Das schreibt die Wormser Zeitung
Hübners Doppelpack
Ronald Borchers blinzelte zufrieden in den blauen Himmel über dem Freiburger Möslestadion. Der Trainer des VfR Wormatia Worms dachte am Samstag nach dem 2:1 (1:0)-Erfolg beim SC Freiburg II noch einmal zurück an die unglückliche Heimniederlage gegen Nürnberg vor zwei Wochen. Da haben wir phantastisch Fußball gespielt und alle waren begeistert. Aber wir haben 0:1 verloren. Heute war das fußballerisch nicht so, wie wir es uns vorstellen, aber wir haben gewonnen und das ist wichtiger, resümierte er das Spiel, in dem sein Team den ersten Regionalliga-Sieg im neuen Jahr eingefahren hatte. Tags darauf durfte Borchers sogar noch zufriedener dreinschauen: Schließlich hatte der Sieg den Abstand auf den Regionalliga-Abstiegsplatz auf acht Zähler anwachsen lassen, weil Wehen II daheim gegen Pfullendorf verlor. So lassen sich die anstehenden Fastnachtstage in Worms weitaus gelassener angehen.
Dass die Gäste den Breisgau zufrieden verließen, hatte viel damit zu tun gehabt, dass der Freiburger Marc Endres die frühe Wormser Führung auflegte. Der Verteidiger verlor den Ball kurz vor dem Strafraum gegen Rudolf Hübner (10.), der SC-Torhüter Alexander Schwolow anschließend mit einem Flachschuss keine Abwehrchance ließ. Mit dem Vorsprung im Rücken nahm die Wormatia den Gegner ab der Mittellinie auf, verteidigte konsequent und lauerte auf Kontermöglichkeiten, die die Gäste mit einfachem und direktem Spiel zu nutzen versuchten. Weitere Torraumszenen blieben aber zunächst aus. Martin Wagner (14.) und Kevin Wittke (22.) probierten es mit Distanzschüssen. Einen gefährlichen Freistoß von Artur Krettek (37.) lenkte Schwolow über die Latte. Aber auch sein Gegenüber Kevin Knödler (41.) zeigte kurz vor der Pause sein Können, als er nach einem schnellen Freiburger Spielzug den Schuss von Jonathan Schmid zur Ecke abwehrte.
Auch nach dem Wechsel ließen die Wormser den SC II kommen und spekulierten auf Abspielfehler und Konterchancen. Mittelstürmer Simon Brandstetter prüfte zweimal Torhüter Knödler aus der Distanz, insgesamt ließ die Wormatia aber weiter nur wenig zu. Nach einem Wormser Gegenzug schoss Martin Gollasch (58.) aus spitzem Winkel über das Tor. Der nächste Konter führte zum zweiten Treffer. Martin Wagner hatte Gollasch bedient, dessen Schuss Schwolow noch an die Querlatte lenkte, doch von dieser fiel der Ball praktisch auf den Kopf von Hübner (63.), der erneut erfolgreich war.
Die Freiburger spielten trotzdem weiter engagiert, doch nur durch Brandstetter ließ sich der Wormatia-Schlussmann (83.) bezwingen. Ich denke, es war ein verdienter Sieg, sagte Borchers, der gleich eine ungewöhnliche Begründung beizusteuern wusste: Auswärts tun wir uns oft ein bisschen leichter, da wir zu Hause ein richtiges Problem mit dem Platz haben.
Das schreibt der Nibelungen-Kurier
Im schönen Breisgau drei Punkte geholt und das zählt
Waren die Wormaten im letzten Heimspiel gegen die zweite Mannschaft des 1. FC Nürnberg spielerisch und den Torchancen nach klar dominierend, unterlagen aber am Ende äußerst unglücklich mit 0:1, so holten sie Versäumtes in der schönen Breisgau-Metropole Freiburg am Fastnachtssamstag nach. Dies, obwohl die Schützlinge von Trainer Ronny Borchers fußballerisch nicht so zurechtkamen, wie man sich dies insgeheim vorgenommen hatte, so waren sie dafür im Abschluss umso effektiver. Zweifacher Torschütze war hierbei Rudi Hübner, der bereits nach zehn Minuten erstmals fündig wurde, als er einen Fehler seines Gegenspielers Marc Endres gnadenlos zur 1:0-Führung ausnutzen konnte.
Das vorentscheidende 2:0 fiel sodann in der 63. Minute, als zunächst Martin Wagner seinen Namensvetter Martin Gollasch auf die Reise schickte, dessen Schuss der Freiburger Keeper Schwolow an die Latte lenkte und Rudi Hübner dort stand, wo ein die Situation riechender Goalgetter stehen muss, und köpfte den Lattenabpraller zum 2:0 ein. Dazwischen hatten die U23-Fohlen des Freiburger SC optisch zwar etwas mehr vom Spiel, doch den Torchancen nach war diese 2:0-Führunmg absolut verdient. Boten sich doch Martin Wagner und Kevin Wittke vor der Pause zwei weitere gute Tormöglichkeiten und Artur Krettek mit einem Freistoß am SC-Keeper scheiterte, so hatten die Gastgeber erst kurz vor der Pause, nur eine allerdings 100-prozentige Torchance. SC-Angreifer Jonathan Schmidt scheiterte aber am Wormatia-Schlussmann Kevin Knödler, der mit einer Glanzparade zur Ecke klären konnte, die aber nichts einbrachte. Ein Extralob für Kevin Knödler, der damit seinen Lapsus zum 0:1 gegen Nürnberg wettmachen konnte und sich erst in der 83. Minute geschlagen geben musste. Torschütze zu diesem Freiburger Anschlusstreffer war Simon Brandstetter. Freiburg war zu Beginn zweiten 45 Minuten verstärkt auf Ballbesitz aus, dich zu mehr als dem Anschlusstreffer reichte es nicht. Sicherlich waren die Schlussminuten noch einmal etwas hektisch, doch jubeln durften am Ende die Wormaten und ab sofort war närrisches Wochenende angesagt. Aber bitte nicht zu viel, denn am kommenden Samstag kommt um 14 Uhr, der Tabellenführer Hessen Kassel in das Wormatia-Stadion zum fälligen Rückspiel. Auch hier ist seitens der Wormaten Revanche für die 0:3-Hinspiel-Niederlage angesagt.
Es spielten: Kevin Knödler (Tor), Christoph Böcher, Sandro Rösner, Matthias Lang, Artur Krettek, Frank Schroer, Martin Wagner, Kevin Wittke (90 2 Mario Cuc), Martin Gollasch (85. Martin Röser), Rudi Hübner und Lucas Oppermann (80. Patrick Barnes).