Stehende Ovationen gab es für eine starke Leistung vor 2.211 Zuschauern, eine komplette Halbzeit in Unterzahl. Mit zehn Mann hatten die Wormaten im Spitzenspiel gegen Eintracht Trier sogar die besseren Chancen.
Spielbericht
Es war ein Spitzenspiel, das diese Bezeichnung wirklich verdient hatte. Über 2.200 Zuschauer, davon sicherlich 600 aus Trier, bildeten den stimmungsvollen Rahmen. Sie sahen ein intensives und hochklassiges Oberligaspiel.
Der Start in die Partie erinnerte aus Wormser Sicht stark an das letzte Auswärtsspiel in Waldalgesheim. Nach einer Ecke bekamen die Wormaten den Ball nicht weg, Garniers Schuss klärte Jean-Yves M’voto noch vor der Linie, den Nachschuss von Maurer fälschte er aber unhaltbar ab. Das 0:1 nach zwei Minuten. Die Wormaten kamen aber schnell zurück und mit dem ersten Abschluss gleich zum Ausgleich. Lennart Grimmer befreite sich mit einer Körperdrehung und legte raus zu Simon Joachims, der traf ins lange Eck zum 1:1 (13.).
Es ging hin und her, zunächst hatten die Gäste mehr Szenen. Ricco Cymer musste die kurze Ecke zumachen (16.), weitere Schüsse verfehlten das Tor (19., 24.). Danach hatten die Wormaten Oberwasser und nach Steilpass von Joachims musste Torwart Wieszolek gegen Gibriel Darkaoui retten (26.). Wenig später kam Sandro Loechelt im Strafraum zu Fall, Maurer hatte in der Bewegung dessen Knie getroffen. Für einen Foulelfmeter reichte dieser Kontakt nicht, die Gelbe Karte für eine vermeintliche Schwalbe war allerdings ebenfalls nicht angemessen und folgenschwer (33.).
Aufregung auch bei einem Eckball. M’voto hatte sich gelöst und alle Zeit der Welt, sein Kopfball war jedoch nur ein Aufsetzer, den Tevin Ihrig im Nachsetzen nach Überzeugung der Mitspieler über die Linie drückte. Der Schiri-Assistent hatte es jedoch korrekt gesehen, wie die Zeitlupe zeigt (37.). Nach Flanke von Grimmer kam auch Darkaoui zum Kopfball, zielte aber gegen die Laufrichtung knapp rechts vorbei (40.).
Spielentscheidendes dann kurz vor der Pause. Loechelt wurde unsanft vom Ball getrennt und setzte an der Seitenlinie nach. Gelb-würdig, fand Zweitligaschiri Patrick Alt und schickte den Kapitän und besten Mann auf dem Platz mit der Ampelkarte zum Duschen.
Die komplette 2. Halbzeit also in Unterzahl, mit einem 5-3-1 sollte nun mindestens das Unentschieden gehalten werden. Und die Mannschaft haute wirklich alles rein, zeigte eine taktische wie kämpferische Meisterleistung. Trier hatte zwar viel Ballbesitz und kombinierte spielerisch gut über die Außen, auf Kinschers gefährlichen Schuss (49.) folgte aber kaum noch Zählbares. Stattdessen konnten die Wormaten immer wieder Nadelstiche setzen, gerade von der Bank kam viel Belebung.
Der eingewechselte Daniel Kasper versuchte es aus der Distanz und da fehlte nicht viel (61.). In der spektakulärsten Szene des Spiels zwang sein Gewaltschuss Wieszolek zu einer Klasse-Parade (78.), das hätte ein Tor verdient gehabt. M’voto hätte das nachholen können, sein Kopfball nach der fälligen Ecke war platziert, aber ohne den nötigen Druck.
Erst in der Nachspielzeit zwang König Cymer noch einmal zu einer Parade und man musste nach dem Abpfiff festhalten, dass die Wormaten in Unterzahl die besseren Torchancen hatten und durchaus hätten gewinnen können. Entsprechend zufrieden waren Trainer, Mannschaft und Fans, die das begeisternd erkämpfte Unentschieden wie einen Sieg feierten. Eintracht Trier konnte den Tabellenführer nicht stürzen.
Tore: 0:1 Maurer (2.), 1:1 Joachims (13.)Gelb: Loechelt (32.), Marx (57.), Hess (61./Vereinsoffizieller) / Thayaparan (57.), Kinscher (63.), Cinar (73./Trainer)Gelb-Rot: Loechelt (Wormatia/44.)Zuschauer: 2.211Schiedsrichter: Patrick Alt (Illingen)Aufstellung Cymer – Grimmer, M’voto, Ihrig, Henrique – Kireski – Eichinger (59. Kasper), Marx (73. Asamoah), Loechelt, Joachims (87. Knäblein) – Darkaoui (77. Kiefer).
WormatiaTV
Fotos
Vorbericht
Neun Jahre lang gehörten Eintracht Trier und der VfR Wormatia zum Inventar der Regionalliga. 2017 stiegen die Trierer ab, unsere Wormaten folgten zwei Jahre später.
Als Tabellenvierter und -sechster scheiterte Trier in diesen beiden Jahren am Wiederaufstieg. Zunächst wegen der starken Konkurrenz aus Homburg und Pirmasens, sodass 71 Punkte nicht einmal für die Top 3 reichten. Mit der gleichen Punktzahl und deutlichem Vorsprung stieg RW Koblenz im Jahr danach auf, den Trierern fehlten drei Zähler zu den Aufstiegsspielen. In der ersten gemeinsamen Oberligasaison 2019/20 lag die Eintracht dann erneut ganz gut im Rennen, ehe der Abbruch kam.
In der annullierten letzten Saison verlor man in der Nord-Staffel kein Spiel und marschierte auch in dieser Saison durch. Bis zum 14. Spieltag gab es zwölf Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage. Das 1:2 gegen Salmrohr, die erste Heimniederlage seit drei Jahren, gab dann Ende Oktober einen kleinen Knacks. Die Ausbeute der folgenden fünf Spiele bis zur Winterpause lag bei neun Punkten, dazu kam das Verbandspokalaus im Viertelfinale.
Ins neue Jahr startete Trier mit einer überraschenden Niederlage beim FCK, dem folgten aber ein 4:0 im letzten Nachholspiel gegen Bingen und in der Meisterrunde ein 2:0 gegen Dudenhofen, ein 1:1 in Ludwigshafen und jüngst das 3:1 gegen Diefflen.
Torjäger Nummer 1 ist ein linker Mittelfeldspieler, Sven König (25) mit 16 Saisontoren. Halb so viele Treffer haben Dominik Kinscher (25) und Mittelstürmer Christopher Bibaku (26), letzterer bringt Zweitligaerfahrung aus Österreich, Finnland und Malta mit. In Sachen Erfahrung sticht die Defensive hervor mit Kevin Heinz (27) oder Kapitän Simon Maurer (31).
Am Sonntag trifft man nun zum 101. Mal in einem Pflichtspiel aufeinander. Die Bilanz sieht unsere Wormatia leicht im Vorteil bei 42 Siegen, 25 Unentschieden und 33 Niederlagen. Die letzte Begegnung im August 2019 endete in der EWR-Arena vor 1138 Zuschauern mit 0:1. Zehn Gelbe Karten und zwei Platzverweise sind Hinweis auf ein umkämpftes Spiel. Das wird am Sonntag wohl nicht anders sein, wenn Tabellenführer Wormatia den Verfolger Eintracht empfängt. Egal wie es ausgeht, die Meisterschaft ist damit noch lange nicht entschieden. Sicher ist nur, dass mehr Zuschauer dabei sein werden als 2019: Stand heute Morgen sind bereits 1300 Karten verkauft.
Definitiv verzichten muss Wormatia-Trainer Kristjan Glibo auf Joshua Smith (Studium), Justin Smith (Leistenverletzung) und Aleksander Biedermann (Zahn-OP). Ein Fragezeichen steht noch hinter Adrian Kireski (Nackenbeschwerden) und Luca Graciotti, der das Abschlusstraining abbrechen musste.
Zuschauerhinweise
Wer noch keine Karte im Vorverkauf erstanden hat, sollte frühzeitig anreisen, um längere Wartezeiten zu vermeiden. Die Tageskassen öffnen um 12:30 Uhr. Wir bitten darum, nach Möglichkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen und keine Rucksäcke oder größere Taschen mitzunehmen.
Der Zugang zum Gästeblock (Stehplätze) befindet sich in der Carl-Villinger-Straße, dort gibt es auf dem Grünstreifen Parkmöglichkeiten für Gästefans. Ausgewiesene Sitzplätze für Gästefans stehen auf der Nebentribüne Süd zur Verfügung, hier erfolgt der Zutritt über den Haupteingang. Der Zutritt zur Haupttribüne in Fankleidung von Eintracht Trier ist nicht gestattet. Was Fanutensilien angeht, sind Block- und Zaunfahnen erlaubt, die Zahl der Doppelhalter aber auf fünf beschränkt.
Anpfiff in der EWR-Arena Sonntag, 10.04.2022, 14:00 Uhr Die Tageskassen sind ab 12:30 Uhr geöffnet. Wir empfehlen eine frühzeitige Anreise und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Wie gewohnt gibt es auch wieder unseren Liveticker , außerdem den Livestream von Sporttotal und auch einen von SVE-TV . Unsere Stadionzeitung „Alla Wormatia“ gibt es hier als PDF zum Download.
Nach der 33. CoBeLVO gelten folgende Vorgaben:
Es gibt keine Zutrittsbeschränkung, ein 3G-Nachweis ist nicht mehr erforderlich. Das Tragen einer Maske wird empfohlen.