Unsicherheit und individuelle Fehler machen die frühe Führung noch vor der Pause zunichte, nach dem Wechsel dreht Wormatia dank Jabiris zweitem und drittem Tor die Partie.
Die Marschrichtung war klar, drei Punkte gegen Pfullendorf ohne wenn und aber Pflicht. Etwas Besseres als eine frühe Führung kann in einer solchen Drucksituation eigentlich nicht passieren. Alper Akcam hatte sie schon nach nicht einmal zwei Minuten auf dem Fuß, war schon am Torwart vorbei, brachte den Ball aber nicht im Tor unter. Adam Jabiri holte dies nach und köpfte nach schöner Bauer-Flanke unhaltbar zum 1:0 ein (6.). Wer nun auf eine befreiende Wirkung dieses Treffers gehofft hatte, sah sich getäuscht. Statt nachzusetzen, Druck aufzubauen und frühzeitig mit einem weiteren Treffer den Willen des Gegners zu brechen, zog sich die Mannschaft zurück und ließ die Gäste gewähren. Die zeigten sich bemerkenswert unbeeindruckt durch den Rückstand, zogen konzentriert und ballsicher ihr Direktpassspiel auf. Das sorgte für steigende Unsicherheit in Wormatias Reihen, Unkonzentriertheiten und Ballverluste häuften sich. So titschte in der elften Minute wegen einer Unaufmerksamkeit ein Eckball an den Außenpfosten. Die Pfullendorfer mussten lediglich frühzeitig stören und im richtigen Moment nachsetzen. Mit dieser Taktik konnten sie unter tätiger Mithilfe der Wormaten den Rückstand noch vor der Pause drehen. Der als Sträßer-Vertreter leider neben sich stehende Erdal Celik verlor im Mittelfeld unter Druck den Ball, Fuschilo nutzte die Gelegenheit gnadenlos aus und erzielte den Ausgleich (22.). In einer weiteren Drucksituation verlor Tim Bauer die Nerven, grätschte Hepp direkt in den Lauf, der musste nur noch quer legen und Battaglia schob ein 1:2 (42.).
Mit entsprechenden Unmutsbekundungen der Zuschauer ging es in die Pause. Selbstvertrauen und Sicherheit fehlten, gerade in einer solch schwierigen Situation geht es daher nur mit Kampf und Moral. Und die Moral der Mannschaft war offensichtlich ungebrochen. Lucas Oppermann wurde zunächst abgeblockt, eine Minute später profitierte Jabiri vom energischen Einsatz El Hammouchis und erzielte im Fallen den Ausgleich (52.). Im Gegenzug fehlte erneut die letzte Aggressivität, Battaglia konnte ziemlich ungestört eine Freistoßflanke annehmen und per Fallrückzieher die Latte treffen (54.). Vier Minuten später rettete Marco Steil in höchster Not, kurz zuvor war eine Flanke Richtung Oppermann etwas zu weit geraten. Für neue Impulse sollte der eingewechselte Johnathan Zinram sorgen und damit hatte Trainer Emmerling ein glückliches Händchen: Zinrams Flanke köpfte Jabiri unhaltbar zum Siegtreffer in den Winkel (75.). Schade, dass sich Trainer und Vortribüne beim Bejubeln von Jabiris Dreierpack in die Haare gerieten. Es trübte die Freude über den ersten Saisonsieg, der nun Auftakt weiterer Erfolgserlebnisse sein muss am Dienstag im Pokal gegen Seebach und am Freitag im Punktspiel bei der TuS Koblenz.
Tore: 1:0 Jabiri (6.), 1:1 Fuschilo (22.), 1:2 Battaglia (43.), 2:2 Jabiri (52.), 3:2 Jabiri (75.)
Gelb: E. Celik (32.), Wölk (90.+3) / Frick (42.), Fuschilo (82.)
Zuschauer: 900 Schiedsrichter: Wingenbach (Diez)
Wormatia Worms
Adolf – El Hammouchi, Steil, Rösner, T. Bauer – Akcam (69. Wölk), E. Celik (36. Himmel), Abele, Oppermann (64. Zinram) – Jabiri, Baljak.