Am vergangenen Freitagabend (08.05.09) kam es auf dem Kunstrasenplatz des VfR Wormatia Worms zum Lokalderby zwischen der zweiten Mannschaft des Gastgebers und dem Spitzenreiter TSG Pfeddersheim. Dabei gelang der jungen Wormatia-Mannschaft ein fast schon grandioser 4:0-Heimsieg. Wer hätte das im Vorfeld des Spiel gedacht?
Die Partie begann mit zwei Paukenschlägen und war eigentlich schon nach fünf Minuten gelaufen, denn da führte Wormatia II durch zwei Völkl-Tore bereits mit 2:0. In der 2. Minute bekam Alexander Völkl einen kurz ausgeführten Eckball von Volker Berg serviert, den der Dr. Hammer" aus 16 Metern ins Tor zimmerte; TSG-Keeper Sven Jenner war bei diesem Bums von A. Völkl chancenlos. Drei Minuten später beförderte er einen 20-Meter-Freistoß halbrechte Position an der Mauer vorbei zum 2:0 ins Netz; auch hier war der Pfeddersheimer Torwart an seiner alten Wirkungsstätte ohne Abwehrchance. Nach dem Traumstart für den VfR hatte die TSG durch Kevin Gotels 16-Meter-Schuss an die Latte Pech (15.). Sieben Minuten später bediente Goran Ognjanovic K. Gotel mit einem guten Zuspiel in den freien Raum, wo dann K. Gotel plötzlich vor Wormatias Torhüter auftauchte und die Torchance auch abschloss, allerdings am bravourös reagierenden Chr. Steiner nicht vorbeikam. Auf der Gegenseite hatte Andreas Feller, der dieses Mal im Mittelfeld agierte ein gelungener Schachzug von Trainer Jürgen Klotz das 3:0 auf dem Fuß, als ihn sein Mannschaftskollege Christian George den Ball von der Außenlinie nach innen querlegte, kam dieser zum Schuss, der allerdings knapp am Pfosten vorbei ging (23.). Auch bei einem schnell vorgetragenen Wormatia-Konter über die Stationen Marc Heidenmann und Tobias Scheuermann, wo dann Letztgenannter bei seinem Abschluss aus acht Metern Pech hatte, dass dieser noch abgefälscht und dadurch vorbei ging, hatte der Gast aus Pfeddersheim viel Dusel (34.). Kurz vor dem Seitenwechsel gab es noch einmal eine Doppelchance für die bisher entfesselt aufspielende junge Wormatia-Elf; als C. George sich über die linke Seite durchgesetzt hatte und den Ball flach nach innen passte, wo Routinier V. Berg den Ball nicht voll traf und dadurch eher ein Querschläger daraus wurde, das abgewehrte Spielgerät bekam M. Heidenmann vor die Füße und der fackelte nicht lange und zog einfach aus 20 Metern ab, da fehlte dann auch nicht viel zum 3. Tor. Mit dem 2:0-Halbzeitstand waren die Gäste aus Pfeddersheim dann noch recht gut bedient.
In den Katakomben des Wormatia-Stadions bebte die Gästekabine. Offensichtlich versuchten die verantwortlichen Trainer ihre müden Stars" zu wecken und ihnen ins Gewissen zu reden. Die TSG war bemüht, konnte sich aber gegen den massierten Deckungsverbund der Wormaten nicht durchsetzen und waren sie mal durch, so fanden sie in an diesem Abend glänzend aufgelegten Keeper C. Steiner ihren Meister, der um es vorweg zu nehmen seinen Kasten sauber hielt. Die besseren Torchancen in Halbzeit zwei hatten wiederum die Gastgeber. So ließ T. Scheuermann in der 59. Minute das 3:0 folgen, als er nach einer gescheiten Kombination über die rechte Seite, wo A. Feller M. Eisenbarth auf die Reise geschickt hatte, die flache Hereingabe von Eisenbarth völlig freistehend aus kürzester Distanz zum 3:0 abschloss. In der Folge versäumte es die Wormatia II insbesondere in der Person M. Heidenmann, der binnen kürzester Zeit zwei gute Gelegenheiten zum 4:0 ausließ; C. George hatte sich über die linke Seite durchgesetzt und quer zum mitgelaufenen Heidenmann vorgelegt, Heidenmanns Abschluss aus 12 Metern ging knapp am TSG-Gehäuse vorbei (70.). Sechs Minuten später sorgten die beiden eben genannten Akteure mit einer ähnlichen Szene erneut für Torgefahr, doch auch in dieser Situation hatte Heidenmann erneut Pech. Die Zuschauer brauchten auf das vierte Wormatia-Tor nicht lange zu warten, denn in der 78. Minute schickte Berg George, der von der Mittellinie gestartet war und somit sich nicht im Abseits befand, auf die Reise und der Rest war nur noch Formsache; er umkurvte Keeper Jenner und schloss zum 4:0 ab. Mit diesen vier Toren waren die TSG-ler noch gut bedient, es hätte durchaus ein Debakel werden können an diesem Freitagabend. Doch die vier Tore sind schon Debakel genug für den ambitionierten Wormser Vorortverein, der sich jetzt erst mal wieder sammeln muss und im letzten Heimspiel gegen die wiedererstarkte FG 08 Mutterstadt, die bereits als Absteiger feststehen, gewinnen muss. Zumindest ist der 2. Platz für die TSG, der zu Aufstiegsspielen zur Verbandsliga berechtigt, sicher. Durch Wormatias Sieg könnte es in der Landesliga Ost u. U. in Sachen Meisterschaft und Vize-Meisterschaft in die Verlängerung gehen, denn bei Punktegleichheit zählt das Torverhältnis nicht. Es würde zu einem Entscheidungsspiel um die Meisterschaft kommen. Doch dazu müsste der Basler-Club ATSV Wattenheim seine beiden letzten Spiele gewinnen. Sollten aber wider Erwarten die Wattenheimer zweimal patzen, dann wäre die TSG Pfeddersheim Meister und Wormatia II könnte gar durch einen Sieg beim FSV Offenbach noch auf den 2. Tabellenplatz gehievt werden. Das sind alles Spekulationen an denen man sich bei Wormatia II nicht beteiligt. Den letzten Dreier ist man jedenfalls gewillt zu holen. Derzeit haben die Klotz-Schützlinge den 3. Tabellenplatz inne und den gilt es zu halten.
An diesem fast schon legendären Freitagabend jemanden hervor zu heben, wäre unfair; es war der Sieg und das Verdienst der gesamten Mannschaft. Es war mit eines der besten wenn nicht das beste – Saisonspiele des VfR Wormatia Worms II.