20 Jahre nach dem letzten Sieg am Bruchweg gewinnt der VfR Wormatia mit 4:0 gegen Mainz 05 II duch Tore von Ricky Pinheiro, Thomas Gösweiner (2) und Patrick Auracher.
Es war der höchste Auswärtssieg seit zweieinhalb Jahren (4:0 in Baunatal) und der höchste Sieg am Bruchweg seit 1955 (8:3). Vielleicht 1-2 Tore zu hoch, verdient waren die drei Punkte jedenfalls. Danach sah es allerdings in der Anfangsphase wahrlich nicht aus. Die Mainzer begannen druckvoll und die Wormaten zogen sich weit zurück. Weil Mainz die deutlichen Feldvorteile aber nicht nutzen konnte, kamen paradoxer Weise zunächst nur die Wormaten zum Abschluss. Ricky Pinheiro traf nach Burgio-Flanke volley das Außennetz (10.), Patrick Auracher prüfte per Kopf die Aufmerksamkeit von Torwart Dahmen (12.), der nächste Volleyschuss von Pinheiro wurde in höchster Not geblockt (21.), Daisuke Ando verpasste nach Maas-Freistoß nur knapp (24.) und verzog später nach starkem Solo (30.).
Bei den Gastgebern verpasste Torjäger Lappe einen Querpass dicht vor dem Tor (12.), den ersten Schuss musste Steve Kroll erst nach einer halben Stunde parieren. Nun wurden die Nullfünfer allerdings gefährlicher und bei zwei Kontern wurde es ziemlich brenzlig (34., 37.). Recht überraschend fiel in dieser Phase kurz vor der Pause die Führung für den VfR. Mehr gebolzt als geflankt kam Alan Stulins Ball in den Strafraum, im Luftkampf zwischen Dahmen und Thomas Gösweiner flutschte das Spielgerät durch die Hände des Torwarts und Pinheiro staubte ins leere Tor ab (43.). In Erwartung eines Pfiffs wegen Stürmerfoul kam der Torjubel nur zögerlich, doch der Treffer zählte trotz starker Proteste. Man erinnerte sich an Treskes Treffer zum 0:2 im Heimspiel gegen Offenbach und kam zum Ergebnis, dass sich halt doch alles im Laufe einer Saison ausgleicht…
Mit der Marschrichtung "hinten reinstellen" ging es in die zweite Halbzeit und gleich nach Wiederbeginn musste Kroll einen Schuss von Loechelt parieren (46.) und danach gleich noch einen Flachschuss (49.). Stulin musste mit einer Zerrung ausgewechselt werden, doch das änderte nichts an der defensiven Stabilität. Auch wenn sich die Partie nun bis zur 65. Minute fast ausschließlich in Wormatias Hälfte abspielte und die Mainzer wie beim Handball den Strafraum belagerten die Null wackelte kaum.
Mit Jan-Lucas Dorow kam frischer Wind in die Offensive und plötzlich stand es 2:0 für den VfR. Nach Flanke von Dorow bugsierte Auracher den Ball am Fünfmeterraum über Dahmen hinweg auf die Latte, Gösweiner staubte ab, traf einen hinter der Linie stehenden Gegenspieler und das Schiedsrichtergespann entschied auf Tor (70.). Sehr zur Freude des Gästeblocks, wo nun natürlich Partystimmung herrschte. Die gefrusteten Mainzer sammelten in der Folge drei Gelbe Karten ein, die letzte davon nach einem Foul im Strafraum am durchgebrochenen Dorow. Parick Auracher verwandelte den fälligen Elfmeter zur Vorentscheidung (80.). Giuseppe Burgio verpasste einen weiteren Treffer (85.), was Gösweiner per Kopf nach Maas-Freistoß in der Nachspielzeit nachholte: der 4:0-Endstand (90.+1), mit dem vor dem Spiel wirklich niemand gerechnet hatte.
Tore: 0:1 Pinheiro (43.), 0:2 Gösweiner (70.), 0:3 Auracher (80./Foulelfmeter), 0:4 Gösweiner (90.+1)
Gelb: Loechelt (43.), Tyrala (55.), Bülbül (71.), Neubauer (75.), Ihrig (79.) / Himmel (29.)
Zuschauer: 250 (offiziell 555) Schiedsrichter: Timo Wlodarczak (Bebra-Weiterode)
Wormatia Worms
Kroll – Auracher, Kizilyar, Raimondo-Metzger, Stulin (50. S. Schmitt) – Burgio, Maas, Himmel, Pinheiro (83. Gopko) – Gösweiner, Ando (67. Dorow).