Schade! Eine gute Leistung des jungen Teams und zwei schöne Tore von Joachims und Grimmer nach frühem Rückstand. Doch der SV Gonsenheim siegt am Ende dank der besseren Chancenverwertung mit 2:3.
Nachdem Kristjan Glibo durch die Verletzungen von Henrique und Andrej Ogorodnik binnen einer Woche auf zwei weitere Stammspieler verzichten musste, warf er mit Aaron Asamoah erneut einen A-Jugendlichen ins kalte Wasser. Und wie schlug sich die jüngste Wormatia-Startelf (Schnitt 21,7 Jahre) seit mindestens 25 Jahren? „Eine sehr starke erste Halbzeit, eine der besten diese Saison“, fand der Trainer und man konnte ihm da bedenkenlos zustimmen. Und dies trotz des frühen Rückstandes nach der ersten Gästeecke. Eric Lickert hatte sie unglücklich verlängert, Rimoldi köpfte am langen Pfosten ein (7.).
Schon eine Minute später scheiterten Jan Dahlke aus der Drehung und Filimon Gerezgiher im Nachschuss an Torwart Simon. Spielerisch zeigten die Wormaten eine starke Vorstellung und nach 18 Minuten fiel der verdiente Ausgleich: Asamoah setzte sich im Doppelpass mit Dahlke rechts durch, spielte flach nach innen und Simon Joachims lenkte den Ball zum 1:1 ins Netz. Eine schöne Ko-Produktion der beiden Teenager aus der A-Jugend und für Asamoah, seit Bambini-Zeiten im Wormatia-Trikot, wie schon für Joachims im letzten Heimspiel der perfekte Einstand mit einer Torvorlage. Den nächsten Abschluss von Gerezgiher lenkte Simon zur Ecke, die zum Highlight des Tages führte. Kurz ausgeführt landete diese bei Lennart Grimmer, der sich ein Herz fasste und den Ball aus 25 Metern in den Winkel schweißte (21.). Ein Traumtor! Leider hielt die Führung nicht lange. Nach gut ausgespieltem Konter köpfte Halil Yilmaz eine Flanke gegen Kevin Urbans Laufrichtung zum Ausgleich ein (29.). Zwei Chancen, zwei Tore. Kein Wunder, dass Gonsenheim eine der besten Offensiven der Liga stellt.
Eine Halbzeitführung hätten sich die Wormaten dennoch verdient gehabt. Erst zirkelte Lickert einen Freistoß knapp vorbei (36.), dann scheiterte er mit einem unplatzierten Elfmeter (Foul an Joachims) an Simon (42.). Glück, dass im Gegenzug Urban einen Merten-Kopfball noch aus der Ecke kratzte (44.). Mit einem Dahlke-Volley knapp über die Latte ging es in die Pause.
Der zweite Durchgang hatte weniger Tempo als der erste. Dahlkes Schuss war der erste nennenswerte Abschluss (57.), dann ging es Schlag auf Schlag. Nach langem Ball legte Dahlke ab auf Joachims, der musste sich erst in Schussposition bringen und zielte nur Zentimeter rechts vorbei (59.). Umso bitterer, dass die Wormaten kurz danach den Gästen den Siegtreffer schenkten: Nach zu kurzer Kopfballrückgabe von Koki Matsumoto umkurvte Canizzo Urban und brachte Gonsenheim wieder in Führung (62.). Wieder nur zwei Minuten später hatte Gerezgiher den erneuten Ausgleich auf dem Fuß und scheiterte frei vor Simon, den Nachschuss setzte Lickert knapp vorbei. Das hätte er sein müssen, doch die Gäste waren an diesem Tag in der Chancenauswertung einfach effizienter. Mit zunehmender Spieldauer wurden Wormatias Aktionen ungenauer und bis auf einen Köksal-Freistoß in die Torwart-Ecke gab es trotz großer Kampf- und Laufbereitschaft keine Torchance mehr (85.). Gonsenheim kam zur ein oder anderen gefährlichen Szene und Siegert vergab in der Nachspielzeit noch die Großchance zur Entscheidung.
„Es ist schade, dass sich die Jungs nicht belohnt haben. Aber so ist Fußball, wir sind auf dem richtigen Weg“, war Kristjan Glibo mit dem Auftritt seiner Mannschaft trotz der Niederlage zufrieden. Ganz und gar nicht einverstanden war er wie auch das Publikum dagegen mit der Leistung des Schiedsrichtergespanns. Beim Verteilen der Gelben Karten ließ es angesichts zahlreicher taktischer Fouls die Verhältnismäßigkeit vermissen und traf auch sonst die ein oder andere diskussionswürdige, teils kuriose Entscheidung. „Trotzdem sind wir selbst schuld, dass wir verloren haben“, suchte Glibo hier allerdings keine Ausrede. Mahnende Worte fand er außerdem für die Auswechselbank der Gäste, auf der Einzelne Richtung Publikum provozierten. Insbesondere Vranesevic machte sich so bei der Vortribüne beliebt und heizte die Stimmung bei seiner Einwechslung weiter an. „Sowas muss nicht sein und das will ich auch von meinen eigenen Spielern nicht sehen.“
Tore: 0:1 Rimoldi (7.), 1:1 Joachims (18.), 2:1 Grimmer (21.), 2:2 Yilmaz (29.), 2:3 Canizzo (62.)
Gelb: Köksal (10.), Lickert (30.), Glibo (78./Trainer), Afari (79.), Joachims (90.+4) / M. Yilmaz (23.), Merten (34.), H. Yilmaz (41.), Meurer (67.), Vranesevic (88.)
Zuschauer: 816 Schiedsrichter: Thorben Rech (Hülzweiler)
Wormatia Worms
Urban – Matsumoto, Macorig, Tzimanis, Grimmer – Asamoah (63. Afari), Lickert – Gerezgiher (73. Schünke), Köksal (90. Miranda), Joachims – Dahlke.
Pressekonferenz (YouTube)
Zusammenfassung von WormatiaTV (YouTube)