Der Gast aus Bonn hatte mehr vom Spiel, Wormatia die besseren Torchancen. So könnte man das gestrige Remis zusammenfassen. Bonn kam vom Anpfiff an besser ins Spiel und nach neun Minuten klingelte es bei Thorsten Müller im Netz – Quotschalla hatte flach eingeschoben. Doch Schiri Günsch sah in dieser Situation wohl ein Stürmerfoul, Glück für Wormatia. Nach der Anfangsviertelstunde lief es dann etwas besser, Christian Bolm kam nach Gataric-Flanke zum Kopfball (15.), Matteo Monettas Flanke Richtung linker Winkel ging knapp am Pfosten vorbei (18.) und sein 35-Meter-Heber über den weit vor dem Tor stehenden Gil Shohat war zu unplatziert (25.). Bonn kam derweil trotz offensivem Spiel und konsequentem Forechecking nur zu Fernschüssen und harmlosen Flanken, die Doppelsechs mit Frank Schröer und Jean-Claude Mpassy-Nzoumba stand sicher. Nur einmal wurde es brenzlig, Müller warf sich dem heraneilenden Quotschalla mutig entgegen (35.). Kurz zuvor jagte Kapitän Matthias Lang nach einer Ecke den Ball in die Wolken und Wormatia gab nochmal Gas. Christian Bolm scheiterte aus spitzem Winkel an Gil Shohat (36.), der auch die größte Gelegenheit der ersten Halbzeit bravourös parierte: Dalibor Gataric zog nach feinem Monetta-Pass nochmal nach innen und zirkelte den Ball Richtung Winkel, Shohat fischte ihn herunter (40.). Auch Bolms Kopfball (44.) war kein Problem.
Halbzeit zwei begann verheißungsvoll, Langs Kopfball lenkte Shohat zur Ecke (46.). Danach jedoch hatte der Gast die Partie voll im Griff, Lewejohann stand bei einer Riesenchance im Abseits (50.), Adnaouenes strammer Schuss ging knapp vorbei (58.) und Thorsten Müller behielt auch vier Minuten später gegen Quotschalla einen kühlen Kopf. Als sich Jake Rennie direkt vor der Gegengeraden bei einem Einwurf mit Gataric in die Haare bekam, übertrug sich die Aggressivität auf den Rängen sofort auf die Mannschaft und der VfR hielt wieder konsequenter dagegen, was fast im 1:0 gemündet hätte. Doch bei Monettas Kopfbal waren wieder Shohat und diesmal auch der Pfosten im weg (75.). Weil Bonn konsequent auf Sieg spielte, ergaben sich auch Kontergelegenheiten, doch Fehler im Spiel nach vorne verhinderten bessere Chancen. Was möglich ist, zeigte die 81. Minute. Mit traumwandlerischem Direktpassspiel wurde binnen Sekunden das gesamte Spielfeld überbrückt und der eingewechselte Ibrahim Aslan schloss ab, stellte Shohat jedoch vor kein Problem. Ein Fernschuss von Kassem-Saad, Kopfbälle von Rasp und Rösner führten ebensowenig zum Erfolg, wie Bonns Fernschüsse und Flankenversuche – Thorsten Müller stand völlig sicher. Es blieb bei 0:0. Bonns Fans bejubelten den Punkt noch bis nach Mitternacht – weil am Fanbus der Schlüssel abgebrochen war, saßen sie im Stadion fest.
Wormatia Worms
T. Müller – Dal. Gataric, Rösner, Lang, Krettek – Dan. Gataric, Schröer (78. Aslan), Mpassy-Nzoumba, Kassem-Saad (84. Gebhardt) – Monetta, Bolm (64. Rasp)
Bonner SC
Shohat – Moschny, Binder, Wiwerink, Canizales – Quotschalla (70. Niang), Adnaouene, Atulahi, Danilo (61. Addai) – Rennie (78. Nachtigall), Lewejohann