2:0 führten die Wormaten gegen den FC Karbach und hätten das Spiel spätestens nach einer Stunde entscheiden müssen. Ein Doppelschlag führt zum 2:2, am Ende hätte es auch noch schlimmer kommen können.
Spielbericht
Luca Pedretti und Sandro Loechelt kehrten zurück in die Startelf, ansonsten blieb es bei der in Morlautern offensiv so erfolgreichen Aufstellung. Und gegen den FC Karbach machten die Wormaten dort weiter, wo sie letzte Woche aufgehört hatten.
Eine Chance nach der anderen, teils wunderbar herausgespielt, gab es zu beklatschen. So wie in der 11. Spielminute, als Erijon Shaqiri nach sehenswerter Kombination den Ball ans Außennetz lupfte. Knapp zehn Minuten später war die Sturmspitze nach Flanke von Talha Baylan dann per Kopf erfolgreich (20.). Kurz danach trat Shaqiri als Vorbereiter in Erscheinung, Mert Özkaya verlängerte die Hereingabe mit der Hacke, aber Torwart Bast war zur Stelle (22.).
Ein schönes Beispiel für das zielstrebige Umschaltspiel lieferte die 29. Minute, am Ende war der Schuss von Irfan Catovic nicht platziert genug und wieder stand Bast im Weg. Das tat er auch gegen Sandro Loechelt, trotzdem landete der Ball nach schönem Doppelpass mit Mert Özkaya zum hochverdienten 2:0 im Netz (43.). Özkaya selbst hätte gleich nachlegen können, nachdem Bast außerhalb des Strafraums den Ball verlor. Makoma klärte vor dem leeren Tor (45.). Die fällige Ecke köpfte Laurenz Graf vorbei.
So war die Torausbeute des VfR bei sieben sehr guten Chancen zur Halbzeitpause zu niedrig, man hatte allerdings auch etwas Glück, noch kein Gegentor kassiert zu haben. Zwei-, dreimal waren die Gäste in der ersten halben Stunde schon gefährlich vors Tor gekommen. In der 36. Minute hätte es nach Handspiel von Nicolas Obas Elfmeter geben können, wenn nicht müssen. Dos Santos traf das Außennetz (39.). Und als Max Wilschrey plötzlich frei vor dem Tor auftauchte, parierte Pedretti diese Großchance ganz stark (45.+2).
Die 2. Halbzeit verlief deutlich ruhiger, die drei Punkte schienen nicht wirklich in Gefahr. Nach einer Stunde hätte dann die Entscheidung fallen müssen. Erst verpasste Shaqiri eine Catovic-Flanke nur knapp (60.), dann stand Mert Özkaya nach toller Catovic-Ablage frei vor Bast – und scheiterte (61.). Özkaya bekam nach Catovic-Pass noch eine weitere Möglichkeit, hatte diesmal aber deutlich weniger Zeit und bekam den Ball erneut nicht an Bast vorbei (67.).
Ein 4:1 wäre zu diesem Zeitpunkt der angemessene Spielstand gewesen, so blieb es beim 2:0. Und plötzlich stand es nur noch 2:1. Mahrla hatte zu viel Platz, zog aus zwanzig Metern ab und der Ball landete auch für Pedretti überraschend im kurzen Eck (70.). Wieder nicht zu Null. Eine Trinkpause bot die Gelegenheit, sich kurz zu sammeln. Aber sofort verteilten die Wormaten die nächste Einladung. Der eingewechselte Berkan Küpelikilinc spielte einen völlig verunglückten Pass direkt zum Gegner, fehlte dann auch hinten und der entsprechend freie Wilschrey legte den Ball am etwas unentschlossenen Pedretti zum 2:2 vorbei (73.).
Zwischen Anstoß und Ausgleich lagen exakt 48 Sekunden. Das sechste Gegentor zwischen der 65. und 75. Minute und schon das elfte insgesamt. Es war ein harter Schlag für die Mannschaft, deren Selbstvertrauen nun sichtlich in den Keller ging. Vor allem, nachdem auch die Chancen für eine schnelle Reaktion ungenutzt blieben. Loechelts Freistoß lenkte Bast über die Latte (76.). Und die fällige Ecke köpfte Ivan Smiljanic erst den Pfosten, das Nachsetzen des eingewechselten Jan Dahlke wurde wohl auf der Linie geklärt.
Stattdessen musste mit wackeliger Defensive nun sogar um den einen Punkt gezittert werden. Zweimal stand Wilschrey wenn überhaupt nur knapp im Abseits (80., 90.+2), einmal musste Pedretti gegen Niemczyk retten (90.+2). Und trotzdem gab es auch die Möglichkeit, wie schon nach der verspielten 2:0-Führung gegen Schott Mainz, doch noch den Siegtreffer zu erzielen: Ein langer Ball nach vorne, Bast prallte an der Strafraumgrenze mit Dahlke zusammen und der eingewechselte Luca Manganiello schoss über das leere Tor (90.+5).
Es hätte ein unterhaltsamer, tor- und erfolgreicher Nachmittag sein können. So überwog die Enttäuschung über leichtfertig verspielte drei Punkte. Nächster Auswärtsgegner ist Rot-Weiß Koblenz am Samstag. Zuvor ist für Dienstagabend um 19:30 Uhr ein Testspiel beim hessischen Tabellenzweiten Rot-Weiß Walldorf angesetzt. Es dient der Spielpraxis für Spieler, die bisher noch wenig Einsatzzeit haben. Antreten wird eine gemischte Mannschaft mit Akteuren aus U19 und U21.
Tore: 1:0 Shaqiri (20.), 2:0 Loechelt (43.), 2:1 Mahrla (70.), 2:2 Wilschrey (73.).Gelb: Manganiello (88.) / Leidig (41.), Engelmann (90.+1)Zuschauer: 716Schiedsrichter: Jason Lieser (Hetzerath)Aufstellung Pedretti – Baylan (49. Küpelikilinc, 84. Marquardt), Graf, Franz, Smiljanic, Obas – K. Özkaya – Catovic (84. Manganiello), Loechelt, M. Özkaya – Shaqiri (68. J. Dahlke).
WormatiaTV
Vorbericht
Am Samstag ist der FC Blau-Weiß Karbach zu Gast an der Alzeyer Straße. Anpfiff ist um 14 Uhr.
Der FC Karbach war seit der ersten Begegnung im Jahr 2019 ein gern gesehener Gast in der EWR-Arena, gingen die Wormaten doch in den bislang drei Heimspielen immer als Sieger vom Platz. Diesmal dürfte die Aufgabe allerdings schwerer sein, denn die Gäste sind gut in die Saison gestartet. Ein Punkt zum Auftakt gegen Aufsteiger Eisbachtal, drei Siege gegen Gonsenheim (2:1), Eppelborn (4:1) und Ludwigshafen (2:1). Nur die 1:0-Auswärtsniederlage in der Nachspielzeit in Idar-Oberstein trübt da die Bilanz. Am Mittwoch setzte sich Karbach im Verbandspokal gegen Bezirksligist Metternich überraschend knapp mit 4:3 durch, nach zwischenzeitlicher 4:1-Führung musste am Ende noch gezittert werden.
Mit dem Abgang von Innenverteidiger David Eberhardt zum FV Engers endete nach vierzehn Jahren und 360 Spielen eine Ära. Stamm-Rechtsverteidiger Julian Hornetz ist in die Verbandsliga nach Marienborn gewechselt. Mit Jan Mahrla, Jonas Bast, Donovan Mekoma und Anes Abdiovski gehören gleich vier Neuzugänge in allen Mannschaftsteilen fest zur Startelf. Für den aus Pfeddersheim geholten Ex-Wormaten Marco Bresser reichte es bislang nur zu einem zehnminütigen Kurzeinsatz.
Auch der von Eintracht Trier zurückgeholte Jeremy Mekoma sollte eigentlich eine Verstärkung für die Offensive sein, doch dieser löste vor wenigen Tagen überraschend seinen Vertrag auf. Der von RW Koblenz gekommene Mike Borger ist nach drei Kurzeinsätzen ebenfalls schon wieder weg und nach Engers weitergezogen. Eigentlich war die Kaderplanung schon abgeschlossen, nun wurde Stürmer Evan Exposito aus Spanien nachverpflichtet. Und diese Woche gab es dann mit Lars Oster, letzte Saison noch Stammspieler und zweitbester Torschütze, einen weiteren Abgang.
Star der Mannschaft ist weiterhin Max Wilschrey, der in den letzten drei Jahren jede Saison mindestens 20 Pflichtspieltreffer erzielt hat. Die vergangene Spielzeit war mit 23 Toren in 27 Oberligaspielen seine bisher stärkste. Und aktuell steht er nach vier Spielen schon bei drei Toren und drei Vorlagen.
Wormatias Co-Trainer Benny Früh muss erneut auf Pascal Nicklis verzichten (Prellung). Luca Jensen (Achillessehnenprobleme) konnte diese Woche nur dosiert trainieren und ist fraglich. Die MRT-Untersuchung von Luca Pedretti gab Entwarnung, er ist wieder im Training. Und seit Montag liegt nun auch endlich die Spielgenehmigung von Illa Bocar Sy vor.
Alle Spiele gegen den FC Blau-Weiß Karbach in der Ergebnis-Datenbank