auch wieder unseren Liveticker, außerdem den Livestream von Sporttotal.

Unsere Stadionzeitung „Alla Wormatia“ gibt es hier als PDF zum Download.

Stadionzeitung
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