7:0! Mit dem höchsten Heimsieg seit 13 Jahren nimmt der VfR Wormatia die TSG Pfeddersheim im Stadtderby vor 1.600 Zuschauern auseinander und zieht in der Tabelle vorbei.
Spielbericht
Uwe Franz, scheidender Sportdezernent und Stifter des Spielballs, brachte dieses Derby in der Halbzeitpause auf einen einfachen Nenner: „Beide Mannschaften sind nicht wiederzuerkennen!“ Am Wochenende noch hatte die TSG den bisherigen Tabellenführer Wiesbach 7:2 auseinandergenommen, während die Wormaten in Mechtersheim nicht über ein mageres 1:1 hinauskamen. Wer nun aber in diesem tabellarischen Spitzenspiel ein enges Derby mit ungewissem Ausgang erwartet hatte, was wohl für den Großteil der 1.600 Zuschauer galt, hatte sich dramatisch verschätzt. Nichts weniger als eine Machtdemonstration war diese 7:0-Derbydemontage der Wormaten gehen absolut chancenlose Pfeddersheimer.
Das lag zum Einen am aggressiv pressenden VfR, der endlich seinen Chancen nutzte, und zum Anderen an den teils katastrophalen Fehlpässen, die die TSG am laufenden Band produzierte. Fünf der sieben Tore ging ein solcher Ballverlust voraus. Bereits der Spielaufbau der Gäste machte von Beginn an einen nervösen und wackeligen Eindruck. Auf weite Abstöße oder Abschläge wurde konsequent verzichtet, stattdessen zirkulierte der Ball immer erst ein paar Mal in der weit zurückgezogenen Abwehr, meist unter früher Bedrängnis der Wormaten. Die Fehler kamen fast mit Ansage. Gerade hatte Luis Kiefer per Kopf einen ersten Abschluss, da führte das Hintenrausgespiele der TSG zum 1:0. Ein Fehlpass landete im Lauf von Jannik Marx, der den Ballverlust eiskalt bestrafte und rechts unten einlochte (8.). Gibriel Darkaoui verpasste es zunächst, nachzulegen (14., 19.). Dann aber nutzte Adrian Kireski einen Fehlpass und trieb den Ball nach vorne, spielte nach links und Simon Joachims zirkelte unhaltbar rechts unten hinein zum 2:0 (26.). Tevin Ihrig, neuerdings Standardschütze, schlug nach einer Ecke im zweiten Anlauf eine schöne Flanke auf den Kopf von Jean-Yves M’voto und es stand 3:0 (34.). Ein weiteres Mal blieb ein Pfeddersheimer Pass hängen, der von Mark Knäblein aber fand Lennart Grimmer und der machte frei vor Torwart Loch das 4:0 (43.). Damit war das Derby zum Pausenpfiff unter dem Applaus der Wormatia-Anhänger bereits entschieden.
TSG-Trainer Daniel Wilde gab seiner Mannschaft auf den Weg, kompakter zu stehen und den Ball auch mal lang zu schlagen. Schadensbegrenzung. Das klappte eine knappe Viertelstunde, dann rutschte Darkaoui an einer Kiefer-Hereingabe vorbei (57.) und als kurz danach mit Noel Eichinger und Joey Lieshout ein frisches Sturmduo auf dem Platz stand, ging das Toreschießen weiter. Der bislang glücklose Niederländer wurde nicht einmal eine Minute nach seiner Einwechslung elfmeterreif gefoult und verwandelte selbst ganz sicher und souverän zum 5:0 (66.). Eine der wenigen Pfeddersheimer Annäherungen an den Strafraum endete mit einem Fehlpass, Grimmers Befreiungsschlag schickte Eichinger von der Mittellinie alleine Richtung Tor und es stand 6:0 (70.). Nachdem Lieshout an einer Asamoah-Hereingabe vorbeigerutscht war (74.) und Joachims nur Zentimeter daneben zielte (79.), nutzte Eichinger einen (natürlich!) Fehlpass gnadenlos aus und umkurvte den Torwart zum 7:0-Endstand (81.). Es gibt nicht viele Spiele, bei denen die saloppe Behauptung „das hätte zweistellig ausgehen können“ so zutreffend ist. Und während die Pfeddersheimer selten so dankbar für einen Schlusspfiff waren, hätte man sich auf Wormatia-Seite über ein paar Minuten mehr Nachspielzeit gefreut.
Nun geht es am Samstag zum schweren Spiel beim Tabellenzweiten FV Dudenhofen, ehe eine weitere englische Woche ansteht mit Heimspielen gegen Speyer im Südwestpokal (Mittwoch, 19 Uhr) und samstags gegen Jägersburg.
Tore: 1:0 Marx (8.), 2:0 Joachims (26.), 3:0 M’voto (34.), 4:0 Grimmer (44.), 5:0 Lieshout (66./Foulelfmeter), 6:0 Eichinger (70.), 7:0 Eichinger (81.) Gelb: Kireski (36.), Marx (39.) / Bhatti (39.), F. Schmidt (40.)Zuschauer: 1.606Schiedsrichter: Jan Dennemärker (Schwarzenholz)Aufstellung Cymer – Grimmer, M’voto, Ihrig, Knäblein – Asamoah, Marx (82. Gotel), Kireski (72. Lickert), Joachims – Kiefer (60. Eichinger), Darkaoui (64. Lieshout).
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Vorbericht
Wer hätte mit einem so starken Saisonstart der Pfeddersheimer gerechnet? Dabei sah es danach am 1. Spieltag zur Halbzeit gar nicht aus, lag man doch in Eppelborn mit 2:0 zurück. Am Ende gewann die TSG mit 6:3. Es folgte ein 2:0-Heimsieg gegen Mechtersheim, eine sehr unglückliche Niederlage in Speyer und prompt die 2:0-Wiedergutmachung in Dudenhofen. Trotz größerer Personalprobleme wurde auch gegen Jägersburg (2:2) und in Diefflen gepunktet, wobei hier der 1:0-Siegtreffer per Elfmeter in der fünften Minute der Nachspielzeit fiel. Und nun der Sturz des Tabellenführers Wiesbach im schon traditionellen Torfestival gegen die Saarländer. Der 2:8-Niederlage 2019 und dem 6:2-Sieg 2020 folgte am Samstag ein 7:2.
Es ist nun das vierte Derby seit dem Abstieg in die Oberliga. Die drei bisherigen konnten die Wormaten für sich entscheiden: 3:1 im Pokal, 3:2 im letzten Heimspiel und 3:0 im Oktober letztes Jahr. So leicht wie damals wird es ihnen die TSG sicherlich nicht mehr machen, insbesondere weil so Einige an ihre alte Wirkungsstätte zurückkehren. Es gehört ja zur Tradition des Derbys, die Spieler mit Wormatia-Vergangenheit im Pfeddersheimer Kader zu zählen. Es sind neun. Im Sommer kamen Jakob Pollok und Emirkan Oruc aus der U19, in der Winterpause zuvor Jan-Philipp Schünke über die Zwischenstation Grünstadt und Rouven Amos aus der Landesligamannschaft. Letzterer hat sich direkt einen Stammplatz erobert und bereits fünf Scorerpunkte gesammelt. Mit Sebastian Kaster (32) hat die TSG bekanntlich seit Jahren einen starken Mittelstürmer, der am Wochenende aus dreiwöchiger Verletzungspause zurückgekehrt ist und dennoch schon fünf Tore erzielt hat. Einen Treffer weniger hat Vllaznim Dautaj (32), der aus seiner Zeit beim Waldhof auch einige Regionalligaerfahrung mitbringt.
Mit einer Entspannung der personellen Lage kann Wormatia-Coach Kristjan Glibo für das Derby nicht rechnen, wahrscheinlich werden Talente aus der 2. Mannschaft den Spieltagskader ergänzen. So oder so: Die Mannschaft ist heiß auf das Derby und auf drei Punkte!
Anpfiff in der EWR-Arena Mittwoch, 22.09.2021, 19:30 UhrVorverkauf in der Geschäftsstelle am Mittwoch noch 09:00-13:00 Uhr. Die Abendkassen sind geöffnet. Einlass ist ab 18:00 Uhr. Wie gewohnt gibt es auch wieder unseren Liveticker , außerdem einen Livestream von Sporttotal. Unsere Stadionzeitung „Alla Wormatia“ gibt es hier als PDF zum Download.
Unter Berücksichtigung der 26. Coronabekämpfungsverordnung gelten in Abstimmung mit dem Ordnungsamt folgende Vorgaben:
Es gilt die 2G+ Regel . Zuschauer müssen vollständig geimpft, genesen oder negativ getestet sein. Vollständig geimpft bedeutet z.B. bei Biontech, dass die 2. Impfung 14 Tage her ist. Der Zutritt zum Spiel ist nur mit jeweils entsprechendem Nachweis in Verbindung mit dem Personalausweis erlaubt. Der Zutritt für Getestete ist auf 1.000 beschränkt. Gültige Testnachweise sind solche von Schnelltests und PCR-Tests anerkannter Teststellen (maximal 24 Stunden alt). Selbsttests von zuhause gelten nicht. Die Testpflicht gilt nicht für Kinder bis einschließlich 11 Jahre und nicht für Schüler. Als Nachweis gilt der Schülerausweis. Die nächste Möglichkeit für einen Schnelltest ist das Drive-In-Testzentrum Worms direkt auf dem Stadionparkplatz. Weitere Teststellen finden sich auf dieser Sonderseite der Stadt Worms . Am Eingang und auf dem Stadiongelände gilt das bekannte Abstandsgebot. Bitte beachtet die entsprechenden Markierungen auf den Sitz- und Stehplätzen. Außerhalb der zugewiesenen Plätze ist bei Ansammlungen oder Bereichen, wo das Abstandsgebot nicht eingehalten werden kann, eine FFP2 oder OP-Maske zu tragen. Die Damen- und Herrentoiletten dürfen nur von jeweils 3 Zuschauern gleichzeitig betreten werden – auch hier gilt die Maskenpflicht. Der VIP-Club im Vereinsheim ist geöffnet, nach dem Spiel findet dort die Pressekonferenz statt.